Dieser Blogbeitrag bietet eine Übersicht über Verbindungs- bzw. Anschlussstücke, auch Fittings genannt, die in einem Bewässerungssystem zum Einsatz kommen. Dazu jeweils eine Kurzbeschreibung zum Einsatzzweck. Es handelt sich hier ausnahmslos um Klemmverbinder: Das Rohr wird mit Druck in den Verbinder geschoben und anschließend die im Verbinder verbaute Klemme mittels Drehmechanismus festgezogen. Das sorgt für einen sicheren Halt auch bei großem Wasserdruck. Nicht im Beitrag behandelt werden die technisch zumeist anders funktionierenden Verbindungsstücke von Micro-Drip-Systemen.

Die Funktion der Verbinder ist über die verschiedenen Hersteller hinweg gleich und es sind auch die verwendeten Größen genormt. Es können somit problemlos z.B. in einem System mit Hunter Regnern Gardena Verbinder benutzt werden bzw. kann man auch Verbinder unterschiedlicher Marken mischen. Möchte man seine Pipeline in Trinkwasserqualität ausführen, ist man mit der Verwendung von DVGW geprüften Verbindern auf der sicheren Seite (DVGW = Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches). Das DVGW Siegel garantiert auch für eine hohe Druckbelastbarkeit.

Da Verbinder in unterschiedlichen Größen angeboten werden, ist darauf Acht zu geben, die richtige Größe zu wählen. Die Standardgröße, mit der im Privatbereich zumeist gearbeitet wird, ist die 3/4 Zoll Pipeline. Die zugehörigen Standard-Verbinder sind 25 mm Verbinder.

Hier könnte es bereits zu ersten Unklarheiten kommen: Die Firma Gardena bietet ihr 3/4 Zoll Rohr als 19 mm Rohr an, in den meisten Internetangeboten werden aber 25 mm Rohre als 3/4 Zoll Rohre verkauft. Das liegt daran, dass es historisch und geographisch bedingt unterschiedliche Traditionen gibt, die Rohrgröße anzugeben. Gardena gibt das Rohr-Innenmaß an, andere Hersteller das Außenmaß, also inklusive Ummantelung. Beide Rohre passen aber bestens für die am Markt angebotenen 25 mm Verbinder. Hier gilt es im Zweifelsfall immer genau zu lesen, um Irrtümer auszuschließen.

Bei Gardena werden prinzipiell ausschließlich die für eine 3/4 Zoll Pipeline passenden 25 mm Verbinder angeboten. Andere Hersteller haben zusätzlich auch noch größere 1 Zoll (32 mm) Verbinder im Angebot. Von Gardena erhält man diese nur in wenigen ausgewählten Shops. Die größeren Fittings können dann sinnvoll sein, wenn der Wasserdruck in der Pipeline knapp bemessen ist und man durch die Verwendung größerer Rohre den Druckverlust reduzieren möchte. Teils werden auch noch größere Verbinder angeboten, auch kleinere 20 mm Verbinder gibt es. Im Normalfall wird eine 3/4 Zoll Pipeline zumeist eine gute Wahl sein., für diese gibt es im Privatbereich das größte und breiteste Angebot. Die im Anschluss gezeigten Beispiele sind, wenn nicht anders angeführt, immer 25 mm Verbinder.

Anschlussstück

Beginnen wir ganz am Beginn der Pipeline. Um einen Wasserhahn, eine Gartenpumpe oder irgend ein anderes Objekt mit Gewinde (z.B. eine Ventilbox oder eine Anschlussdose) mit dem Rohr der Pipeline zu verbinden, benötigt man ein Anschlussstück. Dieses hat auf jener Seite, auf der das 25 mm Rohr eingeschoben wird, einen Einlass mit einem Durchmesser von 25 mm an dem die Klemmverbindung hergestellt wird, auf der anderen Seite ein Gewinde. Je nachdem was man daran anschließt, kann das ein Innen- oder Außengewinde sein. Und es sind unterschiedliche Größen möglich. Die üblichen Varianten sind:

  • Anschlussstück 3/4 Zoll Innengewinde auf 25 mm
  • Anschlussstück 1 Zoll Innengewinde auf 25 mm
  • Anschlussstück 1 Zoll Außengewinde auf 25 mm

Hierzu zum besseren Verständnis noch eine kurze Info zu den Gewinden: Ein Innengewinde einer bestimmten Größe braucht als Gegenspieler immer ein Außengewinde der gleichen Größe und vice versa. Hat also z.B. der Pumpenausgang ein 1 Zoll Innengewinde, dann passt dazu das Anschlussstück mit dem 1 Zoll Außengewinde. Hat der Außenwasserhahn ein 3/4 Zoll Außengewinde, dann benötigt man zum Anschluss daran ein Anschlussstück mit einem 3/4 Zoll Innengewinde.

