In einer bestehenden Bewässerung kann es die Notwendigkeit geben, einen Regner temporär oder dauerhaft abzuschalten bzw. ganz aus dem Bewässerungssystem zu entfernen. Hier erfahren Sie wie das funktioniert und auf was dabei zu achten ist.

Selbst wenn man alles perfekt geplant hat, kann es bei Umgestaltung des Gartens notwendig werden, einen bestehenden Bewässerungssektor zu adaptieren und Regner an andere Stellen zu versetzen bzw. zu deaktivieren. Wie man hier am besten vorgeht, hängt zuerst einmal davon ab, ob die Änderung dauerhaft oder nur von begrenzter Dauer ist. Man hat prinzipiell zwei Möglichkeiten:

  • Regner komplett aus der Pipeline entfernen
  • Regner in der Pipeline belassen, jedoch dafür sorgen, dass er kein Wasser mehr abgibt

Wenn die Deaktivierung ein begrenztes Ablaufdatum hat und der Regner anschließend wieder wie gewohnt im Einsatz sein soll, dann bietet sich die zweite Variante an, beispielsweise wenn man für ein paar Jahr im Garten eine Sandkiste für den Nachwuchs aufstellt, jedoch bereits weiß, dass diese nachher wieder verschwinden wird. Oder wenn beispielsweise im Zuge eines Umbaus ein Teil des Gartens für eine bestimmte Zeit lang als Abstellplatz dient, der nicht bewässert werden soll. Handelt es sich jedoch um einen dauerhaften Umbau, der den Regner obsolet macht, dann sollte dieser komplett entfernt werden.

Regner abschalten

Hier gibt es einerseits Regner und Sprüher, die eine Abschaltfunktion beinhalten. Dazu gehören alle Hunter und Rain Bird Sprühdüsen, deren Wasserdurchfluss mit der Einstellschraube auf bis zu Null reduziert werden kann. Auch beim Gardena Versenkregner S80 ist das möglich. Hunter und Rain Bird bieten diese Möglichkeit zudem für ihre topmodernen Getrieberegner Hunter I-20 bzw. Rain Bird 5000 plus. Das Abschalten sorgt dafür, dass kein Wasser abgegeben wird, aufsteigen tun die Regner aber trotzdem. Die gesamte sonstige Gardena Regnerpalette und auch die älteren Hunter und Rain Bird Getrieberegner haben keine Abschaltmöglichkeit integriert.

Beim Hunter MP Rotator hat man zwei Möglichkeiten: Für Pro-Spray, PRS30 und PRS40 Gehäuse gibt es eigene Hunter Verschlusskappen, die man statt der Standard-Kappe aufschrauben kann, um damit das Gehäuse nach oben hin zu verschließen. Alternativ dazu kann man statt normalen Düsen eine Hunter Blinddüse auf alle Gehäuse mit 5/8 Zoll Außengewinde Aufsteiger aufschrauben. In dem Fall steigt die Düse anders als in der Variante zuvor zwar noch auf, gibt jedoch kein Wasser mehr ab. Diese praktischen Sperr- und Blinddüsen findet man kaum bei Amazon es gibt sie aber für wenig Geld bei meinem Kooperationspartner DVS Beregnung (5% Gutschein!). Ohne genau zu wissen wonach man sucht, tut man sich schwer, diese Produkte zu finden, daher hier noch zwei Direktlinks:

Regner abmontieren und Ausgang verschließen

Bietet der Regner keine der zuvor angeführten Möglichkeiten, oder möchte man diesen sowieso dauerhaft entfernen, dann ist es die einfachste Möglichkeit, diesen auszubauen und den an der Pipeline angebrachten Verbinder mit einer Verschlusskappe/Gewindekappe zu verschließen. Dazu geht man wie folgt vor:

Die theoretisch mögliche Minimalvariante ist es, den Regner von oben durch Drehbewegung vom Gewinde des Verbinders zu schrauben und anschließend aus der Erde zu ziehen. Das Gewinde des Verbinders liegt sodann frei und wenn man ganz schmale Hände und viel Kraft in den Fingerspitzen hat, dann könnte man die Verschlusskappe theoretisch gleich aufschrauben.

In der Praxis funktioniert das so aber nicht wirklich, denn einerseits besteht hier eine sehr große Gefahr, versehentlich Erde in die Pipeline zu bekommen und anderseits kann man durch den engen Zugang kaum Kraft aufbringen, um die Verschlusskappe ordentlich aufzuschrauben und hat auch nicht den notwendigen Platz, um das Gewinde vorab zur Abdichtung mit Teflonband zum umwickeln!

Daher muss man ein paar Minuten mehr investieren und ein paar Zentimeter um den Regner herum aufgraben. Das macht man, bevor man den Regner vom Gewinde schraubt, damit während der Grabungsarbeiten keine Erde in die Pipeline fällt. Erst wenn man die Anschlussstelle schön freigelegt und gesäubert hat, schraubt man den Regner ab. Wurde dieser auf einen Swing Joint montiert, dann wird sowohl Regner als auch Swing Joint entfernt. Nun wickelt man vorsichtig Teflonband (Amazon Link) um das Gewinde des Verbinders und schraubt die Verschlusskappe auf. Es reicht diese mit Muskelkraft handfest anzuziehen, der Einsatz von Werkzeug ist nicht erforderlich. Anschließend wird das Bewässerungssystem unter Druck gesetzt und kontrolliert, dass der Verschluss dicht ist. Wenn alles passt, kann das Loch wieder zugeschüttet werden.

Ablauf Schritt für Schritt in Bildern:

Hat man zum Anschluss statt eines Verbinders eine Anbohrschelle verwendet und muss demnach nun ein Innengewinde verschlossen werden, dann verwendet man statt einer Verschlusskappe einen Blindstopfen.

Sonderfall, wenn der Regner der letzte in der Reihe ist

Von dieser Vorgehensweise abgehen sollte man dann, wenn der zu entfernende Regner der letzte in der Leitung ist und die Pipeline vor dem Winter mit Druckluft ausgeblasen wird. In dem Fall würde man sich auf diese Weise eine Sackgasse im Bewässerungssystem einbauen, in der das Wasser im Winter stehen bleibt und Frostschäden verursachen könnte. Daher wird in einem solchen Fall der Verschluss beim in der Reihenfolge zuvor durchlaufenen Regner gesetzt. Also vom zu entfernenden Regner aus gesehen der nächste in Richtung Wasserquelle. Unmittelbar nach diesem schneidet man das Pipelinerohr ab und setzt eine Endkappe oder ein Verbinder-Endstück. Beim entfernten Regner braucht man dann keinen Verschluss mehr setzen, da das vorgelagerte Rohrstück nun keine Funktion mehr hat. Auch hier ist wieder eine Dichtheitsprobe durchzuführen, bevor zugeschüttet wird.

Verschlusskappen/Blindstopfen

Verschlusskappen bzw. Blindstopfen gibt es aus Kunststoff oder Metall und von Bewässerungsunternehmen wie Gardena oder Rain Bird und einer Vielzahl anderer Firmen. Für die meisten Regner benötigt man Kappen mit 1/2 Zoll Innengewinde, für größere Regner auch solche mit 3/4 Zoll Innengewinde. Manche Kappen beinhalten einen innenliegenden Dichtungsring, in dem Fall erspart man sich die zusätzliche Abdichtung mit Teflonband. Für zu verschließende Innengewinde, wie bei einer Anbohrschelle, verwendet man Blindstopfen.

Kauflinks: