MONTAGE + EINRICHTUNG2024-01-18T08:57:28+01:00

Montage und Einrichtung Ihrer Bewässerungsanlage

Im Anschluss werden die Schritte zur Installation ihrer Bewässerung beschrieben, von den Grabungsarbeiten, Zusammenschließen der Komponenten, Testlauf bis zur Feinjustierung der Regner und Sprüher.

Grundvoraussetzung, um mit den Montage- und Installationsarbeiten zu beginnen ist, dass Sie die Planungsarbeiten vollständig abgeschlossen haben. Das heißt, Sie haben einen Plan erstellt, wie die Bewässerung aussehen wird und haben sich überlegt, welche Komponente an welcher Stelle angebracht wird. Sie sollten sich auch bereits die konkreten Produkte überlegt haben, die Sie verwenden möchten, da diese die im Plan angenommenen Leistungsdaten wie z.B. Wurfweite erfüllen müssen. Nun können Sie mit dem ersten Umsetzungsschritt beginnen …

… oder vorher noch testen?

Dieser Schritt ist nicht obligatorisch, aber wenn Sie sich noch etwas unsicher sind …

  • ob Sie alles korrekt geplant haben?
  • wie Sie mit den Produkten zurecht kommen und wie deren Montage funktioniert?
  • ob die gewählten Produkte wirklich die richtigen sind?
  • und ob sie die eingeplanten Leistungsdaten erfüllen?
  • das ganze vor Beginn der Arbeiten noch einmal im Kleinen testen möchten?

… oder wenn Sie einfach auf Nummer sicher gehen möchten, nichts übersehen zu haben, dann können Sie vorher noch am Trockenen testen. Dazu gibt es fertig zusammengestellte Test-Sets, welche die wesentlichen Komponenten einer Bewässerung bzw. Mikrobewässerung beinhalten. Oder Sie stellen sich einfach selbst so ein Set zusammen, mit dem Sie die wesentlichen Teile Ihrer Bewässerung testen können. Wie das funktioniert und wo es solche fertigen Test-Sets gibt, erfahren Sie im Blogbeitrag zu den Bewässerungs-Testsets.

Theoretisch ist es auch problemlos möglich, die gesamte Bewässerung vorab über der Erde zusammenzubauen und testweise laufen zu lassen. Sie müssen dann nur dafür sorgen, dass die Regner an ihrer Position fixiert werden und gerade stehen. Und wenn es Ihnen um das Austesten der Reichweiten geht, ist zu beachten, dass die Regner höher stehen als im Endausbau und damit die Wurfweiten etwas größer ausfallen.

Damit aber nun zum ersten Montageschritt:

Erdgräben ausheben

Bevor es mit dem Graben losgehen kann, ist zuerst einmal der zu grabende Kanal und die im Erdreich zu vergrabenden Komponenten wie Regner, Wassersteckdosen etc. zu markieren. Dazu nimmt man den erstellten Plan zur Hand und überträgt diesen so genau wie möglich auf die Rasen- bzw. Erdoberfläche. Das kann man mit Schnüren tun, die man entlang des Kanals legt und die Regner etc. können z.B. mit größeren Steinen oder in die Erde gesteckten Stangen gekennzeichnet werden. Wenn man ganz professionell sein möchte oder diesen sowieso zu Hause hat, kann man auch einen Markierspray dafür benutzen. Wirklich notwendig ist das aber nicht, besser Umwelt und Geldbörse schützen und einfach Dinge dafür verwenden, die man vor Ort verfügbar hat.

Beispiel für eine mögliche Kennzeichnung

Tiefe des Grabens?

Nun stellt sich als erstes die Frage, wie tief der Graben sein soll. Antwort: In etwa 25 bis 30 Zentimeter. Das ist ca. eine Spatenlänge tief und damit eine Tiefe, in der die Rohre vor einer versehentlichen Beschädigung recht gut geschützt sind. Um einen absoluten Frostschutz zu erreichen, ist die Tiefe zu gering, dieser wird mit anderen Maßnahmen wie dem Ausblasen der Rohre vor dem Winter oder eingebauten Entwässerungsventilen erreicht.

Die nächste Frage ist, ob man einfach manuell mit der Schaufel gräbt, oder elektrische Hilfsmittel zu Hilfe zieht. Für kleine und mittlere Gärten wird es für die meisten Menschen möglich sein, das per Hand zu erledigen. Meiner Erfahrung nach kann man je grabender Person und Stunde mit ca. 2 bis 3 Meter gegrabenem Kanal kalkulieren. Je nach Grabenlänge und Anzahl der helfenden Hände, lässt sich das demnach normalerweise in einigen Stunden bis wenigen Tagen erledigen.

Grabenfräsen

Bei größeren Gärten oder wenn man nicht mehr ganz so fit ist, kann es sich lohnen, eine Grabenfräse zu benutzen. Grabenfräsen sind in der Anschaffung recht teuer, im Preisbereich von mehreren Tausend Euro, weshalb man sie für den einmaligen Gebrauch in der Regel mietet. Sie ziehen mit purer Kraft eine schmale, nur wenige Zentimeter breite Schneise in den Erdboden. Das hat auch den Vorteil, dass viel weniger Aushubmaterial als beim manuellen Graben anfällt, also auch weniger Erde im Weg herum liegt bzw. zur Seite geschafft werden muss.

Die Grabenfräsen werden so angewandt, dass man sie an die Anfangsstelle bringt und dort durch Absenken eines rotierenden Metallstücks, das wie eine grobe Kettensäge oder eine grobzackige Kreissäge aussieht, bis zur vorgesehenen Tiefe in die Erde graben lässt. Im Anschluss wird die Grabenfräse im Rückwärtsgang langsam den vorgesehenen Graben entlang gezogen und fräst dabei einen schmalen Kanal in die Erde. Es existieren zwei Typen von Grabenfräsen: Die klassische Grabenfräse ist ein sehr schweres, fix mit einem Fahrwerk verbundenes Gerät, das man sich normalerweise auf einem Autoanhänger ausborgt. Der zweite Typ Grabenfräse ist ein modernes Handgerät und mit weniger als 20 Kilo vergleichsweise ein Leichtgewicht. Sie ist also mobil einsatzfähig und kann problemlos transportiert werden. Sie wird entweder mit 2 Händen bedient und händisch den Graben entlang gezogen, oder man setzt sie auf einen zusätzlich erhältlichen, ebenfalls sehr leicht und handlich gebauten Wagenaufsatz.

