PLANUNG2023-10-06T12:03:27+02:00

Planung – Schritt für Schritt zur eigenen Gartenbewässerung

Zur Realisierung einer eigenen Gartenbewässerung empfehle ich die folgenden Planungsschritte in der angegebenen Reihenfolge zu durchlaufen:

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Vorangestellt noch eine kurze Erklärung der prinzipiellen Funktionsweise einer Bewässerungsanlage:

Grundprinzip einer Bewässerungsanlage verstehen

Die Basis jeder weiteren Planung ist es, die grundsätzliche Funktionsweise einer Bewässerungsanlage zu verstehen. Diese besteht grundsätzlich aus 3 Teilen:

  • Wasserquelle
  • Wasser-Pipeline
  • Regner/Sprüher bzw. sonstige Beregnungskomponenten
  • optional: Steuerungsgerät

Die Wasserquelle versorgt die Bewässerungsanlage mit dem notwendigen Wasser. Wasserquelle kann ein Wasserhahn, eine Zisterne oder ein Brunnen mit angeschlossener Brunnenpumpe sein. Die Pipeline besteht aus Rohren, die das Wasser zu den Ausgabestellen führt. Das können Regner, Sprüher, ein Tropfschlauch, eine Wassersteckdose etc. sein. Mit einem optionalen Steuerungsgerät kann die Durchführung der Bewässerung und die Zeitdauer gesteuert und automatisiert werden.

Damit ist das Grundprinzip auch schon erklärt: Es wird Wasser in die Pipeline gespeist, dieses fließt über die Pipeline zu den Ausgabestellen und wird dort zur Bewässerung genutzt.

1. Ermittlung von vorhandener Wassermenge und Wasserdruck

Dieser Punkt ist vorangestellt, da er die Voraussetzung für alle weiteren Überlegungen darstellt bzw. eine automatische Bewässerung auch von vornherein verunmöglichen kann. Warum? Die Bewässerungsregner benötigen eine bestimmte Mindestwassermenge und einen bestimmten Mindestwasserdruck, um zu funktionieren. Ist der Druck zu gering, steigen die Regner erst gar nicht auf bzw. erreichen nicht den vorgesehen Wurfradius.

Die vorhandene Wassermenge lässt sich sehr einfach durch einen sogenannten Eimertest ermitteln, im Zuge dessen gemessen wird, wie lange es dauert einen 10 Liter Wassereimer zu befüllen.

Der Wasserdruck lässt sich überschlagsmäßig folgendermaßen recherchieren:

  • Bei Gießen mit Wasser aus der Wasserleitung durch Nachfragen beim örtlichen Wasserversorger. Dieser leitet das Wasser standardmäßig mit einem bestimmten Druck in die Häuser ein. Ist am Anschluss des Hauses an das öffentliche Wassernetz ein Manometer mit verbaut, kann der Druck dort abgelesen werden.
  • Bei Verwendung einer Brunnen- oder Zisternenpumpe sollte der Druck auf der Pumpe bzw. in der Beschreibung der Pumpe angeführt werden.

Beide Varianten sind nur Annäherungen, die einem einen ersten Anhaltspunkt liefern. Einen genauen Wert erhält man durch die Messung an der Entnahmestelle mittels Wasser-Manometer. Das sind handliche Druckmessgeräte, die einfach auf den Wasserhahn oder den Pumpenausgang geschraubt werden und messen, welcher Druck an diesen herrscht (statischer Wasserdruck). Beim Messen an der Wasserleitung wird der Druck kleiner sein, als der vom Wasserversorger angegebene statische Druck. Das liegt daran, dass zwischen dem Wasseranschluss des Hauses an die öffentliche Leitung und der Entnahmestelle noch Rohrleitungen im Haus liegen, durch die das Wasser fließen muss und deren Durchfließen in Folge den Wasserdruck verringert. Unten stehend ein paar Beispiele für Wassermanometer bei Amazon:

Wichtig: Während des Messens am Wasserhahn darf kein weiterer Wasserabnehmer im Haus im Betrieb sein, also nicht z.B. die Waschmaschine oder Dusche laufen. Der an der Entnahmestelle gemessene Druck ist größer als der Druck, der tatsächlich an den Regnern zur Verfügung steht, da es in den Rohrverbindungen bis zu den Regnern Reibungsverluste gibt und nicht der gesamte Druck verwendet werden kann. Ebenso ist die im Eimertest gemessene Wassermenge größer als jene, die tatsächlich durch die Pipeline fließen wird. Detailinfos dazu in Kapitel 4!

An dieser Stelle reicht uns vorerst die Prüfung, ob die Wasserstelle prinzipiell für das Betreiben einer Bewässerungsanlage geeignet ist. Die Firma Gardena gibt hier als Anhaltspunkt beim Eimertest eine Grenze von 30 Sekunden an, die es dauern darf den 10-Liter-Eimer zu befüllen. In Fachkreisen wird oft ein Mindestdruck an der Wasser-Entnahmestelle von 4 bar genannt, damit auch Sprinkler mit großem Wasserdurchsatz vollkommen problemlos funktionieren. Rain Bird nennt einen Druck zwischen 2,8 und 4,2 bar als Idealdruck, der an der Wasser-Entnahmestelle vorhanden sein sollte. Andere Hersteller definieren einen Mindestdruck von 2 oder 2,5 bar, der bei ihren Sprinklern ankommen muss, damit diese ordnungsgemäß funktionieren, dazu mehr in Kapitel 4.

Tipp: Hat man beim Eimertest einen Wert um die 20 Sekunden oder darunter, dann ist man auf jeden Fall im grünen Bereich. Der am Wasserhahn gemessene Druck sollte zumindest 3,5 bis 4 bar betragen, eine Gartenpumpe sollte zumindest einen Förderdruck von 4 besser 4,5 bar haben. Ist der Wert etwas schlechter, lässt sich mit darauf abgestimmter Planung (Einteilung in mehr Sektoren, Verwendung von Sprinklern, die mit geringerem Wasserdruck funktionieren) trotzdem eine Bewässerungsanlage realisieren. Mehr dazu in den weiteren Kapiteln.

2. Skizze vom Garten erstellen

Als Planungsbasis empfiehlt es sich, einen maßstabsgetreuen Plan vom zu bewässernden Objekt auf Millimeterpapier zu erstellen. Ist der Garten zum Beispiel 15 Meter breit, dann entsprechen 0,1 Meter im Maßstab 1 zu 100 einem Kästchen. Die gesamten 15 Meter Breite machen 15 cm auf dem Millimeterpapier aus. Alternativ kann man auch einen bereits vorhandenen Grundstücksplan als Basis für die weitere Planung nehmen.

Aus dem Plan sollte auch hervorgehen, auf welchem Teil des Planes welche Pflanzenarten vorkommen, da unterschiedliche Pflanzen einer unterschiedlichen Bewässerung bedürfen. Bzw. damit aus dem Plan auch klar hervorgeht, welche Teile des Gartens nicht bewässert gehören. Der Plan soll also Fragen wie die folgenden beantworten:

  • Wo befindet sich der Rasen?
  • Von wo bis wo verläuft die Hecke?
  • Wo sind größere Sträucher bzw. Bäume oder auch ein fest verankertes Spielgerät?
  • Wo ist das Gemüsebeet?
  • Gibt es Pflanzentöpfe oder Pflanzentröge, die in die Bewässerung mit aufgenommen werden sollen?
  • Welcher Teil sind Steinplatten/Holzterrasse oder andere Teile, die nicht bewässert werden sollen? Wo muss man aufpassen, um nicht aufs Nachbarsgrundstück zu spritzen?

Das kann man ganz schnell per Hand skizzieren, wie im folgenden Beispiel:

Beispiel für eine manuell in 2 Minuten erstellte Skizze mit grober Einteilung der unterschiedlichen Bereiche

Oder man macht sich etwas mehr Arbeit und erstellt den Plan mit Hilfe eines Grafikprogramms am Computer. Das hat vor allem den Vorteil, dass Umplanungen sehr einfach durchgeführt werden können, beim handgezeichneten Plan wird es nach mehrmaligen Korrekturen sehr bald unleserlich. Auch den DVS-Beregnungsplaner oder das Planungstool von Gardena kann man alternativ zur Anfertigung eines Planes verwenden. Im Anschluss ein Beispiel für einen mittels Grafikprogramm angefertigten Plan:

In diesem Fall gäbe es also eine große zusammenhängende Rasenfläche und zusätzlich einen kleineren, hinter dem Haus befindlichen Rasenstreifen. In der Rasenfläche ist der verzeichnete Baum wesentlich, da dieser ein Hindernis für die Bewässerung ist und daher bei der Planung berücksichtigt werden muss. Zusätzlich zum Rasen gibt es hier noch ein Gemüsebeet, das ganz andere Anforderungen als der Rasen hat, da eine Bewässerung mit Regnern hier viel zu “brutal” wäre und die Erde ausspülen würde. Und zu guter Letzt eine Thujenhecke sowie diverse Pflanztöpfe und -kästen, die ebenfalls eigene Anforderungen haben. Dieses grobe Wissen über die unterschiedlichen Anforderungen ist die Ausgangsbasis für den nächsten Punkt:

3. Kennenlernen der grundsätzlichen Bewässerungssysteme und des Unterschiedes zwischen Regnern, Sprühern, Tropfern etc.

Um zu entscheiden, welche Mittel man zur Beregnung einsetzen möchte, ist ein grundsätzliches Wissen über die verschiedenen angebotenen Systeme und darüber, worin sich diese unterscheiden, notwendig. Die Gartenbewässerung lässt sich in die folgenden zwei großen Teilbereiche unterteilen:

  • Gewöhnliche Bewässerung
  • Mikrobewässerung

Die gewöhnliche Bewässerung wird für größere, zusammenhängende Flächen eingesetzt, die Mikrobewässerung eignet sich gut zur Bewässerung von kleingliedrigem bzw. unebenem Terrain bzw. Pflanzen, für die eine gewöhnliche Bewässerung zu grob ist. Ein wesentlicher Unterschied ist der notwendige Wasserdruck: Mikrobewässerungssysteme benötigen einen wesentlich geringeren Ausgangs-Wasserdruck von um die 1,5 bar, für die gewöhnliche Beregnung sollten zumindest 3,5 bis 4 bar verfügbar sein. Die Mikrobewässerung stellt somit auch eine mögliche Alternative dar, wenn zu wenig Wasserdruck vorhanden sein sollte, kommt aber auch oft gemeinsam mit der gewöhnlichen Bewässerung zum Einsatz, z.B. wird der Rasen mit gewöhnlicher Bewässerung beregnet, Sträucher und Gemüsebeet mit Mikrobewässerung.

Im Anschluss eine Beschreibung der zwei Bewässerungssysteme:

Gewöhnliche Bewässerung

Die gewöhnliche Bewässerung wird unterirdisch verlegt. Im Normalfall arbeitet sie mit im Boden versenkten Regnern, die erst bei Durchführung der Bewässerung aufsteigen, sonst also quasi unsichtbar sind und nicht störend herumstehen. Aufgrund ihrer Funktionsweise werden zwei Arten von Regnern unterschieden:

  • Rotierende Regner (Getrieberegner)
  • Düsen-Regner (Sprüher)

Der Unterschied ist leicht erklärt: Der rotierende Regner (auch Getrieberegner genannt) gibt das Wasser in einem konzentrierten Strahl ab und dreht sich dabei langsam um die eigene Achse. Ein Düsen-Regner (Sprüher) funktioniert hingegen eher wie ein Duschkopf, der das Wasser in einem Schwall gleichzeitig in viele Richtungen abgibt.
Durch die konzentrierte Wasserabgabe sind mit dem rotierenden Regner sehr große Wurfweiten bis zu 20 Meter erreichbar, kurze Distanzen von weniger als ca. 4 Meter hingegen gar nicht möglich. Der Düsen-Regner geht hingegen nur für Weiten bis ca. 5 Meter.

Das Ganze gibt es auch noch als Mischform: Düsen-Regner, deren oben aufgesetzte Düse rotiert. Das Wasser wird nicht mehr in einem Schwall abgegeben, sondern der Schwall wird in viele kleine Wasserstrahlen unterteilt, die durch die Rotation der Düse laufend an unterschiedlichen Stellen abgegeben werden. Der Vorteil ist eine deutliche Wasserersparnis im Vergleich zum gewöhnlichen Düsen-Regner. Das kann von großem Vorteil sein, wenn man wenig Wasser zur Verfügung hat bzw. die Pipeline nicht in zu viele Sektoren aufsplitten möchte. Zudem sind höhere Wurfweiten als beim normalen Düsen-Regner möglich, nämlich bis zu 10 Meter. Vertreter dieser Gattung sind der MP Rotator von Hunter und Rain Bird R-VAN.

Eine herstellerübergreifende Übersicht von den am Markt erhältlichen Regnern und Sprühern samt Info was sie unterscheidet und welche Leistungsdaten sie haben, finden Sie in den folgenden beiden Blogbeiträgen:

Wann nimmt man rotierende Regner und wann Düsen-Regner (Sprüher)?

Hier kann man sich an folgenden Anhaltspunkten orientieren, die in den meisten Fällen gültig sein sollten:

  • Ist die zu bewässernde Fläche größer als 10 x 10 Meter? -> Rotierende Regner
  • Ist die Fläche kleiner oder auch lang und schmal (3 bis 8 Meter breit?) -> Düsen-Regner
  • Hat man weniger als 4 bar (an der Wasser-Entnahmestelle) zur Verfügung -> Düsen-Regner
  • Verfügt die zu bewässernde Fläche über scharfe Ecken und ist es wichtig, dass die angrenzende Fläche nicht beregnet wird -> Düsen-Regner

Die rotierenden Düsen-Regner vereinen Vorteile aus beiden Welten und sind prinzipiell für alle 4 genannten Fälle geeignet.

Mikrobewässerung

Mikrobewässerungssysteme werden im Normalfall oberirdisch verlegt und man verwendet sie zur Bewässerung von kleineren oder nicht zusammenhängenden bzw. unebenen Flächen, aber auch zur Bewässerung von Flächen, die nicht mittels harten Wasserstrahles sondern schonend bewässert werden sollen. Es gib zwei Arten der Mikrobewässerung:

  • Mikrosprüher
  • Tropfbewässerung

Mikrosprüher gießen nicht schwallartig, sondern sprühen kleinste Wassertröpfchen. Anders als bei der gewöhnlichen Bewässerung fahren sie auch nicht aus dem Boden aus, sondern sind fix oberirdisch angebracht. Die Tropfbewässerung erfolgt mittels Tropfschlauch. Dieser wird oberirdisch in Hecken oder Büsche gelegt. Im Abstand von einigen Zentimetern tropft das Wasser langsam aus dem Schlauch und wird so direkt und wassersparend (weniger Verdunstung) an der Erdoberfläche abgegeben. Da der eingesetzte Wasserdruck bei der Mikrobewässerung vergleichsweise gering ist (in der Regel zwischen 1,5 und 1,8 bar), ist die Reichweite der Sprüher klein. Diese müssen also in kleinem Abstand zueinander gesetzt werden.

Typische Einsatzmöglichkeiten der Mikrobewässerung: Blumen- und Gemüsebeete, Hecken, Sträucher, Blumentöpfe- und -kästen, Bewässerung auf Balkonen, Pflanzen in unebenen Gelände

Man könnte also sagen, die Mikrobewässerung ist für die Feinarbeit zuständig. Dort wo man keine großen zusammenhängenden Flächen hat, oder wo man mit der gewöhnlichen Bewässerung z.B. aufgrund von unebenem Gelände nicht ordentlich hin kommt, diese zu “grob” bzw. zu wenig fein justierbar ist (Beregnungsradius würde große Flächen mit beregnen, die man nicht beregnen möchte) wird Mikrobewässerung eingesetzt. Oftmals kommt sie daher auch zusätzlich zur gewöhnlichen Bewässerung zum Einsatz. Und sie wird durchaus auch in großem Umfang eingesetzt, z.B. für die Bewässerung von Büschen und Sträuchern in großen Parks.

In folgendem Blogbeitrag finden Sie eine Übersicht der Komponenten, die in einer Mikrobewässerung zum Einsatz kommen:

Versenkbar oder fix?

In der gewöhnlichen Bewässerung verwendet man im Normalfall Versenkregner. Das sind Regner, die auf Erdniveau eingebaut werden und bei Start der Beregnung durch den Wasserdruck aufsteigen. Nach Ende der Bewässerung fahren sie automatisch wieder ein. Sie sind somit sonst quasi unsichtbar und die bewässerte Fläche kann ohne Einschränkungen genutzt werden, also z.B. Fußball darauf gespielt werden. Fixe Sprüher ohne Versenkmechanismus kommen vor allem in der Mikrobewässerung zum Einsatz. Da diese Art der Bewässerung oberirdisch und zumeist auf nicht oder nur selten zu betretenden Flächen verlegt wird, ist ein Absenken hier einerseits nicht notwendig und die fixe und zumeist höhere Montage ein Vorteil bei der Bewässerung von höher wachsenden Pflanzen. Auf Rasenflächen werden fixe Regner kaum noch verwendet, abgesehen vom optischen Aspekt bergen diese auch ein Verletzungsrisiko, durch versehentliches Hängenbleiben.

Die Aufsteiger gibt es in unterschiedlichen Höhen, die am häufigsten angebotenen Höhen sind 5, 10, 15 und 30 cm.

Mein Tipp: 5 cm Aufsteiger sind prinzipiell keine gute Idee! Selbst vor kurzem gemähtes Gras kann hier zum Problem werden und die korrekte Funktionsweise des Regners beeinträchtigen. Besser man greift zu 10 cm oder 15 cm Aufsteigern. Wenn der Regner von Sträuchern oder höheren Pflanzen umgeben ist, bieten sich die 30 cm oder noch höhere Aufsteiger an.

Alle Regner der gleichen Marke/des gleichen Models oder mixen?

Prinzipiell ist es überhaupt kein Problem und auch durchaus üblich, innerhalb eines Bewässerungssystems Regner verschiedener Hersteller und unterschiedliche Modelle zu verwenden. So kann man für jede Aufgabe auf das am besten geeignete Produkt zurückgreifen. Allerdings gilt es dabei folgende goldene Regel zu beachten:

Nie Düsenregner und rotierende Regner mischen!

Der Grund ist die sehr unterschiedliche Wassermenge, die in einen bestimmtem Zeitraum abgegeben wird. So geben Düsen-Regner in der gleichen Zeit etwa die vierfache Wassermenge an ihren zu bewässernden Sektor ab, wie rotierende Regner. Würde man die Bewässerungsdauer an den Düsen-Regnern ausrichten, dann bekäme der Bereich um die rotierenden Regner viel zu wenig Wasser und der Rasen würde austrocknen. Richtet man die Bewässerungsdauer am rotierenden Regner aus, wird durch die Überbewässerung der Bereich um die Düsen-Regner matschig und es entsteht Staunässe. Davon abgesehen, dass eine solche Vergeudung von Wasser weder für die eigene Brieftasche noch für die Umwelt vom Vorteil wäre. Daher: Nie rotierende Regner mit Düsen-Regnern mischen!

Und idealerweise wird auch noch die zweite Regel befolgt:

Je Strang am besten immer nur eine Marke und ein Regnermodell!

Der Unterschied ist hier im Regelfall nicht so groß wie beim Mischen von Düsenregnern und rotierenden Regnern, aber auch verschiedene Regnermodelle innerhalb der gleichen Regnerart können sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen haben. Wenn man diese mischt sollte man Acht geben, Regner mit möglichst ähnlichen Niederschlagsmengen zu kombinieren.

Was ist preislich günstiger?

Vom Kostenaspekt her ist es im Endeffekt relativ egal, ob man zu rotierenden Regnern oder Düsen-Regnern greift. Zwar sind die rotierenden Regner je Regner deutlich teurer in der Anschaffung, im Gegenzug decken sie aber auch eine größere Fläche ab. Und bei den Düsen-Regnern fallen aufgrund der größeren Anzahl an notwendigen Regnern höhere Kosten für zusätzliche Rohrverbindungen und Kupplungen an.

Vorteil von Edelstahlregnern?

Bei manchen angebotenen Regner-Modellen gibt es die Möglichkeit diese statt in der gewöhnlichen Plastik-Ausführung in einer Edelstahl-Ausführung zu kaufen. Bei dieser ist ein Teil des Regners, der Aufsteiger, aus Edelstahl, statt aus Plastik. Die Edelstahl-Ausführung kostet im Durchschnitt 30 bis 40 % mehr als die Plastik-Ausführung. Dafür geworben wird vor allem mit dem Argument einer noch längeren Haltbarkeit.

Meine Meinung: Das ist ein Luxus, den man sich nicht leisten muss. Auch Plastik-Regner guter Anbieter haben eine sehr lange Haltbarkeit. Und mir sind auch keine Studien oder Langzeitbeobachtungen bekannt, die diese angebliche längere Haltbarkeit bestätigen. Die längere Haltbarkeit erscheint auch nur begrenzt logisch, da ja nur ein Teil des Regners aus Edelstahl ist, der Rest aber weiterhin aus Plastik. Unbestritten sorgen Edelstahl-Regner aber für einen gewissen Wow-Effekt: Wenn man mit etwas nicht Alltäglichem im Garten glänzen möchte und bewundernde Blicke der Nachbarn ernten möchte, dann sind sie sicher eine Überlegung wert. Rein aus rationellen Gründen spricht aus meiner Sicht aber nur sehr wenig dafür.

4. Den Druckverlust in der Pipeline sowie den Wasserdurchfluss ermitteln

Dieser Punkt mag auf den ersten Blick verwundern und doppelt mit dem 1. Punkt erscheinen. Wurde nicht bereits dort der verfügbare Wassermenge und der verfügbare Wasserdruck gemessen? Um das zu verstehen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen den folgenden drei Kennzahlen zu kennen:

  • Statischer Wasserdruck direkt an der Wasserquelle
  • Dynamischer Wasserdruck in der Pipeline
  • Statischer Wasserdruck in der Pipeline

Der statische Wasserdruck an der Wasserquelle ist das, was in Punkt 1 gemessen wurde. Das ist der Druck, der direkt an der Wasserquelle, also am Pumpenausgang bzw. am Wasserhahn, bei einer Fließgeschwindigkeit des Wassers von Null vorhanden ist. Dieser kommt jedoch nicht im vollen Umfang bei den Regnern an. Dafür sind einerseits Faktoren wie die Reibung in der Pipeline verantwortlich, die den Druck vermindern.  Dieser Druckverlust muss im ersten Schritt berechnet und abgezogen werden. Das was dann verbleibt ist die Basis für den zweiten Schritt.

In diesem geht es darum, dass die an der Wasserquelle verfügbare Wassermenge größer als die Menge an Wasser ist, die tatsächlich durch die Pipeline fließt und über die Regner vergossen wird. Das liegt einerseits an dem noch nicht berücksichtigten Druckverlust, aber vor allem auch daran, dass die Wassermenge in Punkt 1 so gemessen wurde, dass das Wasser ohne Gegendruck ausströmen konnte. In einer Pipeline muss das Wasser jedoch nicht nur schnurstracks durch die Rohre fließen, sondern auch einen bestimmten statischen Druck auf die Pipeline ausüben, damit die Regner aufsteigen und gießen. Die meisten Regner verlangen z.B. einen Mindestdruck von 1,5 bar.

Dabei gilt das physikalische Gesetz: Gesamtdruck = statischer Druck + dynamischer Druck. Den statischen Druck in der Pipeline kann man sich als den Druck vorstellen, der links und rechts auf die Rohrwände wirkt, den dynamischen Druck als jenen, der das Wasser antreibt und nach vorne Richtung Rohrausgang wirkt. Würde man das Wasser mit maximalem dynamischen Druck und demnach maximaler Fließgeschwindigkeit durch das Rohr jagen, würde kein oder kaum statischer Druck auf die Rohrwände ausgeübt werden. Man hat dann eine sehr große Wassermenge, aber die Regner funktionieren nicht. Bremst man den dynamischen Druck und damit die Wassermenge, die durch die Pipeline fließt, dann erhöht sich im gleichen Maße der statische Druck auf die Rohrwände und es wird somit der Druck erzeugt, der für den Betrieb der Regner notwendig ist.

Im Anschluss erfahren Sie, wie Sie den Druckverlust berechnen und die gewünschte Balance zwischen erforderlichem Druck für die Regner und Wasserdurchflussmenge finden:

Ermittlung des Wasserdruckverlusts in der Pipeline

Aus Punkt 1 sollte bereits der direkt an der Wasserquelle vorhandene statische Wasserdruck bekannt sein. Dieser wird durch verschiedene Faktoren dezimiert, die zu Druckverlusten in der Pipeline führen.

Merke: Wie jedes andere mechanische System braucht auch eine Bewässerungsanlage Energie, um zu funktionieren. Diese Energie zieht sie aus dem Wasserdruck. Für jeden Meter, den das Wasser zurücklegen muss und jede Komponente, die das Wasser durchfließt, geht ein Teil dieser Energie verloren. Das kann man sich vorstellen wie ein Auto, das für jeden zurückgelegten Kilometer Benzin verbraucht. Der Eingangs-Wasserdruck muss groß genug sein, dass nach all den zurückgelegten Metern und dabei verlorenem Wasserdruck die Energie auch für den als letztes durchlaufenen Regner noch ausreicht.

Wie viel an Wasserdruck in der Pipeline verloren geht, hängt von der Länge der Pipeline, dem Durchmesser der Rohrverbindung und der Menge an Wasser, die durch die Pipeline läuft, ab. Im folgenden Blogbeitrag finden Sie eine Anleitung zur Ermittlung des Wasserdruckverlusts in Ihrer Pipeline.

Beispiel:
Am Hahnanschluss oder an der Gartenpumpe wurde ein Druck von 4,1 bar und einer verfügbare Wassermenge von 2.250 Litern gemessen. Die Pipeline ist in drei Bewässerungssektoren unterteilt. Sektor A hat eine Rohrlänge bis zum weitest entferntesten Regner von 30 Metern, Sektor B und C von 40 Metern. In jedem Sektor sind drei T-Stücke verbaut.

-> In Sektor A beträgt der Druckverlust aufgrund der Rohrlänge 0,5 bar, der Druckverlust aufgrund der T-Stücke 0,1 bar. In Sektor B und C beträgt der Druckverlust aufgrund der Rohrlänge 0,7 bar, aufgrund der T-Stücke kommt ebenfalls ein Druckverlust von 0,1 bar hinzu. Somit beträgt der Druckverlust in Sektor A 0,6 bar und in Sektor B und C 0,8 bar. In Sektor A steht somit nach Abzug des Druckverlusts ein Wasserdruck von 3,5 bar, in Sektor B und C ein Wasserdruck von 3,3 bar zur Verfügung.

Wobei diese Werte großzügig angesetzt sind, da sie mit der verfügbaren Wassermenge gerechnet sind. Für den Druckverlust tatsächlich relevant ist die im Betrieb tatsächlich durch die Rohre durchfließende Wassermenge und diese ist deutlich kleiner als die verfügbare Wassermenge. Mit dieser konservativen Berechnung sind Sie also in jedem Fall auf der sicheren Seite.

In manchen Fällen kann es noch weitere Komponenten oder Faktoren geben, die Wasserdruck verbrauchen und demnach vom verfügbaren Wasserdruck abzuziehen sind:

  • Die Pipeline muss eine Steigung überwinden -> Ist der Garten nicht eben und der Wasseranschluss liegt tiefer als die Regner, dann sind pro Höhenmeter Anstieg 0,1 bar Druckverlust abzuziehen. Hinweis: Umgekehrt würde ein Gefälle zu einem Druckanstieg von 0,1 bar je Tiefenmeter führen.
  • Die Pipeline durchläuft eine Wasseruhr (ca. 0,1 bis 0,2 bar Abzug)
  • Die Pipeline durchläuft ein Rückschlagventil (ca. 0,1 bis 0,3 bar Abzug)
  • Die Pipeline durchläuft ein Magnetventil (ca. 0,1 bis 0,3 bar Abzug)

Die Werte für Wasseruhr, Rückschlagventil bzw. Magnetventil sind nur Annäherungswerte. Ist die Durchflussmenge klein, trifft eher der untere Wert zu, bei hoher Durchflussmenge der höhere Wert. Detaillierte Informationen zum Druckverlust findet man in den Herstellerangaben, dort ist in der Regel der Druckverlust bei bestimmten Wassermengen tabellarisch angeführt. Druckverluste gibt es auch bei der Verwendung von Komponenten wie Wasserverteilern.

In unserem Beispiel durchlaufen alle drei Sektoren ein Magnetventil. Der Druckverlust beträgt bei der vorhandenen Durchflussmenge geschätzte 0,1 bar.
Somit steht schlussendlich ein verbliebener Wasserdruck von 3,4 bar in Sektor A und von 3,2 bar in Sektor B und C zur Verfügung. Der Druckverlust beträgt in Sektor A 0,7 bar und in Sektor B und C 0,9 bar.

Ermittlung der tatsächlich durch die Pipeline fließenden Wassermenge

In Punkt 1 haben Sie mit einem Eimertest bereits die Wassermenge, die direkt an der Wasserquelle (Wasserhahn oder Brunnenpumpe) verfügbar ist, berechnet. Diese wird von der Wasserquelle abgegeben, wenn es keinerlei Widerstand zu überwinden gibt, das Wasser also freien Lauf hat. Also bei null Druck, den das Wasser ausüben muss. Damit die Bewässerung funktioniert, die Regner also ausfahren und zu Gießen beginnen, benötigen diese jedoch einen gewissen Wasserdruck, der auf sie wirkt (statischer Druck, der in der Pipeline auf die Rohraußenwände wirkt). Dieser statische Wasserdruck muss in der Pipeline durch eine Reduzierung des dynamischen Wasserdrucks (= durch ein Bremsen des Wassers) aufgebaut werden und wirkt sich in Folge negativ auf die durchfließende Wassermenge aus. In Fachkreisen spricht man davon, dass im Regelfall in einem Bewässerungssystem ca. 70% der im Eimer-Test gemessenen Wassermenge tatsächlich für die Bewässerung zur Verfügung steht, also durch die Pipeline fließt.

Merke: Der statische (auf die Rohraußenwände wirkende) und der dynamische (für die Fließgeschwindigkeit im Rohr sorgende) Druck in der Pipeline sind Gegenspieler, die zusammen den Gesamtdruck ergeben. Eine Erhöhung des einen in einem bestimmten Ausmaß bedeutet eine Reduktion des anderen im gleichen Ausmaß und vice versa.

Es gilt demnach folgender Zusammenhang:  Je höher der Wasserdruckbedarf der Regner und damit der in der Pipeline aufzubauende statische Wasserdruck ist, umso geringer wird der dynamische Druck und damit die Fließgeschwindigkeit und umso weniger Wasser läuft demnach durch die Pipeline. Würde man also das Wasser durch eine Pipeline laufen lassen, in der es keine Regner gibt, und am Ende der Pipeline durch das Rohr wieder austreten lassen, dann würde beinahe die gesamte an der Wasserquelle gemessene Wassermenge ankommen. Nur der zuvor gemessene Wasserdruckverlust in den Pipelinerohren, für Höhensteigerungen bzw. beim Durchlaufen von T-Stücken und Ventilen würde sich negativ auswirken. Das Wasser verliert an Druck, um diese Hindernisse zu überwinden und büßt das mit der durchlaufenden Wassermenge.

Wird auf die Regner in der Pipeline ein Druck von 2 bar ausgeübt, dann läuft mehr Wasser durch die Pipeline als wenn 2,5 oder 3 bar Druck auf die Regner ausgeübt werden. Jeder Anstieg des gesamten Druckbedarfs der Pipeline (Druckbedarf der Regner samt dem berechneten Druckverlust in der Pipeline) wirkt sich umgekehrt proportional auf die durchlaufende Wassermenge aus. Grafisch dargestellt ergibt sich daraus eine Kurve wie unten abgebildet:

Beispiel für eine Pumpenkurve (abhängig von der Wasserquelle kann sich statt der Kurve auch eine Gerade ergeben)

Das Diagramm zeigt den Zusammenhang für das zuvor angeführte Beispiel. In diesem beträgt der statische Wasserdruck an der Wasserquelle 4,1 bar. Bei 4,1 bar fließt demnach kein Wasser (0 Liter). Die an der Wasserquelle bei null Widerstand gemessene Wassermenge beträgt 2.250 Liter. Demnach beträgt die Durchflussmenge bei 0 bar 2.250 Liter. Um die Werte dazwischen zu ermitteln benötigt man einen Wasserflusstester. Das ist ein Gerät, das einem zu jedem Wasserdruck die resultierende Durchflussmenge ausgibt. Im Anschluss ein Beispiel für so ein Gerät:

Das Gerät besteht aus einem oben und unten offenen Rohr, an das im oberen Bereich seitlich ein Wasser-Manometer angeschraubt ist. Im unteren Bereich befindet sich ein Drehgriff mit dem man das im Rohr verbaute Ventil stufenweise öffnen bzw. schließen kann. Anwendungsweise: Man schraubt das Gerät nun beispielsweise am Wasserhahn an, dreht den Wasserhahn voll auf und schließt das Ventil so weit, bis das Wasser-Manometer den gewünschten Druck anzeigt, z.B. 2,7 bar. Anmerkung: Man reduziert also den dynamischen Druck indem man das Wasser abbremst und erhöht damit den auf die Seiten wirkenden statischen Druck. Nun, wenn der gewünschte Druck angezeigt wird, stellt man einen Eimer unter das Testgerät und führt einen Eimer-Test durch. Man stoppt also die Zeit, die es benötigt den Eimer zu füllen und errechnet daraus die Literleistung pro Stunde. In folgendem Blogbeitrag finden Sie eine genaue Anleitung zur Nutzung des Wasserfluss-Testgeräts samt Informationen, wo dieses erhältlich ist.

Aus den Messungen hat man nun z.B. die Information gewonnen, dass man bei einem in der Pipeline vorhandenen, auf die Rohrleitungen wirkenden statischen Druck von 2,8 bar eine Durchflussmenge von 1.050 Litern zur Verfügung hätte. Beträgt der Druck nur 2 bar – und verbleibt somit ein größerer Teil des Gesamtdrucks für den dynamischen Druck, der für die Fließgeschwindigkeit sorgt, dann hätte man etwa 300 Liter mehr, nämlich 1.300 Liter zur Verfügung. Nachdem man die Messergebnisse wie im Blogbeitrag beschrieben für verschiedene Messpunkte notiert hat, hat man nun alle Informationen, die man benötigt, um die Regner-Auswahl durchzuführen.

Hinweis: Ist die Wasserquelle eine Pumpe, dann kann man die Wassermenge bei einem bestimmten Wasserdruck alternativ auch aus der Pumpenkennlinie der Pumpe ableiten. Im Blogbeitrag zur Auswahl der richtigen Pumpe erkläre ich im Detail, wie man eine Pumpenkennlinie bzw. Pumpenkurve richtig liest.

5. Planungstipps

Nun, da Ihnen die grundsätzlichen Bewässerungssysteme und ihre Funktionsweise bekannt sind, können Sie prinzipiell mit der konkreten Einzeichnung von Regner, Sprühern, Mikro-Drip-Elementen etc. in Ihren Gartenplan beginnen. Zuvor nur noch ein paar grundsätzliche Planungstipps und Infos zu den Grenzen, innerhalb der Sie sich bei der Planung bewegen sollten:

  • Regner bewässern grundsätzlich kreisförmig
    Zwar werden im Handel vereinzelt auch Regner angeboten, die eine rechteckige Fläche bewässern, diese Systeme sind aber wenig ausgereift und funktionieren nicht zuverlässig, ich empfehle solche Regner nicht mit einzuplanen, in der Regel können Sie das gleiche Ergebnis mit Kreisregnern erreichen.
  • Es kann ein kompletter Kreis oder eine Teilfläche eines Kreises (Kreissegment) bewässert werden
    Die Teilfläche muss aber eine bestimmte Mindestgröße haben, ein Kreissegment von nur 10 Grad zu bewässern ist z.B. nicht möglich! Das kleinstmögliche Kreissegment beginnt Hersteller abhängig bei ca. 25 Grad, die Hunter Regner ab 40 Grad, die kleinen T100 Gardena-Regner erst ab 70 Grad.

    Die meisten Regner erfordern eine Mindestgröße des zu beregnenden Kreissegmentes von zumindest 40 Grad, noch spitzere Kreissegmente sind nicht möglich.

  • Ein Regner kann maximal 20 Meter weit bewässern
  • Die kleinsten rotierenden Regner haben eine Mindestwurfweite von ca. 4 Metern
    Das heißt kleinere Radien können damit nicht begossen werden, da darüber hinweg gespritzt würde.
  • Die kleinsten Düsen-Regner haben eine Mindestwurfweite von ca. 1,5 Metern
    Eine Ausnahme von dieser Regel sind sogenannte “Bubbler”, die auch Wurfweiten von nur 30 Zentimetern schaffen.
  • Die Wurfkreise der Regner müssen sich zu 100% überlappen
    Das ist der häufigste Fehler, auch Professionisten und sogar Online Planungstools geben das häufig falsch wieder. Die Regner schleudern mehr Wasser weit von sich weg, als sie im unmittelbaren Umkreis abgeben. Somit ist der Platz direkt um die Regner mit Wasser unterversorgt und muss von einem anderen Regner versorgt werden. Daher ist eine 100%ige Überlappung der Wurfkreise notwendig.
    Beispiel:

    So ist es falsch! Der Wurfkreis des einen Regners reicht gerade einmal bis zum Wurfkreis des anderen Regners.

    So wird es korrekt gemacht: Der Wurfkreis des einen Regners reicht bis zum anderen Regner. Die Stellen direkt um den Regner werden also vom anderen Regner mit bewässert.

6. Regner richtig platzieren – Quadratformation und Dreiecksformation

Die ersten Überlegungen zu einem Bewässerungssystem schauen meist wie folgt aus:

Ein einziger Regner, der in die Mitte des Gartens gesetzt ist und damit möchte man idealerweise den gesamten Garten bewässern. Wenn Ihre Überlegungen ähnlich ausgesehen haben, werden Sie gleich sehr überrascht sein, wie viele Regner man bei korrekter Bewässerung einsetzt. In der Gartenbewässerung gilt, dass jeder Bereich mehrfach überlappend gegossen wird. Das hat vor allem den Vorteil, dass es dann auch wirklich keine trockenen Stellen gibt, die zu braunen Flecken im Rasen führen, sondern der Rasen gleichmäßig bewässert wird und gut gedeiht. Das Problem ist nämlich, dass die Regner einerseits in ihrem unmittelbaren Nahbereich nur schlecht gießen, dass also der Bereich nahe am Regner vergleichsweise kaum Wasser bekommt. Und andererseits die Niederschlagsmenge nicht über den gesamten Wurfbereich absolut gleichmäßig ist. Diese Mankos müssen daher von anderen Regnern ausgeglichen werden. Zudem gilt in der Bewässerung der Grundsatz “Small is beautiful”: Ein Einsatz vieler kleinerer – im Vergleich zu wenigen großen Regnern – erhöht die Flexibilität, falls die Bewässerung zu einem späteren Zeitpunkt umgeplant werden muss oder es irgendwo doch noch Stellen gibt, die man übersehen hat.

Hintergrund: Eine Planung wie im Folgenden beschrieben, sieht auf den ersten Blick evtl. unnötig großzügig aus, spart im Endeffekt durch ihre gleichmäßige Bewässerung aber viel Wasser. Bewässert man den Rasen nämlich ungleichmäßig, dann muss die Bewässerungsdauer sich immer nach jenen Stellen richten, die am wenigsten Wasser abbekommen. Sonst kommt es zu braunen Flecken. Man muss bei schlechter Planung also einige Minuten länger gießen, obwohl der Großteil des Rasens bereits genügend Wasser abbekommen hätte, um auch die Stellen mit schlechterer Wasserversorgung ausreichend zu versorgen.

Das allerwichtigste Prinzip ist, dass der Strahl des einen Regners den anderen Regner erreichen muss (Überlappung):

Und zwar doppelt! Es muss also nicht nur der Wurfkreis des daneben platzierten Regners den nächsten Regner berühren, sondern auch der Wurfkreis des gegenüber liegenden Regners muss bis zum Regner reichen!

Bevor man mit der Platzierung der Regner beginnt, zerlegt man im ersten Schritt die gesamte Beregnungsfläche in möglichst große Vierecke. Am Beispiel des folgenden Gartens illustriert:

Diesen könnte man nun in folgende 4 Rechtecke unterteilen:

Nachdem der Garten unterteilt wurde, geht es im nächsten Schritt darum wie die Regner optimal platziert werden. Das ist abhängig von der Form des Rechtecks. In einem Quadrat werden die Regner wie folgt in allen 4 Ecken platziert:

Der Wurfkreis aller 4 Regner reicht bis zum links und rechts davon liegenden Regner, somit hat jeder der Regner eine doppelte Überlappung. Die Voraussetzung, das so umsetzen zu können ist, dass der Wurfkreis der Regner groß genug ist, um den rechts und links davon befindlichen Regner zu erreichen.

Ist die Fläche hingegen rechteckig, dann wird wie folgt vorgegangen: Zuerst werden Regner in den 4 Ecken platziert.

Hier ist deutlich zu sehen, dass vorläufig noch ein Bereich in der Mitte unbewässert bleibt und zudem das Prinzip der doppelten Überlappung nicht mehr eingehalten wird. Daher werden nun auf den zwei längeren Seiten so viele weitere Regner wie es notwendig ist platziert. Notwendig sind so viele, dass der Wurfkreis der zusätzlich platzierten Regner bis zu den Eckregnern reicht und auch die zusätzlich platzierten Regner doppelt überlappt sind. Im einfachsten Fall, wenn das Seitenverhältnis des Rechtecks 2 zu 1 ist, also z.B. 20 mal 10 Meter, wird je Längsseite ein zusätzlicher Regner in der Mitte der Längsseite platziert:

Ist die längere Seite größer, also z.B. bei einem Seitenverhältnis von 30 mal 10 Metern, dann müssen je Längsseite zusätzliche Regner gesetzt werden. Wichtig ist, dass weiterhin jeder Regner vom Wurfkreis von zwei anderen Regnern erreicht wird. Setzt man also z.B. auf jeder Längsseite zwei zusätzliche Regner wie im unten stehenden Beispiel, dann muss der Wurfstrahl dieser zwei Regner jeweils den nächstgelegenen Eckpunkt sowie den daneben gesetzten Regner auf der Längsseite erreichen. Das sieht dann wie folgt aus:

Ist die Breite des Rechtecks größer, als die maximale Wurfweite der eingesetzten Regner, sodass der Wurfkreis nicht mehr bis zum gegenüberliegenden Regner reicht, dann ist eine zusätzliche Reihe Regner in der Mitte zu setzen (Beispiel 30 mal 20 Meter):

Es wurden 4 zusätzliche Regner in der Mitte gesetzt. Die zwei am Rand liegenden werfen Halbkreise, die zwei innen liegenden Vollkreise.

