Die richtige Positionierung der Regner auf der zu bewässernden Fläche ist einer der bedeutendsten Punkte bei der Umsetzung einer automatischen Bewässerung. Hierbei wird zwischen zwei verschiedenen Methoden, der Quadratformation (Vierecksverband) und der Dreiecksformation (Dreiecksverband) unterschieden. Im Englischen spricht man von square spacing und triangular spacing. Die Quadratformation stelle ich in einem separaten Blogbeitrag vor. Warum man überhaupt ein System bei der Positionierung der Regner verwendet, erkläre ich im Detail in den Planungs-Seiten. In diesem Beitrag geht es um die konkrete Anwendung der Dreiecksformation: Wie sie funktioniert, wie man sie konstruiert und wo sie Vorteile gegenüber der Quadratformation bringt.

Die Dreiecksformation hat einen Vorteil gegenüber der Quadratformation, wenn es um die Bewässerung von nicht rechteckigen Flächen geht. Vor allem beim Kreisflächen tut man sich mit der Dreiecksformation wesentlich leichter. Bei rechteckigen Flächen hingegen ist die Quadratformation einfacher anwendbar.

Ein weiterer Vorteil der Dreiecksformation ist, dass diese Formation es ermöglicht, die Regner etwas weiter auseinander zu setzen, als es bei der Quadratformation der Fall ist. Das ist vor allem für den professionellen Bereich, in dem riesige Flächen bewässert werden, von großer Bedeutung. Beträgt der Abstand zwischen den Regnern bei der Quadratformation 50% des Regnerwurf-Durchmessers, so kann man in der Dreiecksformation die Regner mit einem Abstand von bis zu 60% des Regnerwurf-Durchmessers setzen und hat trotzdem noch eine ausreichend gute Überlappung. Die Dreiecksformation kommt somit, wenn der maximal mögliche Abstand ausgereizt wird, auf der gleichen Fläche mit etwas weniger Regnern aus als die Quadratformation. Ich zeige im Anschluss zuerst eine Dreiecksformation mit einem Regnerabstand von 50% des Regnerwurf-Durchmessers (= Wurfweite) und darauf folgend dann zum Vergleich die selbe Formation mit einem Regnerabstand von 60% des Regnerwurf-Durchmessers.

Die in der Dreiecksformation auf der Bewässerungsfläche positionierten Regner ergeben das Bild von gleichseitigen Dreiecken, die jeweils in jeder Reihe versetzt platziert werden:

Die Entfernung der Reihen zueinander beträgt bei der Dreiecksformation 86% der Radiusweite. Die Dreiecksformation funktioniert besonders gut bei Ecken mit einem Winkel von ca. 60 bzw. 120 Grad (wie in der obigen Abbildung).

Das einzelne Dreieck wird in der Dreiecksformation mit einem Muster wie unten stehend bewässert (bei 50% Regnerabstand):

In jeder Ecke des Dreiecks ist ein Regner platziert. Anders als bei der Quadratformation, die Wasser nur von den 4 Regnern der quadratischen Formation erhält, erhält das Dreieck auch Wasser von Punkten außerhalb des Dreiecks. Zwei Regner der benachbarten Dreiecke, die links und rechts vom oberen Eckpunkt liegen und ein Regner vom darunter liegenden Dreieck regnen in das Dreieck hinein. Das ist in folgender Skizze nachvollziehbar, in der man sieht, dass das blau eingerahmte Dreieck Wasser von insgesamt 6 Regnern erhält:

Das gilt zumindest für diejenigen Dreiecke, die nicht am Rand der Bewässerungsfläche liegen. Den am Rand liegenden Dreiecken fehlt ein Nachbar-Regner auf der Randseite und daher werden diese etwas weniger bewässert. Das gilt selbst für die optimale Grundform mit 60 bzw. 120 Grad Ecken.

Über eine gesamte Bewässerungsfläche hinweg sieht die Dreiecksformation zum Beispiel wie folgt aus. Es ist zu erkennen, dass sich das gleiche Muster in jedem Dreieck in gleicher Weise wiederholt, nur bei den kopfstehenden Dreiecken um 180 Grad gedreht. Und dass bei den am Rand liegenden Dreiecken ein Teil des Musters fehlt.

Die reduzierte Bewässerung an den Randflächen müsste in der Praxis durch das Setzen zusätzlicher Regner ausgeglichen werden. Aus diesem Grund eignet sich die Dreiecksformation besonders gut bei großen zusammenhängenden Flächen, bei welchen dieser Umstand eine vergleichsweise kleine Rolle spielt.

In jedem Fall die beste Alternative ist die Dreiecksformation bei kreisförmigen Flächen. Der Grund dafür ist, dass sich ein Kreis in zahlreiche Tortenstücke, also Dreiecke unterteilen lässt. Wie das genau funktioniert, wird in einem separaten Blogbeitrag zur Bewässerung von Kreisflächen erklärt.

Verweis auf Dreiecksformation in den Betriebsdaten von Regnern

Die Regnerproduzenten weisen in ihren Produktbeschreibungen die Niederschlagsmenge für ihre Regner aus. Das geschieht jeweils für einen bestimmten Wasserdruck und eine bestimmte verwendete Düse mit Verweis auf entweder die Quadrat- oder Dreiecksformation. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Blogbeitrag zur Quadratformation.

Niederschlagsmenge anpassen – Abstimmung der Düsen

Beim Platzieren der Regner ist darauf Acht zu geben, dass die Niederschlagsmenge der Regner je nach Größe des Kreisausschnittes angepasst werden muss. Warum? Die meisten Regnermodelle geben immer die gleiche Menge Wasser in einer bestimmten Zeit ab, also z.B. bei 2 bar Druck 730 Liter/Stunde. Ein Viertelkreisregner würde demnach auf seiner Beregnungsfläche in gleicher Zeit die 4fache Wassermenge eines Vollkreisregners verteilen. Eine genauere Erklärung dazu und wie man diesen Effekt ausgleicht bzw. durch die Nutzung von Regnern mit integrierter MPR-Funktion ganz umgeht, finden Sie ebenfalls in der Erklärung der Quadratformation (Vierecksverband).

Dreiecksformation mit Regnerabstand von 60% des Regnerwurf-Durchmessers

Im Anschluss noch ein Beispiel für eine Dreiecksformation, bei welcher der maximal mögliche Regnerabstand ausgereizt wurde. Die Regner wurden hier also nicht in Regner-Wurfweite voneinander gesetzt, sondern etwas weiter voneinander entfernt, in 60% des Regnerwurf-Durchmessers. Wurden also z.B. im obigen Beispiel die Regner 8 Meter voneinander platziert, dann würden sie nun 9,60 Meter voneinander platziert werden. Da die Wurfweite des Regners die gleiche bleibt, bedeutet das, dass es zu etwas weniger Überlappung kommt. Jedes Dreieck erhält nur mehr Wasser von 3 Regnern, anstatt zuvor von 6. Das lässt sich gut an folgender Skizze nachvollziehen, die eine Positionierung mit 60% des Regnerwurf-Durchmessers zeigt: