Dieser Beitrag stellt jene Bewässerungsmöglichkeiten vor, die man auf Balkonen bzw. Terrassen ohne vorhandenen Wasseranschluss hat. Von der Mikrobewässerung aus Wasservorratsbehältern, über Pflanzgefäße mit integriertem Wasserspeicher bis zu Wasserspeichermatten und Hydrogel. Am Ende des Beitrages werden zusätzlich auch ein paar kurzfristige, kostenlose Last-Minute-Lösungen beschrieben. Die Möglichkeiten für Balkone und Terrassen mit Wasseranschluss stelle ich in einem separaten Blogbeitrag zu Balkonbewässerung mit Wasseranschluss vor.

Mikrobewässerung mit Pumpe aus einem Vorratsbehälter

Diese Variante stellt eine Möglichkeit dar, eine Mikrobewässerung trotz eines fehlenden Wasseranschlusses zu betreiben. Anstatt das Mikrobewässerungssystem an einen Wasserhahn anzuschließen, verbindet man es mit einer Tauchpumpe, die in einen am Balkon platzierten Wasserbehälter gestellt wird. Dieser Behälter sollte so groß sein, dass er die Pflanzen ausreichend mit Wasser speisen kann und am besten auch ausreicht, wenn man einmal zwei Wochen auf Urlaub ist. Als Behälter verwenden, kann man im Prinzip alles was wasserdicht ist und genügend Wasser fasst. Wenn man optisch keine großen Ansprüche hat, tut es prinzipiell auch ein stinknormaler 10 oder 20 Liter Eimer.

Ein 20 Liter Eimer sollte im Normalfall auch für die Überbrückung eines mehrwöchigen Urlaubs ausreichen

Den Wasserbehälter füllt man nun einfach periodisch mit Wasser. Wenn man die Möglichkeit hat, kann man alternativ auch Regenwasser darin sammeln. Die Pumpe kann man manuell bedienen, also bei Wasserbedarf anschalten und nach ein paar Minuten wieder abschalten, wesentlich komfortabler ist es jedoch, diese mit einer Zeitschaltuhr zu steuern, so dass sie z.B. einmal täglich eine vorgegebene Zeitspanne lang läuft. In dem Fall kann man die Lösung auch für die Bewässerung während eines Urlaubs verwenden.

Als Pumpe verwendet man eine flachsaugende Tauchpumpe, die in der Lage ist, den Wasserbehälter bis auf wenige Millimeter Höhe zu leeren. Da die Mikrobewässerung nur sehr geringe Leistungsanforderungen hat, reicht eine günstige, kleine Tauchpumpe mit geringer Leistung (wenig Watt). Idealerweise sollte sie einen Trockenlaufschutz integriert haben, damit die Pumpe bei leerem Fass nicht weiterläuft und Schaden nimmt. In jedem Fall sollte nach der Pumpe ein Filter installiert werden, da jederzeit Schmutz ins Wasser kommen kann und dieser für ein Mikrobewässerungssystem Gift ist. In vielen Fällen ist so ein Filter bereits im ebenfalls benötigten Druckminderer integriert.

Hat man am Balkon bzw. der Terrasse keinen Stromanschluss, dann kann man stattdessen auf eine deutlich teurere Akku-Tauchpumpe oder solarbetriebene Tauchpumpe zurückgreifen:

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Das Mikrobewässerungssystem selbst, also die zu verwendenden Leitungen, Verbinder, Tropfer und Sprüher, unterscheiden sich nicht von einem Mikrobewässerungssystem, das von einem Wasserhahn gespeist wird. Man kann also ohne Einschränkung aus dem kompletten Angebot an Mikrobewässerungskomponenten schöpfen. Was es da im Detail gibt und wie eine Mikrobewässerung aufgebaut ist, erkläre ich im Blogbeitrag zum Thema Mikrobewässerung.

Fertige Mikrobewässerungs-Sets

Am Markt werden fertige Komplettsets angeboten, die das Mikrobewässerungssystem, eine Pumpe und in manchen Fällen auch einen Wasserbehälter enthalten. Die bekanntesten davon stelle ich im Anschluss vor:

Gardena citygardening Urlaubsbewässerung

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Dieses Set ist ist eine gute Option, wenn man eine sehr einfache Lösung sucht, die minimale Beschäftigung mit der Materie erfordert. Enthalten ist eine Pumpe, eine Zeitschaltuhr (im Transformator fix verbaut), 9 Meter Verteilerschlauch, 30 Meter Tropfschlauch, 3 Tropfverteiler Stationen mit je 12 Ausgängen, 36 Schlauchhalter und 20 Verschlussklappen. Von den drei Tropfverteiler Stationen weg werden die Verteilerschläuche zu den Pflanzen gelegt, wobei in jeder Station bis zu 12 Schläuche Platz finden. Nicht benötigte Ausgänge werden mit Verschlussklappen verschlossen. Die drei Tropfverteiler Stationen haben unterschiedliche Literleistungen (15, 30 und 60 ml pro Minute), um gezielt Pflanzen mit unterschiedlichem Wasserbedarf damit versorgen zu können.

Bei dieser Lösung gibt es keine Tropfer, sondern die Schläuche werden einfach zu den Pflanzen geführt und in den Schlauchhaltern fixiert. Das System läuft nach Aktivierung automatisch täglich eine Minute. Je nachdem, von welcher Tropfverteiler Station die Pflanze versorgt wird, erhält sie demnach 15, 30 oder 60 Milliliter Wasser. Natürlich kann man alternativ auch mehrere Schläuche zu einer Pflanze führen, wenn die Leistung von einem alleine zu gering ist. Im Maximalfall kann man je Tropfverteiler Station 12 Pflanzen versorgen, insgesamt also maximal 36.

Gardena bietet auch eine zweite Variante des Sets an, in der ein 9 Liter Wasserbehälter bereits mit inkludiert ist.

Hinweis: Der große Vorteil des Sets, die Einfachheit, ist auch zugleich auch der größte potentielle Nachteil: Die Laufzeit ist fix mit 1 Minute pro Tag vorgegeben, eine Abweichung davon nicht möglich. Prima, wenn das für den angestrebten Zweck passt, jedoch ungünstig, wenn man z.B. Pflanzen mit sehr hohem Wasserbedarf hat, die eine viel längere Laufzeit benötigen würden. Die Pumpe kann das Wasser bis zu 1,8 Meter hoch pumpen, der Niveauunterschied zwischen Wasserbehälter und Blumentöpfen darf diese Grenze also nicht übersteigen! Und der Behälter darf auch nicht höher als die Pflanzen stehen, da sonst die Schläuche die ganze Zeit, auch ohne Zutun der Pumpe, tropfen würden.

Gardena citygardening Balkonbewässerung

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Das Balkonbewässerungsset ist im Vergleich zum Gardena Urlaubsbewässerungsset eine Spur teurer, aber dafür deutlich flexibler. Auch hier wird mit einer Pumpe gearbeitet, die in einem Wasserbehälter (nicht im Set enthalten) zu platzieren ist. Jedoch ist im Balkonbewässerungsset ein Bewässerungscomputer enthalten, der einem ermöglicht, aus 14 vordefinierten Bewässerungsprogrammen zu wählen. Damit fällt der Hauptnachteil des zuvor vorgestellten Urlaubsbewässerungssystems weg, nämlich eine fix vorgegebene Bewässerungszeit und ein fix vorgegebenes Bewässerungsintervall.

Das Balkonbewässerungsset funktioniert mit Reihentropfern (2 Liter/Stunde). Bis zu 25 davon können in die beiliegende 10 Meter lange 6 mm Leitung integriert werden. Dafür wird die Leitung jeweils mit einem Tropfer unterbrochen und auf der anderen Seite des Tropfers fortgeführt. Dieses System eignet sich gut für Pflanzen, die in einer langen Reihe versorgt werden können, also z.B. Pflanzen in Balkonkästen. Laut Gardena lassen sich bis zu 6 Laufmeter Balkonkästen damit versorgen. An den Bewässerungscomputer lässt sich optional auch ein Gardena Regensensor bzw. Gardena Bodenfeuchtesensor anschließen, um die Bewässerung wetterabhängig zu steuern.

Gardena Solar-Bewässerung AquaBloom Set

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Das Gardena AquaBloom Bedienteil kombiniert Pumpe, Bewässerungssteuerung und Solarpanel in einem zentralen Teil. Dieses wird am Balkon in sonniger Lage platziert und lädt dadurch die enthaltenen Akku-Batterien auf, so dass bei Start der Bewässerung Energie zum Betrieb der Pumpe vorhanden ist. Das AquaBloom Set kommt somit ohne Stromanschluss aus. Die Bewässerungssteuerung enthält 14 vordefinierte Programme mit unterschiedlichem Bewässerungsrhythmus und unterschiedlicher Bewässerungsdauer, aus denen der Anwender wählen kann. Nicht im Set enthalten ist ein Wasserbehälter.

Ein Schlauchstück wird vom Wasserbehälter zum Bedienteil geführt und speist dieses mit Wasser. Vom Bedienteil weg startet die Mikrobewässerungs-Pipeline. Neben diversen Verbindern und Schlauchhaltern sind 20 Meter 6 mm Pipelinerohr und 20 Reihentropfer im Set enthalten. Es können also bis zu 20 Pflanzen damit versorgt werden. Die Pflanzen dürfen maximal 4 Meter höher als der Wasserbehälter stehen. Das Set ist nicht erweiterbar.

Tropf Blumat Einsteigerset 3 Meter

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Das Tropf Blumat System kommt ohne Pumpe aus, erfordert jedoch, dass der Wasserbehälter höher als die zu bewässernden Pflanzen steht (“Hochtank”). Idealerweise zumindest 50 cm höher oder besser mehr. Das Set besteht aus 7 Meter Schlauch, Verbindungsstücken, Hochtankanschluss und 12 Tropf-Blumats, das sind die Blumat Tonkegel. Diese werden in die Erde gesteckt und fungieren als Sensor, der automatisch bewirkt, dass Wasser fließt, wenn die Erde trocken ist und dass der Wasserfluss stoppt, wenn sie feucht genug ist. Die Tropfleistung kann dabei für jeden Kegel separat eingestellt werden. Das Wasser wird beim Blumat Tropf System anders als beim Blumat Classic nicht direkt über den Kegel abgegeben, sondern der Kegel fungiert nur als Sensor, der den Schlauch öffnet und schließt und so Wasser durch lässt oder nicht. In folgendem Blogbeitrag erkläre ich im Detail wie die Blumat Systeme funktionieren.

Um 1 Meter Blumenkasten versorgen zu können, benötigt man 4 Tonkegel. Die zwölf enthaltenen Blumats reichen somit für etwa 3 Meter Pflanzstrecke. Alternativ ist auch ein Set für 10 Meter erhältlich. Die Kegel werden mit dem dünnen Zufuhrschlauch mit dem Hochtank verbunden. Laut Hersteller sind Verbindungen von maximal 60 Metern möglich, wie viel tatsächlich, hängt vom verfügbaren Wasserdruck ab, also davon, wie hoch der Hochtank steht. Das Einsteigerset kann bei Bedarf mit weiteren Blumat Tropf System Komponenten erweitert werden.

Landrip DIY Bewässerungssystem

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Das Landrip System funktioniert ähnlich wie Gardena Aqua Bloom: Ein Bedienteil inkludiert sowohl die Bewässerungssteuerung als auch die Pumpe, dieses ist jedoch anders als bei Gardena nicht solarbetrieben, sondern funktioniert mit Batterien. Im Gegenzug ist das Set ein schönes Stück günstiger. Das Bedienteil kann direkt auf einen Wasserbehälter (nicht inkludiert) aufgeklippt werden und zieht mittels dünnem Schlauch Wasser aus dem Behälter. Vom Bedienteil weg können mittels 10 Meter langem Versorgungsschlauch bis zu 10 Tropfer angeschlossen werden. Dazu sind Filter und Verbinder mit im Set enthalten.