Und los geht’s …

Die Art und Weise wie man gräbt, kann man sich einfach so einrichten, wie es einem am angenehmsten ist und wie man am schnellsten voran kommt. Das wird auch sehr davon abhängen, wie fest das Erdreich ist. Im einfachsten Fall wird der Graben einfach Schaufel für Schaufel ausgeschaufelt, bei sehr hartem Boden, oder wenn sich Gesteinsschichten im Boden befinden, kann auch der Griff zum Pickel notwendig werden.

Tipp: Hat es schon 2 Wochen lang nicht mehr geregnet, oder ist der Boden von Haus aus sehr hart, dann tun Sie sich einen Gefallen und wässern Sie ihn am Tag vor den Grabungsarbeiten ordentlich ein. Die Erde wird dadurch aufgeweicht und die Grabungsarbeiten gehen wesentlich einfacher von der Hand.

Wie schön die Gräben dabei ausgeführt werden, spielt im Grund genommen keine Rolle, solange man die notwendige Tiefe erreicht. Auf die Breite gehe ich bewusst nicht ein, weil nur eine sehr geringe Breite im Ausmaß des Rohrdurchmessers notwendig ist, die man beim manuellen Schaufeln sowieso überschreitet. Die Herausforderung ist eher, nicht zu breit zu werden, damit der Aushub nicht unnötig große Ausmaße annimmt. Ich selbst arbeite gerne so, dass ich zuerst entlang des auszuschaufelnden Kanals tief mit dem Spaten einsteche und das Ganze dann ca. 10-15 Zentimeter versetzt noch einmal wiederhole. Den eingestochenen Rasenstreifen hebe ich dann in einem zweiten Arbeitsgang aus.

Durch Einstechen mit dem Spaten wird der Lauf des Kanals markiert

Die ausgehobene Erde schiebe ich dann entweder nur leicht zur Seite, sodass keine Erde zurück in den Graben fällt. Oder, wenn die Arbeiten auf einem bereits bestehenden Rasen erfolgen, wird die Erde mit der Schubkarre weggeführt und zwischengelagert. Der Rasen würde sonst unter der Erde erstickt.

Rasensode erhalten

Führt man die Grabungsarbeiten auf einem bereits bestehenden, schönen Rasen durch, dann wird man versuchen die Rasensode (= Rasen inklusive Wurzeln) zu erhalten. Die Rasensode lässt sich normalerweise in der oben beschriebenen Art und Weise, also indem man mit dem Spaten links und rechts einsticht und diese dann aushebelt, relativ einfach abtragen. Noch schöner wird es, wenn man den Rasen mit einem Boden- oder auch Rasenmesser sauber abtrennt.

Trennt man die Rasensode mit einem Boden-/Rasenmesser ab, fällt der Schnitt noch schöner und feiner aus

Man fängt dabei mit dem ersten Stück Rasenstreifen an und hebt die Rasensode ziegelweise heraus.

Heraushebeln mit dem Spaten

Anschließend das Stück Rasensode vorsichtig herausheben

Das wiederholt man dann in gleicher Art und Weise für die gesamte Kanalstrecke. Die herausgehobenen Rasensoden lagert man am besten an einem einem schattigen Platz zwischen.

Rasensoden systematisch ablegen, sodass man sie abschließend in gleicher Reihenfolge wieder einsetzen kann

Die Rasensoden werden dann erst am Ende der Arbeiten wieder eingesetzt. Damit sie beim Zwischenlagern nicht kaputt gehen, sollte man Acht geben, zügig zu arbeiten. 3 oder 4 Tage hält die Sode meiner Erfahrung nach problemlos aus, vermutlich auch mehr. Am besten die Soden sicherheitshalber dazwischen immer wieder mal etwas nass machen, damit sie nicht vertrocknen.

Anschließend wird der Graben dann auf 25 bis 30 cm Tiefe ausgegraben.

Ausschaufeln der Erde aus dem Graben

Zwischendurch auch immer mal wieder die korrekte Tiefe prüfen

Tipp: Zu größeren Bäumen – wenn möglich – zumindest einen 1 Meter Abstand halten, da die Grabungsarbeiten sonst durch die Wurzeln deutlich erschwert werden!

Tipp: Wo es möglich ist, sollten Sie scharfe Ecken im Graben möglichst vermeiden, da diese zusätzlichen Wasserdruckverlust bedeuten. Stattdessen Rohre in möglichst langgezogenen Kurven um die Ecken führen!

Pipeline verlegen

Am Tag zuvor auflegen

In Vorbereitung auf die Arbeiten empfiehlt es sich, das PE-Rohr bereits am Tag vor den eigentlichen Arbeiten möglichst großflächig am Rasen auszubreiten. Das PE-Rohr wird in der Regel in Rollen verkauft und ist sehr steif. Durch das Auflegen am Rasen und den Einfluss der Sonnenstrahlung nimmt diese Steifigkeit ab und das Rohr verliert die Tendenz, sich rollenförmig ausrichten zu wollen. Das erleichtert die weiteren Verlegearbeiten.

Pipelinerohre markieren

Um die Pipelinerohre sowohl im Zuge der Montage aber auch noch bei einige Jahre später stattfindenden Grabungsarbeiten problemlos zuordnen zu können, empfehle ich, diese alle 20 bis 30 Zentimeter zu markieren. Das kann man zum Beispiel mit verschiedenfärbigem Isolierband tun. Man erkennt so sehr schnell, zu welchem Sektorstrang ein Rohr gehört. Das ist besonders wichtig, wenn mehrere Rohre nebeneinander verlegt werden.

Beispiel für Markierungen mit verschiedenfärbigem Isolierband

Rohre mit Erdankern fixieren

Damit die Rohre im Graben nicht störend herumschlendern, und vor allem, damit sie beim Setzen von Schnittmarken in der richtigen Position liegen und somit die Längenverhältnisse stimmen, kann man sich mit Erdankern, auch Heringe genannt, helfen. Diese werden über einem oder mehreren Rohren in die Erde geklopft und fixieren die Rohre an der gewünschten Stelle. Das Rohr soll dabei noch ein wenig Spiel haben, sodass man es bei Bedarf noch ein bisschen nachziehen kann. Der Erdanker soll also nur wenig Kraft auf das Rohr ausüben und in keinem Fall das Rohr eindrücken! Man kann sie dann am Schluss beim Zuschütten wieder herausziehen und das nächste mal wieder verwenden.