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L-Stück

Die Pipeline ist nun an das Wasser angeschlossen. Im nächsten Schritt geht es darum, diese zu den Regnern oder anderen Abnehmern zu führen. Dabei können scharfe Richtungsänderungen notwendig sein. Für diesen Zweck gibt es das L-Stück, mit dem das Wasser eine 90-Grad-Richtungsänderung macht. Wie der Name schon sagt, hat es eine L-Form. Allerdings nicht das typische L wie man es kennt, sondern ein L, das gleich hoch wie breit ist. An beiden Enden des L befindet sich ein Einlass mit einem Durchmesser von 25 mm, in den jeweils das Pipelinerohr eingesteckt und festgeklemmt wird.

T-Stück

T-Stücke braucht man, wenn man die Pipeline in mehrere Stränge aufsplitten möchte. Aus einem Strang lassen sich mit einem T-Stück zwei machen, wobei der zusätzliche Strang im 90-Grad-Winkel zum Zulauf abzweigt. An allen drei Enden des T-Stücks befinden sich Einlässe mit einem 25 mm Durchmesser zum Einstecken des Pipelinerohres.

Endstück

Irgendwo endet die Pipeline. Zum Verschließen des Rohrendes gibt es Endstücke. Diese haben auf einer Seite eine Öffnung (25 mm Durchmesser), jedoch keinen Ausgang. Das Rohr wird in diesen Einlass geführt und festgeklemmt, so dass das Wasser nicht weiter kann.

Verlängerungsstück

Dieses Stück braucht man normalerweise, wenn man eine Pipeline das erste mal plant nicht. Man verbindet damit ohne Richtungsänderung Rohr auf Rohr. Beide Seiten des Verlängerungsstückes haben eine 25 mm Rohröffnung. Der Zweck dieses Stückes ist es, ein neues Stück Rohr mit einem bestehenden Rohr zu verbinden. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn man nach ein paar Jahren eine bestehende Bewässerung verlängern möchte oder wenn irgendwo in der Pipeline ein Rohr beschädigt wurde.

Mit den oben beschriebenen Teilen kann man sich eine prima funktionierende Pipeline bauen. Was noch fehlt, sind Stücke mit denen Regner an die Pipeline angeschlossen werden können. Zu diesem Zweck gibt es die zuvor beschriebenen Teile L-Stück, Endstück und Verlängerungsstück auch jeweils in einer Variante mit zusätzlichem Gewindeausgang für einen Regneranschluss:

Verlängerungsstück mit Regneranschluss

Dieses dient wie zuvor angeführt dazu, ein Rohrende mit einem anderen zu verbinden. Jedoch hat dieses Verlängerungsstück zusätzlich nach oben noch einen Gewindeausgang, um einen Regner anzuschließen. Es hat also nicht 2, sondern 3 Ausgänge. 2 Einlässe mit 25 mm Durchmesser, mit denen es jeweils in Fließrichtung mit dem Pipelinerohr verbunden wird und vertikal nach oben einen Gewindeausgang zum Anschluss des Regners. Vom Verlängerungsstück mit Regneranschluss werden die folgenden Varianten angeboten:

  • Verlängerungsstück 25 mm mit 1/2 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • Verlängerungsstück 25 mm mit 3/4 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • Verlängerungsstück 25 mm mit 3/4 Zoll-Innengewinde-Regneranschluss
  • Verlängerungsstück 25 mm mit 1 Zoll-Innengewinde-Regneranschluss (nicht von Gardena angeboten)

Die Gewindegröße ist abhängig von den Erfordernissen des verwendeten Regners. Regner mit größerem Wasserdurchsatz haben ein größeres Gewinde als jene mit kleinerem Wasserdurchsatz. Das 3/4 Zoll-Innengewinde wird zum Beispiel zum Anschluss von Swing Joints (“Regnergelenken”) oder des Gardena Entwässerungsventils benötigt. Am Markt wird dieser Verbinder irreführenderweise tlw. auch als T-Stück bezeichnet weil er wie der eigentliche T-Verbinder ebenfalls 3 Ausgänge hat.