Man erkennt hier an diesen Beispielen sehr gut, dass das geometrische Muster, welches durch die Wurfkreise entsteht sich fortlaufend wiederholt, also alle Bereiche der Bewässerungsfläche gleich bewässert werden. Diese beschriebene Art die Regner zu platzieren wird “Quadratformation” oder auch “Vierecksverband” genannt, da jeweils 4 am Plan platzierte Regner eine quadratische Form ergeben und wenn man das System so durchzieht daher am Schluss der Planung viele Quadrate am Plan zu sehen sind. Es ist in der praktischen Handhabung das einfachste System. Im folgenden Blogbeitrag erhalten Sie mehr Information zur Quadratformation und wie man sie in der Praxis anwendet.

Die Alternative dazu ist die “Dreiecksformation”, auch “Dreiecksverband” genannt. In dieser bilden nicht 4, sondern jeweils 3 Regner eine Formation und diese bilden gemeinsam kein Quadrat sondern ein Dreieck. In folgendem Blogbeitrag erfahren Sie wie die Dreiecksformation im Detail funktioniert. Im Vergleich zur Quadratformation ist der überlappende Bereich etwas weniger klein und der Wasserverbrauch in Folge etwas geringer (bei der Quadratformation werden die Regner im Durchschnitt in einer Entfernung von 50% des Regnerwurf-Durchmessers zueinander gesetzt (also genau in der Wurfweite), bei der Dreiecksformation in einer Entfernung von 60% des Regnerwurf-Durchmessers).

Wann was verwenden? Ich würde aufgrund der einfacheren Handhabung eher zur Quadratformation tendieren, vor allem wenn der Garten aus rechteckigen Formen besteht. In diesem Fall tut man sich mit der Quadratformation an den Rändern der Rechtecke leichter. Ist die Form nicht rechtwinkelig, dann könnte sich der Einsatz der Dreiecksformation lohnen. Das gilt insbesondere dann, wenn der Garten bzw. ein Teilbereich davon eine runde Form hat.

Auf diese beiden Systeme, also die Quadratformation bzw. die Dreiecksformation, beziehen sich auch die Bewässerungsproduzenten in ihren Unterlagen, wenn sie die Niederschlagsmenge für einen Regner angeben. Diese ist immer für die Quadratformation (in der Regel mit einem Quadrat gekennzeichnet) und die Dreiecksformation (in der Regel mit einem Dreieck gekennzeichnet) angegeben. Das sieht dann zum Beispiel wie folgt aus:

Hunter PGJ

Düse Wasserdruck Wurfweite Durchfluss Niederschlag mm/Std. ∎ Niederschlag mm/Std. ▲
2,0 rot 2,0 bar 7,3 Meter 370 Liter/Stunde 14 mm/Stunde 16 mm/Stunde
2,0 rot 2,5 bar 7,3 Meter 420 Liter/Stunde 16 mm/Stunde 18 mm/Stunde
2,0 rot 3,0 bar 7,6 Meter 480 Liter/Stunde 17 mm/Stunde 19 mm/Stunde

14 mm je Stunde, wie sie hier im Beispiel für die Quadratformation angegeben werden, entsprechen 14 Liter Wasser je Quadratmeter. Diese Menge an Wasser enthält der Rasen je Stunde, wenn er mit diesem Regner, mit der angegebenen Düse und dem angegebenen Wasserdruck, nach den Regeln der Quadratformation bewässert wird. Wird er stattdessen nach den Regeln der Dreiecksformation bewässert, dann erhält jeder Quadratmeter 16 Liter Wasser. In diese  Zahlen ist die aus der gewählten Formation resultierende Überlappung mit eingerechnet. Es wird also mit einkalkuliert, dass die zu beregnende Fläche Wasser nicht nur von einem, sondern von mehreren Regnern erhält. Eine detailliertere Erklärung dieses Prinzips finden Sie in folgendem Blogbeitrag.

Knifflige geometrische Formen

Im Anschluss noch Infos zur korrekten Bewässerung von zwei etwas schwierigeren Sonderfällen:

Schmaler Streifen

Hier stoßen die üblichen Kreisregner an ihre Grenzen. Die Regner-Anbieter haben für diesen Anwendungsfall eigene Streifendüsen im Sortiment, die ein annähernd rechteckiges, langes und schmales Sprühbild haben. Zum Beispiel gibt es Düsen mit einem Sprühbild von etwa 9 x 1,5 Metern. Ein Streifen wird immer von 3 Streifendüsen-Regnern gemeinsam beregnet: Alle drei werden auf die gleiche Seite gesetzt, davon einer in die Mitte und die anderen zwei an die Eckpunkte. Das ist auch beim Kauf zu beachten: Es gibt passende Streifendüsen für das linke Eck, für das rechte Eck und für die Mitte. Eine Streifenberegnung sieht dann zum Beispiel wie folgt aus:

Damit auch wirklich alle Ränder perfekt bewässert werden, sollte man – wenn das aufgrund der Gegebenheiten möglich ist – einen kleinen Überwurf mit einplanen, also etwas über den Rand hinaus beregnen.

Kreis

Einen Kreis beregnet man am besten, indem man an den Kreisrändern beginnt und die Regner in Dreiecksformation setzt. Wie das genau funktioniert, wird im Blogbeitrag zur Bewässerung von kreisförmigen Flächen Schritt für Schritt erklärt. Das Ergebnis sieht zum Beispiel wie folgt aus:

7. Auswahl der Regner

Bevor die Regner nun am Plan eingezeichnet werden können, müssen Sie sich darüber Gedanken machen, welches bzw. welche Regnermodelle Sie verwenden möchten. Denn das beeinflusst maßgeblich den Rahmen, in dem Sie sich bewegen können und bestimmt die Wurfweite, mit der sie ihre Regner in der zuvor beschriebenen Quadratformation bzw. Dreiecksformation setzen. Bei den Planungstipps wurde ja bereits angeführt, dass Regner maximal 20 Meter weit bewässern können. Das ist jedoch die absolute Maximalgrenze, die tatsächliche Wurfweite wird in der Regel aufgrund des zur Verfügung stehenden Drucks deutlich niedriger liegen.

Nehmen wir an, basierend auf der zuvor durchgeführten Messung der Wasserdurchflussmenge, möchten Sie Ihre Pipeline mit einem auf den Regner wirkenden Wasserdruck von 2,8 bar betreiben. Nun müssen Sie sich zuerst für einen bestimmten Regner entscheiden und dann die Wurfweite dieses Regners bei einem Druck von 2,8 bar eruieren. Die Hersteller geben diese Regner-Leistungsdaten in ihren Unterlagen bekannt. In folgendem Blogbeitrag habe ich die Leistungsdaten der wichtigsten Regnermodelle zusammengetragen.
Wenn Sie auf eigene Faust recherchieren möchten, finden Sie diese Informationen auch in den Handbüchern/Produktkatalogen der Bewässerungsunternehmen:

Die Wurfweiteninformationen für ihr Regnermodell sehen nun z.B. wie folgt aus:

Druck in bar Wurfweite in Meter
(= Radius)
2,0 8,2
2,8 9,1
3,5 9,1

In der Beispielstabelle beträgt die Wurfweite bei 2,8 bar 9,1 Meter. Die Herstellerangaben sind erfahrungsgemäß optimistisch kalkuliert, das heißt nur unter Laborbedingungen, aber kaum in der Praxis zu erreichen. Sie sollten daher besser vorsichtig mit etwa 10% weniger planen (= in dem Fall ca. 1 Meter weniger). Ist der Radius des Regners in der Praxis dann doch größer, können Sie ihn im Fall der Fälle problemlos mittels Einstellschraube am Regner verkürzen, umgekehrt ist das nicht möglich. Somit wäre der größtmögliche Kreisdurchmesser, den Sie am Plan einzeichnen können, in unserem Beispielfall 8,1 Meter.

Rasenstreifen

Im Beispielgarten ist zusätzlich ein schmaler Rasenstreifen hinter dem Haus zu gießen. Für diesen bietet sich der Einsatz von Regnern mit speziellen Streifendüsen an (siehe Punkt 6 “Bewässerung kniffliger geometrischer Formen”). Es wird hier ein Regner für die Mitte, ein Regner für das linke Eck und einer für das rechte Eck benötigt. Im Beispiel verwenden wir für die Mitte einen Streifenregner mit einem Sprühbild von 9 x 1,5 Metern und für das linke und rechte Eck Eckstreifenregner mit einem Sprühbild von 4,5 x 1,5 Metern. Das Sprühbild wird jeweils ab einem Wasserdruck von 2,0 bar erreicht und steigt bei höherem Druck nicht weiter an. Wie schon zuvor geschrieben wird das angegebene rechteckige Sprühbild in der Praxis nicht ganz erreicht. Wenn es die örtlichen Gegebenheiten zulassen, sollte daher ein kleiner Überwurf mit eingeplant werden, damit auch alle Randstellen bewässert werden. Auch hier wären die Leistungsangaben des Herstellers sicherheitshalber um 10% zu reduzieren.

8. Platzierung von Regnern und Sprühern am Plan und Einzeichnen der Fläche, die diese bewässern

Nun ist es so weit und Sie können die passenden Regner, Sprüher und Mikrobewässerungs-Elemente am in Punkt 2 angefertigten Plan platzieren. Dazu ist jeweils zu überlegen, an welcher Position der Einbau erfolgen soll, um welchen Teil des Gartens zu bewässern. Diese Beregnungsflächen werden mit Hilfe eines Zirkels kreisförmig bzw. – wenn nur ein Teil des Kreises bewässert wird – in Form von Kreissegmenten eingezeichnet.

Beispiele für eingezeichnete Beregnungsflächen in unterschiedlichen Kreissegment-Größen. Beim Einzeichnen wird der Zirkel maßstabsgetreu eingestellt. Also z.B. wenn ein Zentimeter am Plan 1 Meter entspricht und der Kreisradius (Wurfweite) 5 Meter betragen soll, dann wird der Zirkel auf eine Breite von 5 cm eingestellt.

An diesem Punkt sollten Sie bereits wissen, welches Regnermodell Sie verwenden möchten und welche Wurfweite dieses beim eingeplanten Wasserdruck hat. Ebenso sollten sie sich überlegt haben, ob Sie die Regner nach Quadratformation oder Dreiecksformation platzieren.

In unserem Beispiel haben wir uns für Regner mit einer Wurfweite von 8,1 Metern beim zur Verfügung stehenden Wasserdruck von 2,8 bar entschieden. Und die Regner werden in Quadratformation gesetzt. Bezogen auf das weiter oben angeführte Anwendungsbeispiel mit der großen zusammenhängenden Rasenfläche sähe ein konkretes Anwendungsbeispiel demnach wie unten abgebildet aus:

Hier wurden insgesamt 12 Regner eingeplant. Das scheint auf den ersten Blick vielleicht unnötig viel, ist aber notwendig, um die den Rasen in einer korrekten Quadratformation zu gießen. Damit fällt auch der etwas im Weg stehende Baum nicht sonderlich ins Gewicht, weil von mehreren Seiten zum Baum hin geregnet wird und somit alle Stellen rund um den Baum erwischt werden.

Rasenstreifen

Zusätzlich ist ein schmaler Rasenstreifen hinter dem Haus zu bewässern. Dieser sollte in jedem Fall separat geplant werden, da es hier vermutlich einen deutlich anderen Wasserbedarf gibt, als für die große Rasenfläche vor dem Haus. Aufgrund der mittels Quadrat- oder Dreiecksformation schwierig zu bewässernden Streifenform, werden hier Streifendüsen verwendet. Ein konkretes Anwendungsbeispiel sähe wie folgt aus. Hier ist ein kleiner Überwurf mit eingeplant, da Streifendüsen in der Praxis nicht vollkommen rechteckig beregnen und sonst kleine Stellen trocken bleiben würden:

Tipp: Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt bereits genau wissen, welches Regnermodell Sie verwenden werden, dann schreiben Sie die Regnerbezeichnung samt eventueller Modellvariante gleich am Plan zu jedem Regner dazu! Das hilft Ihnen später beim Kauf der Regner die Regneranzahl korrekt zu ermitteln.

9. Einzeichnen der Mikrobewässerung (Tropfschläuche, Mikrosprüher)

Nun geht es an die Planung der Bewässerung der Nicht-Rasen-Pflanzen, also von Hecken, Büschen, Gemüsebeet bzw. Pflanzen in Blumentöpfen oder Blumenkästen. Hier spielen Wasserdruck und verfügbare Wassermenge eine weit weniger große Rolle als zuvor, was die Planung deutlich erleichtert. Auch ist ein nachträgliches Adaptieren/Erweitern mit vergleichsweise wenig Aufwand möglich.

Tropfbewässerung

Für die Bewässerung von Hecken oder zusammenhängenden Buschreihen bieten sich Tropfschläuche an. Das sind Schläuche bzw. in der Praxis zumeist eher Rohre, die so präpariert werden, dass alle paar Zentimeter Wasser austropft. Diese werden – im Normalfall oberirdisch – entlang der zu bewässernden Fläche verlegt (es gibt aber auch unterirdische Systeme). Ein leichtes Bedecken mit Mulch, um diese optisch verschwinden zu lassen stellt kein Problem dar.

In unserem Beispiel wird die Thujenhecke mit einem Tropfrohr versorgt. Es handelt sich um Pflanzen mit einem etwas höheren Wasserbedarf.

Hinweis: Bei einer Hecke kann man grob über den Daumen gerechnet mit einem Wasserbedarf je Pflanze von 10 Litern pro Woche je Höhenmeter der Pflanze kalkulieren. Bei einer 2 Meter hohen Hecke wären das also z.B. 20 Liter/Woche je Pflanze.

Ich würde hier zu Tropfern mit einer Kapazität von entweder 2 oder 4 Litern pro Stunde raten. Das bedeutet, dass ein Tropfer 2 bzw. 4 Liter Wasser pro Stunde abgibt. Eine kleinere Kapazität hat den Vorteil, dass das Wasser sehr langsam in den Boden eintritt und somit noch besser gewährleistet ist, dass die Pflanze genügend Zeit hat, das Wasser aufzunehmen. Somit wird möglichst wenig Wasser vergeudet. Als Abstand zwischen den Tropfern sind 30 bis 40 Zentimeter einzuplanen. 30 Zentimeter bei eher sandigen Böden und 40 Zentimeter bei Tonböden, bei denen das Wasser weniger schnell in der Erde versickert und sich somit mehr in die Breite ausdehnt.

In unserem Beispiel werden also pro Meter Tropfrohr in etwa 3 Tropfer gesetzt. Bei Verwendung von 2 Liter Tropfern werden pro 1 Meter Tropfrohr demnach in einer Stunde 6 Liter Wasser abgegeben. Bei einem angenommenen Wasserbedarf von 20 Litern pro Thuja und durchschnittlich 2 Thujen je Laufmeter (also einem Wasserbedarf von 40 Litern pro Laufmeter) müsste der Sektor demnach ca. 6 Stunden und 40 Minuten bewässert werden. Bei Verwendung von 4 Liter Tropfern würde es halb so lange dauern.

Kann man so ein Tropfrohr nicht auch selbst basteln? In dem man einfach in Abständen von 30 Zentimetern Löcher in ein Rohr macht? Prinzipiell schon, es ist in der Praxis nur keine gute Idee! Das Wasser wird aus den Löchern sehr stark und unförmig ausspritzen. Und über die einzelnen Löcher hinweg ist keine Gleichmäßigkeit gegeben: Aus dem einen Loch kommt mehr Wasser, aus dem anderen weniger. Damit ist eine gleichmäßige Bewässerung nicht möglich und Wasser wird verschwendet. Da die Tropfer auch nicht allzu teuer sind, kann man sich das also getrost sparen.

Ist die Wassermenge ausreichend

Den notwendigen Wasserdruck zu haben, stellt bei der Mikrobewässerung kein Problem dar – ganz im Gegenteil, der Wasserdruck muss hier in der Regel sogar gesenkt werden. Mit einem Druckminderer wird er auf das für die Mikrobewässerung passende Level von zumeist 1,5 bis 1,8 bar reduziert. Ein limitierender Faktor ist aber auch bei der Mikrobewässerung die Wassermenge. Das Tropfrohr kann nur so lang sein und so viele Tropfer versorgen, wie es die Wassermenge zulässt. Überschreitet man dieses Limit, dann funktionieren die Tropfer nicht mehr korrekt und geben nicht die gewünschte Wassermenge ab.

Der äußerste Rahmen, in dem man sich bewegt, ist natürlich auch bei der Mikrobewässerung die an der Wasser-Entnahmestelle gemessene Wassermenge. In unserem Beispiel waren das 2.250 Liter pro Stunde. Wie wir bereits wissen, kann man diese aber nicht zur Gänze nutzen, da es auf dem Weg von der Entnahmestelle bis zur Ausgabe des Wassers zu Druckverlusten kommt. Und zudem auch ein bestimmter Druck auf die Seitenwände der Tropfrohre notwendig ist, damit die Tropfer funktionieren. Beides bremst den Wasserfluss. Bei der Mikrobewässerung kommt aber noch ein weit größerer, limitierender Faktor hinzu: Die Pipeline der Mikro-Bewässerung wird nicht aus 3/4 sondern aus 1/2 Zoll Rohren gebildet (Innendurchmesser 13 mm). Diese bilden eine ziemliche Engstelle! Durch ein 1/2 Zoll Rohr gehen beim gegebenen Mikrobewässerungs-Druck von ca. 1,5 bis 1,8 bar und bei einer angenommenen Rohrlänge von 25 bis 30 Metern nur etwa 600 bis 800 Liter Wasser pro Stunde durch. Diese 600 bis 800 Liter sind also jener Rahmen, in dem wir uns bewegen müssen. Bei einem darüber liegenden Bedarf muss das Tropfschlauch-System in mehrere Sektoren unterteilt werden. Ist eine längere Rohrlänge als 30 Meter erforderlich, dann kann man sich auf zweierlei Arten helfen:

  1. Man schließt den Druckminderer nicht an den Anfang des Tropfrohres an, sondern an die Mitte. Hier ist die Höchstgrenze dann eine maximale Rohrlänge von etwa 60 Metern.
  2. Oder man führt die Hauptleitung nicht zu einem, sondern mehreren Druckminderern, an die dann jeweils das Tropfrohr angeschlossen ist. In unserem Beispiel mit einer verfügbaren Wassermenge von 2.250 Litern an der Wasserquelle, wäre die gleichzeitige Versorgung von zwei Tropfrohrsträngen möglich.

In unserem Beispiel hat die Hecke eine Länge von insgesamt 42 Metern. Da pro Meter drei 2 Liter Tropfer gesetzt sind, beträgt der gesamte Wasserbedarf 252 Liter pro Stunde (= 42*3*2). Das liegt deutlich innerhalb der 600 bis 800 Liter und kann somit in einem Sektor betrieben werden. Auch bei der alternativen Verwendung von 4 Liter Tropfern würde es sich mit 504 Litern Verbrauch noch gut ausgehen. Aufgrund der Länge von 42 Metern wird die Rohrleitung wie in Punkt 1) beschrieben in ihrer Mitte an das Hauptrohr angeschlossen.

Der Einfachheit halber bietet es sich in unserem Beispiel an, auch gleich den an die Hecke angrenzenden Blumenkasten und die zwei ganz in der Nähe befindlichen Blumentöpfe im gleichen Sektor mit zu versorgen. Streng nach Prinzip, wäre dafür aufgrund des unterschiedlichen Wasserbedarfs ein eigener Tropfrohr-Sektor vorzusehen. Das lohnt sich hier aber kaum und so bietet es sich an, den unterschiedlichen Wasserbedarf einfach durch die Verwendung von anderen Tropfern zu kompensieren.

Hinweis: Mit so einem Vorgehen, also der Verwendung von Tropfern mit unterschiedlicher Leistung, lässt sich in der Mikrobewässerung ein unterschiedlicher Wasserbedarf innerhalb eines Sektors ausgleichen. Das wäre zum Beispiel auch dann notwendig, wenn an einem Sektor 50 verschiedene Blumentöpfe mit unterschiedlichsten Pflanzen und unterschiedlichstem Wasserbedarf hängen. Man führt dann jeweils eine Leitung zu jedem Blumentopf und versieht diese mit den passenden Tropfern. Dieses Prinzip funktioniert jedoch nicht, wenn die Pflanzen auch eine unterschiedliche Bewässerungshäufigkeit erfordern, also z.B. die eine Pflanze wöchentlich und die andere alle 2 Tage gegossen werden muss.

Da die Blumentöpfe recht weit von der Hecke entfernt sind und man das Tropfrohr somit mit einer unnötig großen Länge planen müsste, bietet es sich an, die Hauptleitung wie in Punkt 2) beschrieben zu splitten und die Blumentöpfe mit einem eigenen Druckminderer und eigenem, daran angeschlossenen Tropfrohr zu versorgen.