Die Erdanker in die Erde drücken und das letzte Stück vorsichtig mit dem Hammer einschlagen

Solche Erdanker kann man immer wieder für diverse Dinge im Garten gut gebrauchen. Gibt es im Multipack auch bei Amazon zu bestellen:

Rohre um die Kurve führen

Hat man im Kanal Kurven eingeplant, was sinnvoll sein kann, um den Druckverlust in der Pipeline möglichst gering zu halten, dann muss man auch das Rohr um die Kurve führen. Die PE-Rohre sind ziemlich stark dehnbar, wenn es nicht sein muss, sollte man die Kurve aber möglichst sanft, in großem Bogen nehmen.

So weit und noch ein Stück weiter lässt sich PE Rohr biegen

Geknicktes Rohr darf nicht in der Pipeline verwendet werden, da der Knick eine Engstelle bildet

Beispiel für eine eingebaute Kurve (sanft ausgeführt)

Ist man aufgrund baulicher Gegebenheiten gezwungen, das Rohr in einem sehr kleinen Radius um die Kurve zu führen, oder muss das Rohr auf kurzer Strecke mehrere kleine Richtungsänderungen vollziehen und will man oder kann man dazu nicht mit Winkelstücken arbeiten, dann könnte einem der folgende Tipp eines Bloglesers ganz nützlich sein:

Um das PE-Rohr risikolos mit kleinen Radien biegen zu können, kann man dieses an einem Ende verschließen (z.B. mit einem Gummistöpsel) und dann vollständig mit Sand füllen. Dazu eignet sich z.B. sehr gut Quarzsand, der durch wiederholtes Klopfen so weit im Rohr verdichtet wird, bis das Rohr komplett mit Sand gefüllt ist und sich nichts mehr nachfüllen lässt. Das Rohr wird nun auch auf der anderen Seite verschlossen und man fertigt sich am besten eine Schablone z.B. aus Draht an, die den gewünschten Rohrverlauf vorgibt. Das Rohr wird nun fixiert, z.B. in einem Schraubstock, und dann jener Teil des Rohres, der verformt werden soll mit einem Heißluftfön bzw. einer Heizluftpistole langsam und gleichmäßig erwärmt bis sich das Rohr gemäß der Schablone biegen lässt.

Nach der beschriebenen Methode geformtes PE-Rohr (darüber ist der als Schablone verwendete Draht zu sehen)

Rohre schneiden

PE-Rohr lässt sich relativ einfach schneiden. Das geht ganz gut mit einer Metallsäge oder einer Kappsäge, noch einfacher mit einer eigenen Rohrschere. Wichtig ist es, auf einen möglichst geraden Schnitt zu achten.

PE-Rohr lässt sich ganz gut mit einer Eisensäge trennen

An der Schnittstelle entstehende Grate einfach mit einer Feile wegfeilen oder mit einem Stanleymesser wegschneiden. Nicht bereinigte Grate können beim Einschieben des Rohres in einen Verbinder den Dichtungsring des Verbinders beschädigen.

Nach außen wegstehende Grate gehören entfernt

Bei Verwendung einer Rohrschere erspart man sich das Abfeilen, da diese einen sehr sauberen Schnitt macht. Das Schneiden geht damit auch sehr flott von der Hand. Bei einer großen Menge von Schnittstellen ein angenehmer Vorteil. Im Anschluss Beispiele für solche Scheren bei Amazon:

Rohre verbinden

Mit Hilfe der dafür vorgesehenen Verbinder werden die Rohre miteinander verbunden. Beim Einschieben des Rohres in den Verbinder ist darauf Acht zu geben, das Rohr weit genug einzuschieben. Das erste Stück rutscht das Rohr recht leicht in den Verbinder und man gelangt an einen Widerstand. An dieser Stelle beginnt die in den Verbinder integrierte Klemme. Der Verbinder ist nun mit ein bisschen Kraftaufwand noch die paar Zentimeter weiter in die Klemme zu schieben, so weit bis er wirklich ansteht.

Die folgenden zwei Bilder demonstrieren das anhand eines Gardena Verbinders:

Hier steht das linke Rohr an der Klemme des Verbinders an

Mit ein wenig Kraftaufwand lässt es sich noch das Stückchen weiter in die Klemme schieben (gut sichtbar an der grünen Markierung am Rohr)

Achten Sie beim Zusammenbau der Pipeline zudem darauf, dass keine Erde in die Rohre gelangt!

Regner anschließen

Man hat grundsätzlich 2 Möglichkeiten, einen Regner anzuschließen:

  • Anschluss über einen Verbinder direkt an die Pipeline
  • Anschluss über einen flexiblen Swing Joint

In der ersten Variante wird der Regner direkt an der Pipeline in den dafür vorgesehenen Verbinder geschraubt. In der zweiten Variante wird ebenfalls ein Verbinder an der Pipeline angebracht. Der Anschluss des Regners erfolgt hier jedoch nicht direkt, sondern über einen an den Verbinder angeschlossenen Swing Joint (zu deutsch Drehgelenkanschluss). Dabei handelt es sich um ein flexibles, in alle möglichen Richtungen ausrichtbares Verbindungsstück zwischen Pipeline und Regner, das den Regnereinbau einfacher und flexibler macht. Welche Vorteile das im Detail hat, welche Varianten von Swing Joints es gibt und wie man sie korrekt einbaut erkläre ich im Blogbeitrag zu Swing Joints.

Im Anschluss eine kurze Gegenüberstellung der zwei Anschlussarten:

Anschluss direkt an die Pipeline

Hier wird die Pipeline mit dem passenden Regneranschluss-Verbinder unterbrochen. An einem geraden Pipelinestück verwendet man ein Verlängerungsstück mit Regneranschluss, in einer Ecke ein L-Stück mit Regneranschluss und am Ende eines Pipelinestranges ein Endstück mit Regneranschluss. Diese Verbinder werden mit 1/2 Zoll oder 3/4 Zoll Außengewinde angeboten, je nachdem, ob man Regner mit 1/2 Zoll oder 3/4 Zoll Anschluss verwendet.

1/2 Zoll Regneranschluss-Verbinder:

Verlängerungsstück mit Regneranschluss 1/2 Zoll L-Stück mit Regneranschluss 1/2 Zoll Endstück mit Regneranschluss 1/2 Zoll

3/4 Zoll Regneranschluss-Verbinder:

Verlängerungsstück mit Regneranschluss 3/4 Zoll L-Stück mit Regneranschluss 3/4 Zoll Endstück mit Regneranschluss 3/4 Zoll

Der Anschluss erfolgt in der folgenden Art und Weise:

Trockenübung: So wird der Regner an die Pipeline angeschlossen

Und hier ein Beispielbild im ausgehobenen Graben:

Von T-Stück abzweigender Pipelinestrang mit angeschlossenem Regner


Anschluss über einen Swing Joint

Auch bei dieser Variante muss man die Pipeline zuerst wieder mit einem Regneranschluss-Verbinder unterbrechen. Nur nimmt man hier keinen Verbinder mit Außengewinde, sondern einen mit Innengewinde. Und es gibt solche Verbinder auch nur mit 3/4 Zoll Innengewinde-Anschluss. Alternativ dazu kann man auch eine sogenannte “Anbohrschelle” (Amazon Link) benutzen. Bei dieser wird das Pipelinerohr nicht unterbrochen, sondern die Schelle an das Rohr geschraubt und dann an der durch die Schelle vorgegebenen Stelle ein Loch in das Rohr gebohrt. Die weitere Handhabung ist gleich wie beim Verbinder.

3/4 Zoll Verbinder zum Anschluss an einen Swing Joint:

Verlängerungsstück mit 3/4 Zoll Innengewinde-Anschluss L-Stück mit 3/4 Zoll Innengewinde-Anschluss Endstück mit 3/4 Zoll Innengewinde-Anschluss

An den 3/4 Zoll-Innengewinde-Verbinder wird nun der Swing Joint angeschlossen. Dabei ist, genauso wie bei der Direktanschluss-Variante, darauf Acht zu geben, welche Anschlussgröße der Regner hat:

  • 1/2 Zoll Regner: Man benötigt einen Swing Joint 3/4 Zoll auf 1/2 Zoll
  • 3/4 Zoll: Man benötigt einen Swing Joint 3/4 Zoll auf 3/4 Zoll

Die Swing Joints gibt es zudem in unterschiedlichen Längen (15 Zentimeter bzw. 30 Zentimeter) und aus unterschiedlichem Material: Hartplastik oder weicher Schlauch. Bei der Hartplastikvariante wird die Flexibilität durch flexibel drehbare Gelenke erreicht. Die Ausführung als flexibler Schlauch kann man fertig montiert erwerben, oder stattdessen separat den flexiblen Schlauch und die Anschlussstücke kaufen und daraus selbst den Swing Joint in der gewünschten Länge zusammenbauen. Diese Variante ist praktisch, wenn man eine längere Verbindung als die standardmäßig angebotenen 30 Zentimeter benötigt.

Das folgende Bild zeigt beispielhaft den Anschluss eines Swing Joints:

Hunter Hartplastik Swing Joint mit 15 Zentimeter Länge an den Gardena Innengewinde Verbinder angeschlossen

Und im Graben sieht das dann in so aus:

Gleicher Swing Joint wie zuvor im Graben angeschlossen

Auszug des Angebots an Swing Joints bei Amazon:

Weitere Beispiele zur Montage und eine Übersicht und Gegenüberstellung der am Markt angebotenen Swing Joints finden Sie in folgendem Beitrag:

Blogbeitrag: Funktionsweise und Anwendungsmöglichkeiten von Swing Joints

Einbautiefe des Regners

Bei beiden Varianten, also Einbau direkt am Pipelinerohr oder über einen Swing Joint, ist darauf Acht zu geben, dass der Regner in der richtigen Tiefe eingebaut wird, also der Regnerkopf bündig mit dem Erdniveau abschließt. Bzw. noch besser, minimal, ca. 1/2 cm darüber! So ist man auf der sicheren Seite sowohl was Beschädigungen durch den Rasenmäher, als auch was Verunreinigungen durch einen aufgeweichten Boden betrifft: Den Rasen mäht man in der Regel in 4 oder 5 Zentimeter Höhe, mit Sichelmähern sind auch 2 Zentimeter möglich. Die 0,5 cm, die der Regner aus der Erde schaut, stellen demnach kein Problem dar. Und sind wiederum so hoch, dass es einem bei Regenfall nicht die Erde auf den Regnerkopf schwappt, dieser also mit Erde “zugedeckt” wird.

So ist es ideal: Der Regnerkopf schließt minimal über Erdniveau ab

Beim Einbau des Regners direkt am Pipelinerohr, ist die korrekte Einbautiefe gegebenenfalls durch Anpassung der Rohrhöhe an der Regneranschlussstelle herzustellen. Liegt das Rohr also zu tief, dann ist es an der Regneranschlussstelle so weit wie für die korrekte Einbauhöhe notwendig mit Erde zu unterfüttern. Beim Anschluss mit einen Swing Joint sind solche Korrekturen nicht notwendig, der Regner wird hier einfach beim Zuschütten des Grabens durch Bewegen des Swing Joints in die korrekte Tiefe und Position gebracht. In beiden Fällen findet die endgültige Positionierung aber noch nicht zu diesem Zeitpunkt, sondern erst nach Durchspülen der Leitungen und Durchführung des Testlaufes zur Dichtheit der Anschlüsse statt (siehe Menüpunkt “Testläufe durchführen“).

Der Regnerkopf soll ganz minimal über dem Erdniveau liegen

Gewinde abdichten

Es wird in der Praxis auch gerne ohne gemacht und die meisten Hersteller machen zu diesem Thema auch keine dezidierte Aussage, ich empfehle aber überall, wo zwei Gewinde aufeinander stoßen, zusätzlich noch mit Teflonband (Amazon Link) abzudichten. Das geht schnell, einfach das Teflonband 3 bis 4 mal um das Gewinde wickeln, und man ist auf der sicheren Seite, dass nichts leckt. Das gilt für den Anschluss von Regnern und Swing Joints und in weiterer Folge für alle weiteren Elemente mit Gewindeanschluss. Achtung: Manche Seiten und Hersteller warnen davor, auf keinen Fall Hanf statt Teflonband zur Abdichtung zu verwenden. Die Hanffasern können auf dem Kunststoffgewinde leicht verrutschen und durch ihr im Vergleich großes Volumen das Gewinde deformieren.

Das Gewinde des Verbinders gehört vor Anschluss des Regners mit Teflonband umwickelt

Unterfütterung mit Kies

Einige wenige Hersteller wie Gardena geben in ihren Beschreibungen an, dass die Regner mit Kies zu unterfüttern seien. Das entspricht nicht meinen Erfahrungen und die großen internationalen Hersteller wie Rain Bird und Hunter empfehlen das auch nicht. Eine Unterfütterung mit Kies ist meines Erachtens nur bei Komponenten sinnvoll, die nach oben hin offen sind und in die damit Regenwasser eintreten kann. Also z.B. Ventilboxen, Wassersteckdosen oder Anschlussdosen, oder bei Komponenten, die Wasser auf direktem Weg in die Erde leiten, wie z.B. Entwässerungsventilen. Unterhalb von Regnern ist hingegen kein Kies notwendig/sinnvoll.

Optional: Einbau eines Auslaufsperrventils

Dieser Punkt ist nur relevant, wenn man die Regner in einem Gefälle montiert. Übersteigt der Höhenunterschied zwischen dem am höchsten gelegenen und dem am tiefsten gelegenen Regner 2 Meter, dann läuft die Pipelineleitung nach Beendigung der Bewässerung am tiefstgelegenen Regner leer. Das führt zu einer unschönen Pfützenbildung und Einschlammung an diesem Regner und verschwendet Wasser.

Diese Phänomen lässt sich sehr einfach beheben, indem man am tiefstgelegenen Regner ein Auslaufsperrventil montiert. Das Ventil sorgt dafür, dass Wasser nur mehr bei laufender Bewässerung durch den Regner fließen kann, bei beendeter Bewässerung und damit abfallendem Druck verschließt es sich und lässt kein Wasser mehr durch. Entweder man kauft den Regner bereits in der Variante mit integriertem Auslaufsperrventil, wie sie bei manchen Regnertypen angeboten wird, (siehe Regnerübersicht) oder man kauft das Auslaufsperrventil separat und rüstet es nach. Für einige Regnertypen gibt es speziell für diesen Regnertyp zugeschnittene Auslaufsperrventile, die in das Regnergehäuse eingebaut werden können. Alternativ ist mit dem Hunter HCV (Amazon Link) auch ein vom Regnertyp unabhängig zu verwendendes Auslaufsperrventil erhältlich, das an der Unterseite des Gehäuses zwischen Gehäuse und Pipeline angebracht wird.

Die Auslaufsperrventile unterscheiden sich im maximalen Höhenunterschied, den sie zulassen. Zumeist sind 3 Meter möglich, das Hunter HCV lässt sich variabel auf bis zu 10 Meter einstellen. Warum variabel? Mit der Nutzung eines Auslaufsperrventils geht ein gewisser Druckverlust einher. Das Ventil lässt das Wasser erst ab einem bestimmten Druck durch den Regner, daher muss ein gewisser Widerstand überwunden werden. Je größer der Höhenunterschied ist, umso größer muss dieser Widerstand eingestellt werden und umso größer ist auch der Druckverlust.

Aus diesem Grund macht es auch keinerlei Sinn und wäre sogar kontraproduktiv ein Auslaufsperrventil an einem Regner zu nutzen, bei dem es nicht notwendig ist. Ein Auslaufsperrventil verwendet man nur anlassbezogen, wenn es aufgrund eines Höhenunterschiedes zu einem Leerlaufen am niedrigst gelegenen Regner kommt, sonst nicht.

Sonderfall Hangbewässerung

Das Bewässern auf schiefer Ebene stellt einen ganz speziellen Sonderfall dar. Das Problem der Pfützenbildung wurde im vorhergehenden Punkt “Auslaufsperrventil” bereits behandelt, es gibt jedoch einiges mehr zu beachten. Dazu existiert sehr wenig Literatur. Wenn man vor diesem Problem steht und sich näher damit beschäftigen möchte, ist die Lektüre des folgenden englischsprachigen Dokuments zum Thema Slope Irrigation von Hunter empfehlenswert. In diesem wurden wesentliche Erkenntnisse aus der Praxis zusammengetragen. Hier ein paar wichtige Auszüge:

  • Für die Hangbewässerung sollte man zu Regnern mit nicht zu hohen Niederschlagsraten greifen. Auf keinen Fall zu Sprühern. Der Boden muss in der Lage sein, das Wasser aufzunehmen, bevor es hangabwärts abfließt.
  • Hunter unterscheidet bei der Hangbewässerung zwischen Regnern, die im Hang positioniert werden und Regnern, die am Fuß des Hanges bzw. an der Spitze des Hanges positioniert werden.
    Regner, die am Hang positioniert werden, sind nicht lotrecht (= so, wie wenn man einen Stein am Band baumeln lässt) einzubauen, sondern in der Neigung des Hanges. Und genau genommen nicht im rechtwinkeligen 90 Grad Winkel sondern noch etwas mehr zum Hang hin geneigt. Hat der Hang beispielsweise eine Neigung von 20 Grad, dann wäre der Regner von der rechtwinkeligen Positionierung ausgehend zusätzlich noch 10 Grad (= die Hälfte der Hangneigung) zum Hang hin zu neigen.
    Der am Fuß des Hanges positionierte Regner wird lotrecht, jedoch leicht vom Hang weg geneigt, eingebaut.
    Der am Kopf des Hanges positionierte Regner wird wie die am Hang positionierten Regner eingebaut.

    Beispielskizze für die Positionierung des Regners am Fuß des Hanges, am Hang und am Kopf des Hanges

    Eine alternative Variante für den am Kopf des Hanges platzierten Regner ist es, Kurzradiusdüsen statt den normalen Düsen zu verwenden und den Regner dafür nicht mehr im Hang, sondern bereits auf der Ebene zu montieren.

    Alternative Variante mit Kurzradiusdüsen im Regner am Kopf des Hanges

  • Die Nutzung von Swing Joints wird für die Montage von Regnern im Hang unbedingt empfohlen. Man kann so sehr flexibel die Regner in einem anderen Neigungswinkel als die Pipeline ausrichten.
  • Bei Hängen, die ein Gefälle über 10 Grad aufweisen, ist für jeden über 10 hinausgehenden Grad der Regnerabstand in Hangrichtung um 1% zu verringern. Beträgt das Gefälle also z.B. 20 Grad und die Regner sind im Abstand von 8 Metern gesetzt, dann wäre dieser Abstand um 10% auf 7,20 Meter zu verringern.

Entwässerung einbauen

Um die Pipeline samt angeschlossener Einbauteile vor Frost zu schützen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Einbau einer Entwässerung
  • Jährliches Ausblasen der Bewässerung vor dem Winter mit Druckluft

Dieser Punkt ist demnach nur relevant, wenn Sie sich für die erste Möglichkeit, also den Einbau einer Entwässerung, entschieden haben.

Die Entwässerung muss an der tiefsten Stelle der Pipeline eingebaut werden. Entweder diese Stelle ergibt sich automatisch, aufgrund eines natürlichen Gefälles der zu bewässernden Fläche, oder sie ist manuell herzustellen, indem man den Pipelinegraben an dieser Stelle tiefer ausführt. Je Pipelinestrang ist ein Ventil/ein Kugelhahn einzubauen. Hat man also z.B. 6 Sektoren, dann braucht man auch 6 Entwässerungsventile/Kugelhähne.

Eine Entwässerung kann auf 2 Arten und Weisen eingebaut werden:

  • Mit einem automatischen Entwässerungsventil
  • Mit einem manuell zu öffnenden Kugelhahn

Einbau eines automatischen Entwässerungsventils

Ein Entwässerungsventil ist ein Ventil, das prinzipiell offen ist, sich jedoch ab einem bestimmten Wasserdruck schließt. Startet man die Bewässerung, schließt es sich, sodass kein Wasser austreten kann. Sobald man die Bewässerung wieder beendet, öffnet es sich und lässt automatisch das in der Pipeline vorhandene Wasser auslaufen. Somit hat man außer während einer laufenden Bewässerung immer eine geleerte Pipeline und braucht sich keine Sorgen um Frostschäden an der Pipeline zu machen.

Das Entwässerungsventil wird in einem Kieswürfel von 20 bis 30 Zentimeter Länge, Breite und Höhe eingebaut. Dazu ist an der tiefsten Stelle der Pipeline eine dementsprechende Ausbuchtung zu graben und mit gewaschenem Kies zu befüllen. Der Kies sollte einen Mindestdurchmesser von 8 mm haben. Das Entwässerungsventil wird auf dem Kies platziert. Angeschlossen wird es über einen Verbinder mit Innengewinde-Ausgang oder über eine Anbohrschelle. Beim Gardena Entwässerungsventil kann man Verbinder bzw. Anbohrschellen mit einem 3/4 Zoll oder 1/2 Zoll Innengewinde-Ausgang verwenden, da das Entwässerungsventil ein 1/2 Zoll Gewinde hat und zusätzlich ein Adapterstück auf 3/4 Zoll beiliegt.

Auf Kies platziertes Entwässerungsventil

Die Kiespackung kann man optional zusätzlich auch noch mit einem Filter- oder Drainagevlies (Amazon Link) umwickeln, um einen bestmöglichen Schutz vor Schmutzeintritt bzw. Wurzeleinwuchs zu haben. Das Entwässerungsventil wird abschließend, nach erfolgter Funktionsprobe, auch nach oben hin mit Kies zugedeckt. Dabei kann man seitlich mit Hilfsmitteln wie Erdankern stützen, um ein möglichst würfelförmiges Aufschütten zu erreichen.

Fertige Kiespackung um das Entwässerungsventil

Weiterführende Informationen: Blogbeitrag zum Einbau und zu den Vor- und Nachteilen eines Entwässerungsventils

Bei Amazon angebotene Entwässerungsventile:

Gardena Entwässerungsventil Orbit 51241 Entwässerungsventil


Einbau eines manuell zu öffnenden Kugelhahns

Das funktioniert sehr ähnlich, wie der zuvor beschriebene Einbau eines automatischen Entwässerungsventils: Der Kugelhahn wird ebenso an der tiefsten Stelle der Pipeline eingebaut. Und er ist ebenso mit Kies zu unterfüttern, damit das Wasser gut und schnell ablaufen kann. Der Kugelhahn wird allerdings nicht mit Kies und Erde bedeckt, sondern er bleibt nach oben hin frei zugänglich. Um das zu ermöglichen, wird er in eine Ventilbox eingebaut.

Bei Amazon angebotene Ventilboxen:

Ventilboxen sind mittels Deckel nach oben hin offen und somit kann vor Beginn der kalten Jahreszeit die Leitung einfach durch manuelles Öffnen des Kugelhahnes entleert werden. Der Kugelhahn wird genauso wie ein Entwässerungsventil einfach mittels passendem Verbinder (je nach Kugelhahn mit Innen- oder Außengewinde) in die Pipeline eingebaut.

Diese Variante hat im Vergleich zum automatischen Entwässerungsventil den Vorteil, dass es jederzeit möglich ist, die korrekte Funktionsweise zu überprüfen und im Falle eines Nichtfunktionierens den Hahn zu tauschen. Beim Entwässerungsventil ist das nicht so einfach möglich, da es nicht erreichbar unter der Erde eingebaut wird. Außer natürlich man nutzt die Einbauweise in einer frei zugänglichen Box auch für ein Entwässerungsventil. Der zweite Vorteil der Entwässerung mittels Kugelhahns ist, dass das Wasser nicht nach jeder Bewässerung, sondern nur ein mal jährlich abgelassen wird. Somit wird weniger Wasser unnötig verschwendet.

Bei Amazon angebotene Kugelhähne:


Wassersteckdose einbauen

Wassersteckdosen, tlw. auch Hydranten genannt, sind kein Muss in einem Bewässerungssystem, jedoch im Alltag sehr praktisch. Unabhängig von der eigentlichen Wasserquelle fungieren sie im Garten als zusätzliche Wasseranschlüsse, an denen direkt Wasser gezapft werden kann bzw. ein Schlauch angeschlossen werden kann. Damit kann man auch gleich den Nachteil einer nicht zentral gelegenen Wasserquelle ausgleichen, indem man sich die Wassersteckdose zielgenau dort hin setzt, wo man sie im Alltag benötigt.

Am Markt werden drei Typen von Wassersteckdosen angeboten: Jene von Gardena mit Wasserstopp-Funktion, an die man den Schlauch einfach ankuppeln kann, solche die mit passendem Schlüssel in Betrieb genommen werden und Ventilboxen, an denen man einen Wasserhahn öffnet. Die verschiedenen Arten von Wassersteckdosen stelle ich in folgendem Blogbeitrag detailliert vor.

Auch wenn Sie im Garten eine Wasserzapfsäule oder auch eine Gartendusche installieren möchten, empfehle ich den Weg über die Wassersteckdose anstatt den Schlauch direkt an die Pipeline anzubinden. Also Wassersteckdose in das Bewässerungssystem integrieren und dann von der Wassersteckdose weg das letzte Stück mit Schlauch zur Wassersäule. So können Sie im Fall der Fälle später auch leicht etwas verändern. Die Wassersteckdose am besten schön versteckt platzieren, dann schaut das auch optisch gut aus.

Wasserzapfsäulen bei Amazon:

Für die Versorgung der Wassersteckdose wird ein separater Rohrstrang in den Graben gelegt. Dieser wird später unter Umgehung der Steuerung direkt an die Wasserquelle angeschlossen. Das tut man, damit die Wassersteckdosen-Pipeline immer unter Wasserdruck steht, also jederzeit einsatzbereit ist. Zum Unterschied zu den anderen Sektoren der Bewässerung, die nur zeitweise aktiviert werden. Plant man mehr als eine Wassersteckdose, dann werden diese an einen gemeinsamen Pipelinestrang angeschlossen. Die Wassersteckdose wird minimal, 1 cm, über Erdniveau eingebaut. So dass kein Schmutz hineinläuft und der Rasenmäher darüber fahren kann.

Mikrobewässerung anschließen

Da die Mikrobewässerung in der Regel an der Oberfläche stattfindet und somit auch noch in Ruhe nach dem Zuschütten gestaltet werden kann, reicht hier vorerst der Anschluss der Druckminderer an die Mikrobewässerungs-Pipeline. Und am besten an jeden Druckminderer noch ein kurzes Stück Tropfschlauch oder ein kurzes Stück Schlauch mit Sprühern anhängen, damit vor dem Zuschütten die grundsätzliche Funktionalität getestet werden kann.

Testläufe durchführen

Noch bevor der Graben wieder zugeschüttet wird, empfehle ich die folgenden Maßnahmen und Tests durchzuführen, um sicherzugehen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. In diesem Stadium kann noch sehr einfach korrigiert werden, später ist es wesentlich aufwändiger.

Schritt 1: Leitung durchspülen

Hierbei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, falls einem trotz Aufpassen Erde in die Leitungen gefallen sein sollte. Die Pipeline wird an den Wasseranschluss angeschlossen und das Ende der Pipeline geöffnet (bzw. mehrere Enden bei einer sich verzweigenden Pipeline). Nun lässt man Wasser durchlaufen, so dass Verunreinigungen am offenen Ende ausgespült werden. Das Wasser sicherheitshalber ruhig 2 oder 3 Minuten laufen lassen und den Vorgang für jeden Sektor wiederholen! Besonders wichtig ist diese Maßnahme für Mikrobewässerungssektoren, da sich diese aufgrund des geringen Drucks schwieriger selbständig reinigen können.

Die Leitungen können Sie für diesen und die weiteren Schritte einfach provisorisch über einen 3/4 Zoll Schlauch an die Wasserquelle anschließen. Wie das funktioniert erkläre ich im Blogbeitrag zum Aufbau einer Testumgebung.

Schritt 2: Testlauf Dichtheit

Im zweiten Schritt wird kontrolliert, dass alle Anschlüsse dicht sind, also dass an keinen Schnittstellen der Pipeline Wasser austritt. Hier sind insbesondere die Anschlüsse von Regnern, Entwässerungsventilen, Wassersteckdosen und anderen Komponenten sowie die Verbindungsstücke zur Umleitung bzw. Aufteilung der Pipeline genau zu inspizieren. Wie die Regner beregnen, ist in diesem Schritt einmal egal, das wird im nächsten Schritt kontrolliert und soll uns hier nicht unnötig ablenken.

Tipp: Wenn es der benutzte Regnertyp erlaubt, schalten Sie die Beregnung an allen Regnern während der Inspektion ab, so dass Sie nicht vom Wasseraustritt am Regner abgelenkt werden! Wenn Sie von der Beregnung zu sehr gestört werden bzw. nicht nass werden wollen, können Sie sich ein Schutzschild basteln oder Kübel über die Regner stülpen.

Hinweis: Die Dichtheitsprobe ist der wichtigste Schritt, da Sie nach dem Zuschütten die Pipeline nicht mehr einsehen können und eine spätere Fehlerbehebung größeren Aufwand bedeutet! Schauen Sie sorgfältig alles durch, es darf nirgendwo auch nur zu einem geringen Wasseraustritt kommen!

Schritt 3: Regner fixieren

Vor dem letzten Testlauf müssen die Regner in ihre korrekte Position gebracht werden (siehe Punkt “Einbautiefe des Regners”). Dazu die Regner mit etwas Erde feststampfen bzw. die Erde mit der Hand andrücken, so dass die Regner in ihrer geraden, mit dem Erdniveau abschließenden Position fixiert werden und nicht mehr verrutschen können.

Schritt 4: Testlauf Funktionalität Regner und andere Komponenten

Im abschließenden Testlauf wird kontrolliert, dass die angeschlossenen Regner korrekt funktionieren. Hier geht es nur darum, zu kontrollieren, dass die Regner grundsätzlich funktionieren und dass sie die erwartete Wurfweite erfüllen. Die Feineinstellung von Wurfweite und Beregnungssektor erfolgt erst am Ende nach Zuschütten des Grabens.

Führen Sie die Funktionalitätstests anschließend auch für die weiteren Komponenten durch: Kontrollieren Sie, dass Entwässerungsventile bei Stopp der Bewässerung das Wasser korrekt ablassen und dass die Wasserentnahme aus Wassersteckdosen korrekt funktioniert. Schließen Sie testweise Tropfschläuche und andere Komponenten der Mikrobewässerung an.

Zusatztipp: Machen Sie noch vor dem Zuschütten ausgiebig Fotos, die den Verlauf des Grabens und die neuralgischen Verzweigungen und Anschlussstellen dokumentieren und legen Sie diese gesichert ab. Nach ein paar Jahren kann man sich nicht mehr an alle Details erinnern und so kann man jederzeit nachsehen, wie es unter der Erde aussieht, wenn sich Erweiterungen oder notwendige Reparaturen ergeben.

Gräben zuschütten

Nun werden die Gräben wieder zugeschüttet. Dabei an den Regnern und an den Stellen, an denen Verbinder und Komponenten angeschlossen sind anfangs vorsichtig vorgehen, so dass die Regner und Komponenten aus der vorgesehenen Position nicht verschoben werden. Die Erde am besten schichtweise niederstampfen, so dass sie sich gut verdichtet.

Erde schichtweise in den Graben einschaufeln und feststampfen

Die Erde soll nach dem Aufschütten des Grabens bündig abschließen. Da sie sich aber trotz aller Verdichtung meiner Erfahrung nach in den Tagen danach noch etwas senkt, empfehle ich, ein klein bisschen höher aufzuschütten, so dass die Erde über dem Graben etwas über das umgebende Niveau hinausragt.

Haben Sie eine Rasensode zum späteren Wiedereinbau aufbewahrt, ist der Graben dementsprechend weniger hoch aufzuschütten und dann die Sode wieder aufzulegen und fest anzudrücken. Auch hier sollte diese nach dem Andrücken noch etwas über dem Niveau des umliegenden Rasens liegen. An jenen Stellen, an denen Regner gesetzt sind, ist die Rasensode auszuschneiden.

Wiedereingesetzte Rasensode. Zwischen den einzelnen Sodenstücken und an den Rändern freibleibende Stellen sind anschließend großzügig mit Erde zu verfüllen.

Steuerung anschließen

In diesem Punkt wird die Steuerung der Bewässerung installiert. Das kann eine reine mechanische Steuerung sein, oder eine Steuerung über einen Bewässerungscomputer. Bei Verwendung eines Bewässerungscomputers können zusätzliche Sensoren zur Optimierung der Bewässerung eingesetzt werden. Da es hier sehr umfangreiche Möglichkeiten gibt, wird dieser Schritt in einem eigenen Menüpunkt “Steuerung” behandelt. In diesem erfahren Sie auch mehr über die unterschiedlichen Methoden, nach denen man seine Bewässerung steuern kann und welche Möglichkeiten der Automatisierung und der Einbindung der Steuerung in ein Netzwerk es gibt.

Regner einstellen

Nun, da man an der Oberfläche wieder Ordnung hat und die Steuerung installiert ist, kann man ans Feintuning gehen. Die Regner bzw. Sprüher werden nun exakt auf die geplante Wurfweite und auf den geplanten Kreissektor eingestellt. Die Einstellung funktioniert je nach Regnertyp leicht unterschiedlich, das Grundprinzip ist aber immer gleich: Mittels Störschraube kann die Wurfweite des Regners reduziert werden. In der Regel ist eine Reduktion um bis zu 25% möglich. Der zu bewässernde Kreissektor kann je nach Regnermodell innerhalb der vorgegebenen Bandbreite eingestellt werden.

Beide Einstellungen sind bei den mir bekannten Modellen immer auch mit einem ganz normalen Schraubenzieher möglich. Die Hersteller verkaufen aber auch praktische Einstellschlüssel (Amazon Link), mit denen es noch ein bisschen leichter geht. Dagegen spricht aus meiner Sicht nichts, diese Hilfswerkzeuge werden günstig, für zumeist 2 bis 3 Euro, verkauft und funktionieren gut. Nehmen Sie sich nur vor völlig überteuerten Angeboten in Acht, in denen diese einfachen Hilfswerkzeuge oft zum vielfachen Preis verkauft werden. Zu fairen Preisen erhalten Sie diese Schlüssel unter anderem bei meinem Kooperationspartner DVS Beregnung.

Einstellen eines MP-Rotators mit dem zugehörigen Einstellschlüssel

Mikrobewässerung einrichten

Tropfschläuche werden einfach auf der Erde aufgelegt. Sie dürfen nicht in die Erde eingegraben werden, aus meiner Erfahrung stellt es aber kein Problem dar, diese mit ein bisschen leichtem Rindenmulch zu bedecken. Oft reicht es aus optischen Gründen aber auch schon, den Tropfschlauch geschickt hinter Büschen oder Hecken durch zu fädeln, so dass er praktisch nicht mehr zu sehen ist.

In einer Hecke oder einer Buschreihe wird der Tropfschlauch in einer langen Bahn an den Stämmen der Pflanzen entlang verlegt. Möchte man hingegen ein ganzes Gemüsebeet mit einem Tropfschlauch bewässern, dann wird der Schlauch in Reihen mit zumindest 30 Zentimetern Abstand verlegt.

In Hecke verlegter Tropfschlauch

Möchte man einzelne Blumenkästen und -töpfe bewässern, dann führt man die Mikrobewässerungspipeline bis zum Ort des Geschehens und lässt von dort optisch unauffälligere Verteilerrohre mit wesentlich kleinerem Rohrdurchmesser in die Kästen und Töpfe abzweigen.

Wenn kein Schlauch herumliegen soll, weil der Bereich laufend betreten wird, oder wenn es wichtig ist, von oben zu bewässern, dann bieten sich Mikrobewässerungs-Sprüher an.

Eine umfangreiche Übersicht über die diversen Komponenten, die im Rahmen der Mikrobewässerung nutzbar sind finden Sie in folgendem Beitrag:

Blogbeitrag: Anwendungsgebiete und Komponenten der Mikrobewässerung

Dokumentation ablegen

Den letzten Punkt übersieht man gerne, er ist aber wesentlich, um auch in späterer Zukunft für alle Eventualitäten gewappnet zu sein bzw. möglichst einfach Erweiterungen/Reparaturen vornehmen zu können. Archivieren Sie alle wesentlichen Informationen zu Ihrem Bewässerungssystem! Das sind insbesondere:

  • Den Plan nach dem die Bewässerung erstellt wurde
  • Und zwar inklusive aller in der Montage noch daran vorgenommenen Veränderungen
  • Ihre Annahmen zu Wasserdruck und Wassermenge (wenn diese nicht aus dem Plan hervorgehen)
  • Rechnungen der bestellten Produkte
  • Produktbeschreibungen
  • Während der Montage gemachte Fotos von der Pipeline und Verbindungen

Entweder ausgedruckt in einer Projektmappe abgelegt oder elektronisch archiviert. Bei der elektronischen Archivierung sollte zusätzlich zur lokalen Sicherung am Computer eine Sicherung auf einem mobilen Datenträger erstellt werden (USB-Stick) oder der Plan zusätzlich in der Cloud abgespeichert werden, damit man die Daten bei einem Defekt des Gerätes nicht verliert.

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