Die Beregnung einer schmalen langgezogenen Fläche gehört zu den schwierigsten Aufgaben bei der Installation einer Bewässerung. Einige Hersteller bieten zu diesem Zweck eigens dafür entwickelte Streifenregner an. Wie diese funktionieren, welche es gibt, wie sie sich in der Praxis schlagen und welche konventionellen Alternativen es dazu gibt, beleuchtet dieser Beitrag.

Der Lösungsansatz von Streifenregnern klingt bestechend: Statt einen schmalen Rasenstreifen mit einer Vielzahl von kleinen kreisförmig regnenden Regnern bzw. Sprühern mit Wasser zu versorgen, werden Regner verwendet, die ein annähernd rechteckiges Muster beregnen. Es wird hier daher auch oftmals von Rechteckregnern gesprochen.

Solche Regner werden sowohl von Hunter, Rain Bird als auch von Gardena angeboten, wobei nur Hunter mit den MP-Rotator Streifenregnern und Rain Bird mit den R-VAN Streifenregnern einen rotierenden Regnertyp anbieten (rotierender Düsenregner), die meisten anderen angebotenen Lösungen sind Düsenregner, die das Wasser vergleichsweise schwallartig und in großer Menge abgeben. Man merkt diesen Unterschied beim Vergleich der Niederschlagsraten.

Das rechteckige Beregnungsmuster wird bei allen Lösungen nicht durch einen Regner alleine erzielt, sondern man muss dazu mehrere Regner aufeinander abgestimmt platzieren. Mit einem Regner alleine würden zahlreiche Stellen, vor allem in unmittelbarer Nähe des Regners, komplett trocken bleiben und es wäre keine gleichmäßige Bewässerung möglich.

Im Anschluss eine detaillierte Vorstellung von am Markt angebotenen Streifenregnern.

Gardena Streifenregner

Beginnen wir mit Gardena, dem Platzhirschen am deutschsprachigen Markt. Gardena hatte jahrelang keine Streifenregner im Sortiment, seit kurzem werden aber welche im Rahmen der S-Sprüher-Serie angeboten. Das Angebot besteht aus den folgenden zwei Regnertypen:

Gardena S-CS (“Center Stripe) Gardena S-ES (“End Stripe”)

Der S-CS beregnet in zwei Richtungen (exakt entgegengesetzt), der S-ES nur in eine Richtung. Anders als bei den Hunter MP-Rotator Streifenregnern, die ich im Anschluss vorstelle, handelt es sich nicht um Rotationsregner, sondern um Sprühregner. Das merkt man daran, dass das Wasser sehr schwallartig abgegeben wird und als Folge davon, an der für Sprühregner typischen, vergleichsweisen hohen Niederschlagsrate.

Leider findet man bei Gardena keinerlei Angaben dazu, wie diese Regner korrekt zu positionieren sind. Und auch Wurfweite und Wasserdurchfluss sind nur für einen am Regner anliegenden Druck von 2,0 bar angeführt und nicht wie bei den anderen Herstellern üblich für unterschiedliche Druckwerte. Hier wird man als Verbraucher leider ziemlich im Dunklen gelassen, diesbezüglich könnte sich Gardena viel bei den Mitbewerbern abschauen! Selbst auf Nachfrage beim Gardena Support, wollte man keine Angaben dazu machen, wie die Regner korrekt in einem Streifen zu positionieren sind.

In jedem Fall, soviel kann man von der Abbildung am Produktaufkleber ableiten, sind die Gardena Regner exakt in der Mitte des Streifens zu platzieren:

Sprühbild S-CS und S-ES laut Produktaufklebern

Im Online-Planungstool von Gardena, dem myGarden Gartenplaner, wird das so dargestellt:

Darstellung Sprühbild S-CS und S-ES laut Gardena Online Planer

Wobei das am Gardena Produktaufkleber und im Tool abgebildete Sprühbild so schon sehr stark idealisiert dargestellt ist, denn in der Praxis weicht das tatsächliche Sprühbild nach meinem Test stark davon ab! Was insofern auch klar ist, da ein solches Sprühbild von vornherein gar nicht möglich wäre! Die Auslassung am Sprüher ist nur 13 mm breit, lt. der Abbildung aus dem Online-Planungstool käme daraus aber ein etwa 70 Zentimeter breiter Strahl. Und dieser macht auch noch wie von Zauberhand auf seinem Weg einen Bogen, was ich bisher noch bei keinem anderen mir bekannten Regner gesehen hätte und lt. Test auch hier so nicht zutrifft.

In der Realität sprüht der Sprüher eher wie in der wie folgt skizzierten Art und Weise:

Prinzipielles Sprühbild eines Streifenregners

Allerdings ist der Teil, der im Nahbereich links und rechts vom Regner komplett unbewässert bleibt lt. Test schon deutlich kleiner und betrifft nur die ersten ca. 2 Meter ab dem Regner. Dafür dürften in der Düse geschickt eingesetzte kleine Störer bzw. Verwirbelungen sorgen. Das sieht dann in etwa wie folgt aus, wobei das Sprühbild in der Praxis weit weniger gleichmäßig ist, als ich es hier in der Skizze zum Ausdruck bringen konnte und zum Teil deutlich über den Rand hinausgeregnet wird (mehr dazu weiter unten):

Skizze zum ungefähren Sprühbild eines Gardena S-ES

Das Sprühbild des Gardena S-CS sieht identisch aus, nur eben auch in gleicher Art und Weise in die Gegenrichtung.

Auch wenn Gardena keine Angaben dazu macht, müssen auch die Gardena Streifenregner im Verbund gesetzt werden, damit ein Streifen sinnvoll beregnet werden kann. Mit einem Regner alleine würden große Bereiche im Streifen, vor allem im näheren Umfeld des Regners, überhaupt kein Wasser abbekommen und die Beregnung ist prinzipiell zu ungleichmäßig, als dass sie mit einem Regner alleine vernünftig funktionieren könnte. Die Center Regner (CS) können laut Angabe je nach Einstellung ein Rechteck in der Größe von 1 x 6 Meter bis maximal 2 x 12 Meter beregnen und die Endstreifenregner ein Rechteck von 1 x 3 Meter bis maximal 2 x 6 Meter. Das lässt sich über die Störschraube am Regner bzw. über ein Reduzieren/Erhöhen des Wasserdrucks einstellen. Allerdings muss einem bewusst sein, dass ein separates, punktgenaues Einstellen von Sprühlänge und -breite nicht möglich ist, man kann an der Störschraube nur global den Druck verringern und damit die Wurfweite sowohl in der Länge als auch in der Breite reduzieren. Ein Sprühbild von 1 x 12 Meter ist demnach nicht möglich.

Punkto Positionierung gibt es nach meiner Überlegung zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Man setzt entweder einen Center Regner (CS) in der Mitte und jeweils einen Endstreifen Regner (ES) links und rechts davon. Das würde für einen Rasenstreifen von 2 x 12 Metern z.B. wie folgt aussehen:

Positionierung der Gardena Streifenregner auf einem 2 x 12 Meter Streifen

Legt man das skizzierte Sprühbild darüber, dann würde in etwa wie folgt beregnet werden:

Positionierung 12 Meter Streifen inklusive Sprühbild

Man sieht also, es wird praktisch alles nass, allerdings lässt sich auch erkennen, dass unterschiedliche Stellen des Streifens recht unterschiedlich viel Wasser abbekommen (die dunkelgrün dargestellten Bereiche erhalten am meisten Wasser)

Wenn ein kürzerer Streifen beregnet werden soll, dann können zwei Endstreifen Regner (ES) gegenüberliegend positioniert werden. Das sähe für einen Streifen von 2 x 6 Metern z.B. wie folgt aus:

Positionierung für Beregnung eines 2 x 6 Meter Streifens

Und inklusive skizziertem Sprühbild wie folgt:

6 Meter Streifen inklusive Sprühbild

Gardena Streifenregner in Testumgebung

Um zu kontrollieren, wie sich die Gardena Streifenregner in der Praxis schlagen und wie gut sie mit dem Mitbewerberprodukt von Hunter mithalten können, habe ich eine kleine Teststrecke aufgebaut. Diese besteht aus einem genau 1,5 Meter breiten und mehr als 15 Meter langen Weg, auf dem ich die Regner positioniert habe und mir das Sprühbild und den Wasserverbrauch bei unterschiedlichen Druckwerten angesehen habe.

Mein Streifregner Testgelände

Der Regner startet in meiner Testumgebung nicht im Boden versenkt, sondern höher, sodass die Wurfweite ein Spur höher ausfällt, als jene, die man im Echtbetrieb erreichen würde. Das fällt insgesamt aber nicht erwähnenswert ins Gewicht, aufgrund der Kurve des Beregnungsstrahles resultiert das nur in wenigen Zentimetern Unterschied.

Inwieweit treffen Wurfweite und -breite zu?

Zuerst habe ich mir angesehen, inwieweit das angegebene Sprühbild in der Realität erzielt wird. Dazu habe ich den Wasserdruck mit einem vor dem Regner platzierten Rain Bird 30 psi (2,1 bar) Druckminderer ziemlich genau auf den Gardena Referenzwert von 2 bar reduziert. Ergebnis:

  • Sowohl der der Gardena S-ES als auch der Gardena S-CS (beidseitig) erreichen die angegebene Wurfweite von 6 Metern, allerdings kommt das Wasser von Meter 5 bis Meter 6 nur mehr recht tröpferlweise an. Hier würde ich in der Praxis empfehlen, besser nur mit 5 Metern zu kalkulieren, denn dieser Bereich würde auch von einem gegenüberliegend aufgestellten Regner kaum versorgt, da dieser im Nahbereich kaum wirkt und somit würde dieser Bereich insgesamt sehr schwach mit Wasser versorgt.
  • Die Wurfbreite von 2 Meter wird ebenfalls erreicht, stellenweise allerdings mehrmals auch (deutlich) überschritten, so dass einzelne Tropfen teils auch schon mal 3 Meter breit fliegen können. Das sollte einem bewusst sein, wenn man zu dieser Lösung greift! Wenn absolut kein Tropfen über die 2 Meter hinausgehen darf, weil sich dort etwas empfindliches befindet oder man nicht aufs Nachbargrundstück regnen möchte, dann ist das nicht das richtige System.

Hier lässt sich das Sprühbild des Gardena S-ES recht gut erkennen und an der rechten Seite, sieht man auch, welche Stellen trocken blieben (links und direkt um den Regner war es von vorherigem Testversuch noch nass). Das Sprühbild des S-CS verläuft prinzipiell genauso, nur zusätzlich auch noch in die entgegengesetzte Richtung.

Ich habe dann auch noch versucht, die Wurfweite und -breite durch Erhöhung des Wasserdrucks auf 2,8 bar bzw. 3,5 bar zu erhöhen. Das zeigte aber kaum Auswirkung und erhöht die Weite bzw. Breite nur gering. Durch eine Verringerung des Wasserdrucks lässt sich das Sprühbild wie vom Hersteller versprochen deutlich verringern, so dass man tatsächlich bis auf ein Sprühbild von etwa 1 x 3 Meter hinunter kommt. Allerdings ist die Gleichmäßigkeit des Sprühbildes hier deutlich schlechter als mit dem höheren Druck. Noch mehr reduzieren funktioniert nicht, weil dann ist der Druck bereits so gering, dass der Regner einfährt.

Wasserdurchfluss und Niederschlagsrate

Gardena führt keine Niederschlagsrate an und macht nur Angaben zum Wasserdurchfluss bei einem Betriebsdruck von 2,0 bar. Demnach sollte der S-ES bei 2.0 bar 280 Liter pro Stunde verbrauchen und der S-CS das doppelte, also 560 Liter. Setzt man die Regner in einem Streifen im Verband wie zuvor von mir beschrieben, also zwei S-ES und einen S-CS auf eine Fläche von 2 x 12 Metern oder zwei S-ES auf eine Fläche von 2 x 6 Metern, dann würde die Fläche mit einer Niederschlagsrate von 46,7 mm/Quadratmeter und Stunde beregnet werden (Rechnung: (560 + 280 + 280)/2 x 12) bzw. (280 + 280)/2 x 6)). 46,7 ist eine recht hohe Niederschlagsrate, wie sie für Sprühregner typisch ist. Das heißt der Boden bekommt in relativ kurzer Zeit recht viel Wasser.

Interessanterweise differieren die von Gardena angeführten Wasserdurchflussleistungen allerdings sehr deutlich mit jenen, die ich selbst im Test gemessen habe. Dazu habe ich in die Testumgebung einen Wasserdurchflussmesser integriert.

  • Bei Betrieb mit den von Gardena empfohlenen 2.0 bar bzw. unwesentlich darüber mit 2.1 bar komme ich trotz mehrmaliger Messung nicht über 150 Liter/Stunde mit dem S-ES und nicht über 300 Liter/Stunde mit dem S-CS hinaus.
  • Wenn ich den Wasserdruck auf 2,8 bar erhöhe, steigt der Wasserverbrauch etwa auf 180 Liter/Stunde (bzw. 360 Liter/Stunde beim S-CS) und selbst mit noch höheren 3,5 bar Druck wird nur ein Verbrauch von 200 Liter/Stunde (S-ES) bzw. 400 Liter/Stunde (S-CS) erzielt. Also weiterhin sehr deutlich unter den von Gardena genannten 280 Litern bzw. 560 Litern.
  • Das hat sehr starke Auswirkungen auf die tatsächliche Niederschlagsrate. Mit den von mir gemessenen Werten beträgt diese in der Praxis nicht 46,7, sondern nur 26,0, ist also beinahe nur halb so hoch!

Hunter MP-Rotator Seitenstreifen Regner

Bei dieser Lösung sind nicht wie bei Gardena zwei, sondern drei Regner in einem vorgegebenen Muster zu setzen, um einen Rasenstreifen zu versorgen. Und der Rasenstreifen ist mit 1,5 Metern sogar noch einen halben Meter schmäler als bei Gardena. Der große Unterschied zu den Gardena Regnern besteht darin, dass es sich hier nicht um Sprühregner handelt, sondern um Rotationsregner aus der MP-Rotator Familie, die einen sehr geringen Wasserverbrauch haben und zudem auch noch nach dem MPR-Prinzip arbeiten, also für eine möglichst gleichmäßige Bewässerung des Rasens sorgen. Das Wasser wird hier nicht in einem Schwall weggesprüht, sondern der Regnerkopf bewegt sich und zerteilt das Wasser in feine Wasserstreifen.

Um einen Rasenstreifen von 1,5 x 9 Metern zu versorgen, benötigt man die folgenden 3 Regner:

  • MP-LCS 515 -> Linker Streifen (Left Corner)
  • MP-RCS 515 -> Rechter Streifen (Right Corner)
  • MP-SS 530-> Seitenstreifen (Side Strip), in der Mitte des Streifens zu platzieren

Die 3 Hunter MP-Rotator Seitenstreifenregner bei Amazon:

Hunter MP-Rotator MP-LCS-515 Hunter MP-Rotator MP-SS-530 Hunter MP-Rotator MP-RCS-515

Bei diesem Regnertyp ist das Gehäuse extra zu erwerben. Dabei kann man günstig zu einem Pro-Spray Gehäuse für etwa 3 Euro greifen, oder besser für 10 bis 12 Euro zum auf 2,8 bar druckregulierten PRS-40 Gehäuse (Amazon Link) greifen. Dieses sorgt automatisch dafür, dass 2,8 bar Druck (und nicht mehr) beim Regner ankommen und dieser somit exakt den vom Hersteller empfohlenen Idealdruck erhält. Dafür, dass ausreichend Druck beim Gehäuse ankommt, muss man dabei natürlich selbst sorgen, das Gehäuse kann den Druck nur verringern, nicht erhöhen.

Die Positionierung der 3 Regner sieht in der Praxis in etwa wie folgt aus:

Bewässerung eines rechteckigen Streifens von 1,5 x 9 Metern mit Hunter MP-Rotator Seitenstreifen Regnern

Die drei Regner werden alle auf der gleichen Seite am Rand des Streifens gesetzt, der LCS links, der SS in der Mitte und der RCS rechts. An der skizzierten Wurfbahn kann man erkennen, dass man etwas über den Streifen hinaus regnen muss, wenn man alle Randbereiche des Streifens möglichst gut mit bewässern möchte. Die Regner würden hier etwa 4,5 Meter voneinander entfernt positioniert und ein Streifen von ca. 1,5 x 9 Metern mit Wasser versorgt.

Hat man stattdessen einen doppelt so breiten Rasenstreifen von ca. 1,5 x 18 Metern zu beregnen, dann benötigt man nicht 6 sondern nur 5 Regner, drei SS und jeweils einen LCS und RCS. Die Regner werden dann, wie zuvor im Abstand von ca. 4,5 Metern, wie folgt gesetzt:

Bewässerung eines rechteckigen Streifens von 1,5 x 18 Metern mit Hunter MP-Rotator Seitenstreifen Regnern

Alternativ kann man auch zwei der Regner auf die gegenüberliegende Seite setzen:

Alternative Positionierung mit zwei gegenüberliegenden Regnern

Und möchte man einen kurzen Streifen von 1,5 x 4,5 Metern beregnen, dann reichen ein LCS und ein RCS Regner:

Positionierung für einen Streifen von 1,5 x 4,5 Metern

Wasserdruck

Hunter empfiehlt, um diesen Regnertyp ideal zu betreiben, einen Druck von 2,8 bar am Regner und führt eine Rechteckfläche von 1,5 x 9,2 Metern an, die bei 2,8 bar beregnet wird. Diese Punktlandung bei 2,8 bar erreicht man am einfachsten, indem man zum passenden auf 2,8 bar Druck regulierten Gehäuse greift (Hunter Pro-Spray PRS-40). Soll ein etwas kleinerer oder größerer Streifen bewässert werden, dann kann man eine Reduzierung bzw. Vergrößerung der Wurfweite durch Erhöhung bzw. Verminderung des Wasserdrucks erreichen oder man kann die Wurfweite bis zu 25% verringern, indem man die Störschraube im Regner einstellt. Da der Hunter MP-Rotator Seitenstreifen wie alle MP-Rotator Regner über ein eingebautes MPR-Prinzip verfügt, passt sich dabei die Niederschlagsrate automatisch an. Bei Verwendung eines alternativen PRS-30 Gehäuses, das den Druck auf 2,1 bar reguliert, würde das bewässerte Rechteck ca. 1,2 x 8,6 Meter betragen. Zu beachten ist hier wie immer, dass es sich um Laborwerte handelt, die in der Praxis erfahrungsgemäß nicht ganz erreicht werden. Man tut gut daran, immer ca. 10% weniger zu kalkulieren, also die Regner etwas enger zu setzen.

Niederschlagsrate

Der MP-Rotator Seitenstreifen hat eine Niederschlagsrate von ca. 14,7 mm/Stunde. Das weicht nur unerheblich von den ca. 11 mm die der MP-Rotator sonst in der Quadratformation hat ab, daher können die MP-Rotator Seitenstreifenregner auch gemeinsam mit den anderen MP-Rotator Regnern in einem Sektor betrieben werden.

Das gilt nicht für die MP-Rotator MP800 Serie, da diese eine doppelt so hohe Niederschlagrate von ca. 20 mm/Stunde hat. Möchte man Seitenstreifenregner in einem gemeinsamen Sektor mit MP800 Regnern betreiben, dann empfiehlt Hunter die Regner doppelt zu setzen, also einmal wie oben im ersten bzw. zweiten Positionierungsbeispiel beschrieben und ein zweites mal noch einmal gegengleich gegenüber. Es würde sich somit eine Niederschlagsrate von ca. 29 mm/Stunde ergeben. Alternativ kann man die Seitenstreifenregner auch in einem eigenen, unabhängigen Sektor betreiben.

Hunter MP-Rotator Streifenregner in Testumgebung

Wie zuvor die Gardena Streifenregner, habe ich nun auch die Hunter Streifenregner in meiner Testumgebung ausprobiert. Im Unterschied zu den Gardena Regnern wurden diese nun nicht in der Mitte des Streifens sondern am Rand platziert:

Hunter MP-Rotator RCS im Einsatz

Im Bild abgebildet ist der am rechten Eck zu platzierende Regner (RCS). Anhand der nass gewordenen Betonplatten lässt sich gut erkennen, dass die vom Hersteller versprochene Wurfweite von 4,5 Metern ganz gut erreicht wird, eine Platte ist genau 50 Zentimeter lang und breit.