Den zu verlegenden Tropfschlauch kann man zum Beispiel wie folgt am Plan festhalten (Tropfschlauch in rot):

Die Herausforderung ist hier vor allem, den Tropfschlauch möglichst unsichtbar und wenig störend zu verlegen. Unter der Thujenhecke ist das kein Problem, bei einzeln stehenden Blumentöpfen und -kästen ist hingegen auf eine möglichst geschickte Planung zu achten. Dazu mehr in den folgenden Punkten und in der Rubrik Montage.

Merke: Das große Pipeline-Hauptrohr immer wo weit wie möglich führen und im Umkehrschluss das 1/2 Zoll-Tropfrohr immer so spät wie möglich beginnen lassen! Damit hat man den geringst-möglichen Druck- und Wassermengenverlust. Eine ganz schlechte Idee wäre zum Beispiel, bei einem 20 Meter von der Hecke entfernten Wasseranschluss, diese 20 Meter mit einem 1/2 Zoll Rohr zu überbrücken. Stattdessen führt man das Hauptrohr bis zur Hecke (bzw. bei längeren Tropfrohren bis zur Mitte der Hecke), schließt dort den Druckminderer an und fährt erst aber hier mit den kleinen 1/2 Zoll-Tropfrohren fort. Genauso verhält es sich, sollte man die noch kleineren Verteilerrohre verwenden, mit denen man das Wasser unauffällig zu einzelnen Blumentöpfen führen kann bzw. kleine Abzweiger legen kann: Diese immer so spät wie möglich vom 1/2 Zoll Rohr abzweigen lassen!

Mikro-Sprühbewässerung

Die Mikro-Sprühbewässerung nutzt die gleiche Mikro-Bewässerungs-Pipeline wie die Tropfbewässerung. Also ein 1/2 Zoll Rohr mit dem davor geschalteten Druckminderer. Der einzige Unterschied ist, dass das Wasser nicht über Tropfer ausgegeben wird, sondern über Mikro-Sprüher, die das Wasser in einem feinen Sprühnebel abgeben. Die Sprüher geben in gleicher Zeit wesentlich mehr Wasser ab, als es Tropfer tun, somit sollte man diese nicht in einem gemeinsamen Sektor betreiben, da die Laufzeiten nicht zusammenpassen.

Wann verwendet man nun Sprüher statt Tropfbewässerung? Diese bieten sich bei Flächen an, die regelmäßig betreten bzw. bearbeitet werden, wie z.B. bei einem Gemüsebeet. Natürlich könnte man hier auch einen Tropfschlauch in Bahnen durch das Beet verlegen. Das hätte aber den Nachteil, dass man dann beim Arbeiten im Beet von dem herumliegenden Schlauch gestört wird, zum Beispiel beim Unkraut jäten. Stattdessen bieten sich Mikro-Sprüher an, die man zum Beispiel wenig störend an den Eckpunkten des Beets platzieren und damit das gesamte Beet bewässern kann. Warum nimmt man dazu keine gewöhnlichen Regner oder Sprüher? Mikro-Sprüher beregnen viel schonender und feiner, gewöhnliche Regner oder Sprüher würden einem quasi die Erde aus dem Beet spülen.

Je nachdem, wie hoch die zu bewässernden Pflanzen im Beet werden, setzt man die Sprüher auf mehr oder weniger hohe Verlängerungen. Wichtig ist, dass sie die Pflanzen überragen, damit der Sprühnebel nicht durch einzelne Pflanzen gestört wird.

Grundsätzlich unterscheidet man die Mikro-Sprüher nach folgenden Eigenschaften:

  • Größe des bewässerten Kreisabschnittes (Vollkreis, Halbkreis, Viertelkreis)
  • Form des Sprühbildes (Abgabe des Wassers als durchgehender Wasserschirm oder in einzelnen Strahlen bzw. kreisförmig oder streifenförmig)
  • Individuelle Einstellmöglichkeit (Möglichkeit Wasser gezielt auf einzelne Pflanzen zu lenken oder nicht)

In unserem Beispielfall ist ein Gemüsebeet zu bewässern. Da es eine langgezogene Form hat, bieten sich hier Mikro-Streifendüsen an. Diese bewässern einen langen und zugleich schmalen Bereich. Das Sprühbild einer Endstreifendüse sieht in etwa so aus:

Diese platziere ich am oberen und unterem Rand des Gemüsebeets:

Abhängig von der Art der zu bewässernden Pflanzen, kann das bereits ausreichend sein. Aufgrund des kegelförmigen Sprühbildes erhält der Bereich um die Sprüher jedoch vergleichsweise weniger Wasser und manche Stellen bleiben trocken. Eine gleichmäßigere Beregnung lässt sich mit einer zusätzlichen Reihe Sprüher in der Mitte des Gemüsebeets erreichen. Dieses mal keine Endstreifendüsen, sondern Streifendüsen, die einen Streifen in beide Richtungen werfen:

Das sieht dann schlussendlich so aus:

Da einige Pflanzen in die Höhe wachsen, ist für die Mikro-Sprüher sinnvollerweise eine Höhenverlängerung von zumindest einem halben Meter oder mehr mit einzuplanen.

Weiterführende Infos zum Thema Mikrobewässerung

In folgendem Blogbeitrag stelle ich die einzelnen Komponenten einer Mikrobewässerung im Detail vor:

Blogbeitrag Bestandteile einer Mikrobewässerung

10. Optional: Geplante Wasserentnahmestellen einzeichnen

Sind im Rahmen der Bewässerung zusätzliche Wasserentnahmestellen wie Wassersteckdosen oder auch eine Schwengelpumpe geplant, dann sollten diese nun dem Plan hinzugefügt werden, da sie ebenfalls Einfluss auf die Planung haben und in einem eigenständigen Sektor betrieben werden müssen.

11. Sektoren planen

Nun ist zu überlegen, in wie viele und welche Sektoren die Bewässerung unterteilt wird. Also welche Regner, Sprüher und sonstigen Elemente gemeinsam an einem Wasserstrang betrieben werden.

Zur Info: Auch wenn mehrere Sektoren benötigt werden sollten, wie das üblicherweise bei Bewässerungsprojekten der Fall ist, bedeutet das kein Problem oder einen hohen zusätzlichen Aufwand. Eine Wasserquelle ist trotzdem weiterhin ausreichend. Diese versorgt in dem Fall nur nicht alle zu bewässernden Pflanzen gleichzeitig mit Wasser, sondern es werden die eingeteilten Sektoren nacheinander durchlaufen, also mit der Bewässerung von Sektor A gestartet, dann kommt Sektor B an die Reihe usw. usf.

Ist eine Aufteilung in Sektoren überhaupt notwendig?

Prinzipiell ist es durchaus auch möglich, die gesamte Bewässerung in nur einem Sektor zu betreiben, wenn man zum Beispiel nur eine sehr kleine Fläche mit Wasser versorgt. Um auf die Aufteilung in mehrere Sektoren verzichten zu können, müssen die folgenden Punkte zutreffen:

  • Es sind zur Bewässerung ausschließlich nur Regner oder nur Sprüher geplant.
    Ein Mischen von Regnern und Sprühern in einem gemeinsamen Sektor ist nicht möglich!
  • Die zu bewässernden Pflanzen und Flächen können sinnvoll kombiniert werden.
    Wird nur Rasen gegossen, ist das kein Thema. Plant man aber z.B. auch das Bewässern von Gemüsebeeten, Topfpflanzen, Hecken etc., dann haben diese einen ganz anderen Wasserbedarf wie der Rasen. In einem gemeinsamen Sektor würde ein Teil der Pflanzen potentiell viel zu viel oder umgekehrt viel zu wenig Wasser erhalten. Das gilt noch verstärkt, wenn Pflanzen unterschiedlich häufig gegossen werden müssen. Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll, sehr unterschiedliche Pflanzen in unterschiedlichen Sektoren zu betreiben. Man bleibt damit auch flexibel, sollte sich z.B. einmal der Flüssigkeitsbedarf nur an einer Stelle erhöhen bzw. vermindern und kann dann ohne Rücksicht auf die anderen Stellen reagieren.
  • Die Wassermenge reicht aus, um alles auf einmal zu gießen

Einteilung in Sektoren durchführen

Wie viele Sektoren notwendig sind, ist nun durch Gegenüberstellung der Leistung der verfügbaren Wasserquelle mit dem Wasserverbrauch (Durchfluss) der geplanten Regnern (beim geplanten Wasserdruck) zu ermitteln. Den Wasserverbrauch je Stunde finden Sie für die üblicherweise verwendeten Regner in folgendem Blogbeitrag. Sollten Sie auf eigene Faust recherchieren möchten, finden Sie unter Punkt 7) einige Recherchequellen.

Beginnen wir mit der großen Rasenfläche. Für jeden einzelnen Regner ist – bei den meisten Modellen in Kombination mit der verwendeten Düse – genau angegeben, welchen Wasserverbrauch dieser in Liter pro Stunde hat. Steht Ihnen nur das englischsprachige Handbuch zur Verfügung, so findet man dort statt Liter- normalerweise Gallonen-Einheiten. Diese sind einfach durch 3,79 zu dividieren, um auf Liter zu kommen. Teils ist statt Liter Werten auch der Durchfluss in Quadratmeter pro Stunde angegeben. 1 Quadratmeter Wasser sind 1000 Liter. Ist also ein z.B. ein Verbrauch von 0,32 Quadratmetern/Stunde angegeben, dann entspricht das 320 Litern.

Für jeden Regner notieren Sie nun also – am besten gleich am Plan – welchen Wasserbedarf dieser hat. Siehe Skizze am Beispiel eines Hunter MP Rotator 3000-Regners:

Nun bilden Sie die Summe dieser Werte. Diese stellt den gesamten Wasserbedarf ihrer Regner pro Stunde dar. In unserem Fall verwenden wir auf der gesamten Rasenfläche den gleichen Regner. Würden Sie sowohl Regner, als auch Sprüher einplanen, dann bilden Sie keine gemeinsame Summe, sondern für beide Gruppen eine Summe. Ebenso, wenn Sie Regner mit unterschiedlichem Einsatzzweck und damit einhergehend unterschiedlich lang geplanter Laufdauer eingeplant haben. Für jede Gruppe von Regnern mit unterschiedlichem Einsatzzweck ist eine separate Summe zu bilden.

Diese Summe bzw. Summen stellen sie nun der Kapazität ihrer Wasserquelle gegenüber. Damit ist nicht jene Wassermenge gemeint, die im Eimertest gemessen wurde, sondern die Wassermenge, die bei jenem Wasserdruck, der in der Pipeline herrschen soll, tatsächlich durch die Pipeline fließt! Also der in Punkt 4 ermittelte Wasserdurchfluss.

In unserem Beispiel beträgt die verfügbare Wassermenge bei einem in der Pipeline herrschenden Druck von 2,8 bar 1.050 Liter pro Stunde. Die 12 Regner haben insgesamt einen Wasserbedarf von 5.000 Litern pro Stunde (2 x 840 Liter, 6 x 420 Liter, 4 x 200 Liter). Somit muss die Bewässerung für die große zusammenhängende Rasenfläche zumindest in 5 Sektoren unterteilt werden (Rechnung: 5.000/1.050 = 4,76, -> aufgerundet = 5). Ob in der Praxis 5 Sektoren tatsächlich ausreichen, oder vielleicht auch noch ein sechster Sektor notwendig ist, lässt sich durch Ausprobieren der Kombinationsmöglichkeiten herausfinden. Dabei ist sinnvollerweise auch auf die räumliche Nähe Acht zu geben, also dass möglichst nah zusammen liegende Regner miteinander in einem Sektor kombiniert werden. In unserem Beispiel könnte man die Regner in die folgenden 5 Sektoren einteilen (Sektoren sind mit A bis E benannt und farblich unterschiedlich gekennzeichnet):

Probe:

Sektor A: 200 Liter + 420 Liter + 420 Liter = 1.040 Liter
Sektor B: 200 Liter + 840 Liter = 1.040 Liter
Sektor C: 420 Liter + 420 Liter + 200 Liter = 1.040 Liter
Sektor D: 420 Liter + 420 Liter + 200 Liter = 1.040 Liter
Sektor E: 840 Liter

Der Wasserbedarf pro Stunde liegt in allen fünf Sektoren unter der verfügbaren Wassermenge von 1.050 Litern. Somit können alle 5 Sektoren wie geplant realisiert werden.

Rasenstreifen hinter dem Haus

Nun wird das Prozedere für den Rasenstreifen hinter dem Haus wiederholt.

Die drei hier eingeplanten Regner haben bei einem Wasserdruck von 2 bar (= vom Hersteller empfohlener Optimaldruck für diese Streifendüsen) insgesamt einen Wasserbedarf von 590 Litern/Stunde. Das liegt weit unter der verfügbaren Wassermenge. Der Rasenstreifen kann also problemlos als eigener Sektor realisiert werden.

Mikro-Bewässerung Thujenhecke

Damit zu den Teilen, die mit Mikro-Bewässerung versorgt werden. Zuerst zur Thujenhecke samt dem daran angrenzenden Blumenkasten und den zwei Blumentöpfen. Für diese ist ein Tropfschlauch geplant.

Die Hecke benötigt 252 Liter pro Stunde. Der Blumenkasten benötigt 4 Liter und die 2 Blumentöpfe 2 Liter. Gesamt macht das 258 Liter pro Stunde. Die Grenzen für Mikro-Bewässerung wurden bereits in Punkt 9) ausgeführt. Für ein 1/2 Zoll Rohr mit 25 bis 30 Meter Länge kann man in etwa mit einer Wassermenge von 600 bis 800 Litern/Stunde rechnen. Die 258 Liter liegen demnach weit unter der verfügbaren Wassermenge. Der Tropfschlauch kann somit problemlos als eigener Sektor betrieben werden.
Hinweis: Mit einer Wassermenge wie sie in üblichen, durchschnittlichen Bewässerungsprojekten zur Verfügung steht, könnte man in der Regel sogar zwei Tropfschläuche mit jeweils 600 bis 800 Litern/Stunde gleichzeitig in einem Sektor betreiben. Sollte noch mehr Wasser pro Stunde notwendig sein bzw. die maximal mögliche Rohrlänge (ca. 60 Meter wenn das Rohr in der Mitte an die Pipeline angeschlossen wird) überschritten werden, wäre auch hier eine Einteilung in Sektoren notwendig. Ebenso, wenn Pflanzen nicht sinnvoll in einem gemeinsamen Sektor bewässert werden können, weil der Wasserbedarf und vor allem die Bewässerungshäufigkeit unterschiedlich sind. In jedem Fall sollten Tropfschläuche und Mikro-Sprüher aufgrund der sehr unterschiedlichen Wasser-Abgabemenge in getrennten Sektoren betrieben werden.

Mikro-Bewässerung Gemüsebeet

Die im Beispiel eingesetzten Streifendüsen und Endstreifendüsen haben jeweils ca. einen Verbrauch von 50 Litern/Stunde. Alle neun zusammen also 450 Liter/Stunde, also weit unter der verfügbaren Wassermenge. Das Beet kann demnach problemlos als gemeinsamer Sektor betrieben werden.

12. Pipeline einzeichnen

Zuerst wird die Wasser-Anschlussstelle eingezeichnet, am besten mit einem Wasserhahn symbolisiert.
In unserem Beispiel wäre das ein Außenwasserhahn an einer Seite des Hauses:

Die Regner in den Regnersektoren werden idealerweise nicht in Reihe, sondern entweder im Kreis oder parallel an die Bewässerungspipeline angeschlossen. Das hat den Vorteil, dass der Druck möglichst gleichmäßig in der Pipeline verteilt wird, also nicht der erste Regner viel mehr Druck abbekommt, als der letzte in der Reihe. Wie das funktioniert, erfahren Sie in folgendem Blogbeitrag zur idealen Einbindung von Regnern in die Pipeline.

Mit der Kirche ums Kreuz gehen, um diese Idealszenarien zu erreichen, braucht man jedoch nicht. Denn die gleichmäßige Druckverteilung lässt sich heutzutage auch einfach mit druckregulierenden Regnern bzw. druckregulierenden Regnergehäusen erreichen. Diese reduzieren den Druck automatisch auf ein vorgegebenes Höchstmaß, sodass auch der erste Regner nicht mehr Druck hat als der letzte. Daher kann man die Planung heutzutage alternativ auch einfach so simpel und so materialsparend (kürzere Pipelinewege) wie möglich machen und den Druck direkt am Regner regulieren.

Von der Wasser-Anschlussstelle weg wird nun die Pipeline eingezeichnet. Jeder Sektor muss mit einer eigenen Rohrleitung mit der Wasser-Anschlussstelle verbunden werden. In unserem Fall bedeutet dies bei 8 Sektoren (A bis H) auch 8 Rohrleitungen, die zu den Sektoren führen.

Zuerst beginnt man mit dem ersten Sektor und zeichnet die Pipeline vom Wasseranschluss bis zum ersten Regner und führt diese anschließend bis zu den weiteren Regnern fort. In unserem Beispiel beginne ich mit Sektor C:

Wie man sieht, muss man an manchen Stellen abzweigen. Die Pipeline (mit schwarzen Strichen gezeichnet) läuft zuerst die Hausmauer entlang und splittet sich dann am Beginn des Rasens im rechten Winkel in zwei Stränge, die nach links und rechts laufen, auf. Für diese Aufsplittung benötigt man einen Verbinder, ein sogenanntes T-Stück. Auf der linken Seite wird die Pipeline dann scharf, im rechten Winkel um die Kurve geführt. Dazu benötigt man einen L-Stück-Verbinder. Der folgende Blogbeitrag gibt Ihnen einen Überblick, welche Verbinder es gibt und wofür diese eingesetzt werden.

Als nächstes wird die Pipeline von Sektor B eingezeichnet. Scharfe Ecken bremsen den Wasserfluss und bedeuten Druckverlust. Daher sollte man an Stellen, an denen es leicht geht, statt 90 Grad Ecken einzuplanen, die Pipeline lieber möglichst sanft um die Kurve führen, also eine langgezogene Kurve einplanen. In Sektor B sind zwei Beispiele dafür enthalten. Bei Bäumen bewusst etwas Abstand halten, da starke Wurzeln in unmittelbarer Nähe des Stammes die Grabungsarbeiten deutlich erschweren können!

Nun werden in gleicher Art und Weise Schritt für Schritt die weiteren Sektoren angebunden. Beim Tropfschlauchsektor G wird die Pipeline bis zum Tropfschlauch geführt. Da der Tropfschlauch in unserem Fall recht lang ist, soll der Anschluss nicht an einem Ende des Tropfschlauches, sondern in etwa in der Mitte des Tropfschlauches erfolgen. Bei Sektor H (Gemüsebeet mit Mikro-Bewässerungs-Sprühdüsen) wird die Pipeline bis zum Gemüsebeet geführt. Ab dort geht die Pipeline ins Mikrobewässerungs-System über, die einzelnen Sprüher werden dann mit einer kleineren Pipeline des Micro-Drip-Systems versorgt. Der Plan sieht nun wie folgt aus:

Zu guter Letzt wird noch die Micro-Drip-Pipeline im Gemüsebeet eingezeichnet (braune Striche):

Entwässerung

Möchten Sie ihre Bewässerung zum Schutz vor Frost mit einer Entwässerung ausstatten, dann zeichnen Sie im Plan zu den Pipelines auch noch jenen Punkt ein, an dem die Entwässerung (Entwässerungsventil oder Kugelhahn) eingebaut werden soll. Das muss der tiefste Punkt in der Bewässerung sein. Wenn Sie diesbezüglich noch unschlüssig sind, dann lesen Sie vorab meinen Blogbeitrag zur Entwässerung.

Was sind die nächsten Schritte?

Steuerung überlegen

Als abschließender Planungspunkt ist nun noch die künftig geplante Steuerung der Bewässerung zu überlegen. Wird diese einfach direkt an Wasserhahn oder Pumpe angehängt? Arbeitet man mit einem manuellen Verteiler oder mit einer Schaltung über Magnetventile? Kommt ein Bewässerungscomputer zum Einsatz, und wenn ja, welcher? Das lässt sich zwar alles prinzipiell auch noch entscheiden, wenn man die Bewässerung bereits fertig installiert hat, man sollte es jedoch zumindest so weit durchdenken, dass man an der durchgeführten Installation dann nachträglich nichts Wesentliches ändern muss.

Im Menüpunkt Steuerung erfahren Sie, welche Optionen zur Steuerung und Automatisierung Ihrer Bewässerungsanlage Sie haben und wie sie realisiert werden.

Stückliste für Kauf zusammenstellen

Aus dem erstellten Plan können Sie nun auch bereits eine Stückliste der benötigten Regner, Rohre, Verbindungsstücke, Mikrobewässerungskomponenten etc. zusammenstellen. Diese bildet in weiterer Folge die Basis für den Kauf der benötigten Produkte. Meine konkreten Kaufempfehlungen finden Sie im Menüpunkt Kauf.

Montage der Bewässerung durchführen

Sobald Sie alles Notwendige besorgt haben, können Sie mit der Montage der Bewässerungsanlage fortfahren. Am besten machen Sie aber schon vorab einen flüchtigen Blick in diesen Menüpunkt, um abzuklären, ob es Werkzeuge oder Hilfsmittel gibt, die Sie vorab noch besorgen sollten.

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