L-Stück mit Regneranschluss

Die Funktion ist genau gleich wie beim zuvor beschriebenen L-Stück. Es wird also eingesetzt, um einen 90 Grad Richtungsschwenk in der Pipeline zu vollziehen. Hier wird jedoch zusätzlich zum Richtungsschwenk auch noch ein Regner mit Wasser versorgt. Diese ums Eck gehenden Verbinder mit Regneranschluss werden am Markt nach meiner Recherche nur von Gardena angeboten, sie heißen dort “Winkelstücke”. Warum nur von Gardena? Vermutlich da man diese Verbinder nicht unbedingt benötigt, man kann den Regner auch einfach auf ein gerades Verlängerungsstück mit Regneranschluss setzen und dann mit einem normalen L-Stück um die Kurve gehen. Das L-Stück hat eigentlich nur den Vorteil, diesen Vorgang in einem statt in zwei Schritten machen zu können. Vom L-Stück mit Regneranschluss gibt es die folgenden Varianten:

  • L-Stück 25 mm mit 1/2 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • L-Stück 25 mm mit 3/4 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • L-Stück 25 mm mit 3/4 Zoll-Innengewinde-Regneranschluss

Endstück mit Regneranschluss

Die Funktion ist wieder gleich wie beim normalen Endstück. Es wird also verwendet, um das Ende eines Rohres zu verschließen. Das Endstück mit Regneranschluss verwendet man dann, wenn am Ende des Rohres ein Regner platziert werden soll. Am Markt wird dieser Verbinder irreführenderweise tlw. auch als L-Stück angeboten. Vom Endstück mit Regneranschluss gibt es die folgenden Varianten:

  • Endstück 25 mm mit 1/2 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • Endstück 25 mm mit 3/4 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • Endstück 25 mm mit 1 Zoll-Außengewinde-Regneranschluss
  • Endstück 25 mm mit 3/4 Zoll-Innengewinde-Regneranschluss

Die bis hier aufgezählten Verbinder gehören zum Standardrepertoire, das in einer Pipeline in der Regel zum Einsatz kommt. Zusätzlich gibt es noch Verbinder, die Spezialaufgaben erfüllen. Die aus meiner Sicht interessantesten werden im Anschluss angeführt und beschrieben:

Verlängerungsstück mit Kugelhahn

So ein Teil ist praktisch, um die Wasserversorgung für einen Pipelinestrang manuell unterbrechen zu können. In der Mitte des Verlängerungsstücks ist ein Absperrventil angebracht, das man mit dem auf der Oberseite des Stücks angebrachten Griff öffnen bzw. schließen kann. Auch als Alternative zur Gardena Absperrdose geeignet.

T-Stück mit Kugelhahn

Mit so einem Drei-Wege-Ventil lässt sich die Pipeline von einem Strang in den anderen Strang umleiten.

Reduzierungsstück

Kommt zur Anwendung, wenn man ein größeres Rohr mit einem kleineren Rohr verbinden möchte. Zum Beispiel weil man, um Druckverlust zu vermeiden, den ersten Teil der Pipelinestrecke mit einem größeren Rohr realisieren will. Die Reduzierung erfolgt in der Regel um eine Stufe, also z.B. von 1 Zoll auf 3/4 Zoll (32 mm auf 25 mm), vereinzelt gibt es auch Stücke, die gleich um mehrere Stufen reduzieren.

Wandwinkelstück (Wandscheibe)

Das Wasserrohr wird auf einer Seite in das Winkelstück geführt. Im rechten Winkel dazu befindet sich ein Anschraubmöglichkeit mit der das Winkelstück an die Wand oder an einen anderen geeigneten Träger befestigt werden kann. An das ebenfalls im rechten Winkel abzweigende Gewinde kann man zum Beispiel einen Wasserhahn anbringen.

Swing Joints

Ein ganze eigene Kategorie für sich sind sogenannte Swing Joints. Diese dienen dazu, den Anschluss von Regnern an die Pipeline noch flexibler und einfacher zu gestalten bzw. das Setzen von Regnern in schwierigem Gelände zu erleichtern. Statt den Regner mittels eines Verbinders mit Regneranschluss direkt an die Pipeline anzuschließen, wird er mit einem flexibel beweglichen Zwischenstück (“Swing Joint”) an die Pipeline angeschlossen. Wie das genau funktioniert und was es für Vorteile bringt, wird in einem eigenen Beitrag behandelt:

Blogbeitrag: Funktionsweise und Vorteile von Swing Joints

Rohrschellen

Eine mögliche Alternative zur Verwendung von Verbindern mit Regnerausgang sind Anbohrschellen. Statt die Pipeline in den Verbinder zu führen und am anderen Ende des Verbinders wieder weiter zu führen, wird eine mit einem Gewinde versehene Schelle außen am Rohr montiert und das Rohr an dieser Stelle durchbohrt, so dass ein Wasserausgang entsteht. Diese Methode stelle ich im Detail in folgendem Blogbeitrag vor.

Blogbeitrag: Funktionsweise und Einsatzgebiete von Anbohrschellen