Und hier zum Vergleich der in der Mitte zu setzende MP-SS

Inwieweit treffen Wurfweite und -breite zu?

Das Testergebnis traf ziemlich gut die vom Hersteller versprochenen Leistungsdaten:

  • Die Wurfweite von 4,5 Metern wird ziemlich erreicht, nur am letzten halben Meter wurde es bereits etwas knapp, da kam nur tröpfchenweise Wasser an. Ich würde im Echtbetrieb daher besser mit 1/2 Meter weniger kalkulieren, damit auch am letzten Zipfel das MPR Prinzip noch eingehalten wird und dieser ausreichend Wasser erhält.
  • Die Wurfbreite von 1,5 Metern wird ziemlich genau abgedeckt. Und vor allem: Nach meinem Test auch kaum und wenn nur um wenige Zentimeter überspritzt. Das MP-Rotator System arbeitet nicht so impulsiv wie das zuvor getestete Gardena System, sondern im Gegenteil sehr konstant und gleichmäßig. Mit ein bisschen Finetuning durch Einstellen des Regners, kann man so sehr exakt einen vordefinierten Streifen bewässern.

Alternativ habe ich auch noch probiert, wie sich das Sprühbild bei nur 2,1 bar Druck am Regner verhält. Ergebnis: Der Regner funktioniert auch bei 2,1 bar einwandfrei und gleichmäßig. Die Wurfweite und -breite fällt unmerklich um etwa 20 bis 30 cm kürzer aus, das entspricht sehr gut den Angaben des Herstellers. Ich habe dann interessehalber auch noch probiert bis auf 1,5 bar und weiter runterzugehen. Sogar bei 1,5 bar funktionierte der Regner soweit noch ganz gut, darunter wurde das gewünschte Sprühbild dann aber nur mehr sehr schlecht eingehalten.

Die Druckmessung direkt am Regner wurde mit einem MP-Rotator Messgerät durchgeführt, das direkt vor die Düse geschraubt wird. Erhältlich z.B. bei unserem Kooperationspartner DVS Beregnung

Wasserdurchfluss und Niederschlagsrate

Der von mir gemessene Wasserdurchfluss von 50 Liter/Stunde beim RCS und LCS und 100 Liter pro Stunde beim SS stimmt haargenau mit den Herstellerangaben von Hunter überein. Somit stimmt auch die davon abgeleitete Niederschlagsrate, die ich weiter oben schon berechnet habe und die 14,7 mm pro Stunde beträgt.

Vergleich Gardena und Hunter Streifenregner

Nach meinem Test funktioniert es durchaus auch mit den zwei Gardena Streifenregnern, einen Rasenstreifen ordentlich zu bewässern, wobei es deutliche Punkteabzüge für die spärlichen Angaben des Herstellers zu Anwendung und Leistungsdaten gibt. Und für die lt. meinem Test nicht stimmenden Angaben zum Wasserverbrauch.

Im Vergleich zum Hunter Streifenregner hat der Gardena Streifenregner aber zwei ganz wesentliche Nachteile:

  • Er funktioniert wesentlich weniger “kontrolliert”, so dass eine exakte Bewässerung eines Streifens damit nicht möglich ist. Man muss immer ausreichend Puffer für das über den Streifenrand hinaus regnen einkalkulieren. Wenn das für die Anwendungsszenario keine Rolle spielt, dann kein Problem, sonst ist der Gardena Streifenregner nicht die richtige Wahl.
  • Der Gardena Streifenregner sorgt nicht für eine gleichmäßige Verteilung des Niederschlags, im Unterschied zum MP-Rotator, der mit seinem MPR-Prinzip das Wasser möglichst gleichmäßig auf die gesamte Fläche verteilt. Um mit dem Gardena Streifenregner alle Stellen ausreichend zu gießen, muss man folglich die Bewässerungsdauer an jenen Stellen ausrichten, die das wenigste Wasser erhalten und hat damit am Ende einen deutlichen höheren Wasserverbrauch.

Auch die deutlich geringere Niederschlagsrate des MP-Rotators ist in der Praxis ein Vorteil, da das Wasser bei einer langsamen Beregnung länger Zeit hat, vom Boden aufgenommen zu werden. Es läuft somit weniger Wasser ungenützt am Streifen vorbei und auch das senkt den Wasserverbrauch. Preislich hat die Gardena Lösung die Nase vorn und ist ein paar Euro günstiger als die MP-Rotator Lösung. Wenn man zum druckregulierenden Gehäuse greift, dann ist dieser Vorteil noch größer.

Mein Fazit: Gardena hat hier eine interessante zusätzliche Alternative für die Streifenberegnung auf den Markt gebracht. Leider sehr mangelhaft beschrieben, vom Preis her aber attraktiv. Wenn man mit einem durchschnittlichen Ergebnis zufrieden ist und möglichst wenig ausgeben möchte, eine brauchbare Lösung!
Punkto Genauigkeit, Zuverlässigkeit und vor allem punkto sparsamem Wasserverbrauch kann diese jedoch nicht mit der Profi-Lösung von Hunter mithalten, die einfach einen wesentlich professionelleren und durchdachteren Eindruck macht und deutlich als Sieger aus meinem Vergleichstest hervorgeht.

Weitere Alternativen zur Beregnung eines Rasenstreifens

Außer den zwei zuvor vorgestellten Streifenregnern gibt es noch ein paar weitere Möglichkeiten, einen Rasenstreifen zu bewässern:

Bewässerung mit MP800 Regnern mit sehr kurzer Wurfweite

Der Hunter MP Rotator MP800 Regner ist ein “normaler” Regner, lässt sich jedoch auf eine sehr kurze Wurfweite von bis zu 1,8 Metern einstellen, so dass man damit auch Rasenstreifen von zumindest 1,8 Meter Breite bewässern kann. Für einen Streifen von 1,8 x 9 Metern könnte das wie folgt aussehen (geplant mit dem DVS Beregnung Bewässerungsplaner):

Die MP800 haben eine Niederschlagsrate von 20 mm/Stunde, also in etwa doppelt so hoch wie die anderen MP Rotator Regner. Man sollte sie daher nicht in einem gemeinsam Sektor mischen.

Gardena OS140 Viereckregner

Das Prinzip dieses Regners kennt man von frei auf den Rasen aufstellbaren Regnern: Diese werfen das Wasser weit nach oben hin ab und drehen sich dabei langsam von links nach rechts und anschließend wieder retour. Auf diese Art und Weise wird auch der Bereich direkt um den Regner herum recht gut mit Wasser versorgt. Das besondere am Gardena OS140 (Amazon Link) ist, dass er versenkbar ist. Der einzige mir bekannte Versenkregner dieser Art. Da es, durch variables Verstellen der Düsen möglich ist, die Wurfbreite des Regners sehr eng, auf bis zu einem Meter Breite einzustellen und auch die Wurfweite auf wenige Meter reduziert werden kann, ist dieser Regner auch eine Alternative für die Bewässerung eines schmalen Gartenstreifens. Der größte Nachteil dabei besteht darin, dass der Regner deutlich größer als andere ist und damit auch eine deutlich größere Auslassung als andere im Boden benötigt. Das ist optisch nicht allzu schön bzw. könnte im Rasen als störend empfunden werden.

Rotations-Streifendüsen von Rain Bird

Das Rain Bird Gegenstück zu den Hunter MP Rotator Streifendüsen sind die Rain Bird R-VAN Streifendüsen (Amazon Link). Im Sprühbild und in der Anwendung sind sie praktisch identisch mit jenen von Hunter.

Sprühdüsen von Hunter und Rain Bird

Hunter und Rain Bird bieten schlussendlich auch noch Sprühdüsen mit großem Durchfluss mit rechteckigem Sprühbild an. Bei Hunter heißen diese Düsen RCS-515, LCS-515 und SS-530. Diese werden wie die MP-Rotator Seitenstreifendüsen am Rand des Streifens gesetzt. Alternativ bietet Hunter mit der CS-530 und ES-515 Düse auch noch Düsen an, die wie bei der Gardena Alternative in der Mitte des Streifens gesetzt werden.

Das Gegenstück von Rain Bird ist die 15-Streifen-Serie. Düsen: 15RCS, 15LCS, 15SST (am Rand zu setzen), 15EST, 15CST (mittig im Streifen zu setzen).