Der Wasserbehälter darf nicht höher als die Pflanzen und maximal 2 Meter tiefer als diese stehen. Am Bedienteil kann die Bewässerungszeit individuell zwischen 1 und 99 Sekunden und in einem Intervall von 1 Stunde bis 12 Stunden bzw. 1 Tag bis 30 Tage eingestellt werden. Pro Minute werden 500 Milliliter Wasser durch den Versorgungsschlauch gepumpt.

Tipp: Vergleichsweise kostengünstige Alternative zu den Gardena Systemen mit recht umfangreichen Programmiermöglichkeiten.

Bewässerung mit Tonkegeln

Für diese Art der Bewässerung wird die natürliche Eigenschaft von Ton als wasserdurchlässiges Material genutzt. Ton saugt sich nach und nach mit Wasser voll und gibt dieses dann sukzessive an die umgebende, trockene Erde ab. Erreicht die Erde einen bestimmten Nässegrad, stoppt dieser Prozess, unterschreitet die Erde anschließend wieder einen bestimmten Nässegrad, wird er wieder fortgesetzt.

Im Handel werden für diese Art der Bewässerung zwei Arten von Tonkegeln angeboten:

  • Tonkegel mit aufgesetzem Wasserbehälter
  • Tonkegel auf die eine Wasserflasche gesetzt werden kann

Die erste Variante ist optisch schöner, die zweite hat dafür ein größeres Fassungsvermögen, sie ist vor allem eine Alternative für Pflanzen mit sehr großem Wasserdurst. Bei beiden Varianten wird der Tonkegel nahe an der Pflanze mit der spitzen Seite voraus in die Erde gesteckt und anschließend mit Wasser gefüllt bzw. die Wasserflasche verkehrt herum aufgesetzt. Der Tonkegel sorgt sodann für die passende kontinuierliche Befeuchtung der Erde. Sobald das Wasser darin aufgebraucht ist, muss er wieder nachgefüllt werden.

Tonkegel mit integriertem Wasserbehälter bei Amazon:

Tonkegel zum Aufsetzen einer Wasserfalsche bei Amazon:

Noch einen Schritt weiter geht der Spezialist für Tonkegellösungen Blumat und bietet Flaschenadapter-Tonkegel mit einer garantierten Bewässerungsleistung (Amazon Link). Die Kegel geben abhängig vom Modell an einem Tag entweder 200 Milliliter oder 300 Milliliter Wasser ab.

Pflanzgefäße mit integriertem Bewässerungssystem

Einen ganz anderen Ansatz als die bisher beschriebenen Lösungen haben Pflanzgefäße mit integriertem Wasserspeicher. Sie bestehen aus dem üblichen Pflanzgefäß (Pflanzkübel, Pflanzkasten, Pflanztopf) und einem zusätzlichen Innengefäß. Im Innengefäß wird wie gewohnt die Bepflanzung vorgenommen, der Platz zwischen Außengefäß und dem darin platziertem Innengefäß dient als Wasserreservoir. Vom Prinzip her wie in Gefäß mit doppeltem Boden, in dem die Erde nicht mit dem Wasser in Kontakt ist, es also zu keiner Staunässe kommt. Bei den meisten angebotenen Lösungen kann man das Innengefäß auch wenn es bereits bepflanzt ist mit einem Griff herausheben, zum Beispiel um die Bepflanzung zu wechseln oder das Außengefäß zu reinigen.

Das Wasser wird über eine seitliche Öffnung in das Wasserreservoir gegossen, je nach Modell fasst dieses 2, 3, 5, 7 oder noch mehr Liter Wasser. Ein integrierter Wasserstandsanzeiger zeigt einem an, wie viel Wasser sich im Reservoir befindet und gibt einem somit auch Auskunft, wann nachgefüllt werden muss. Aus dem Wasserreservoir wird das Wasser nach und nach an die Erde abgegeben. Das funktioniert je nach gekauftem System auf unterschiedliche Art und Weise: Über vom Reservoir in den Innentopf führende Vliesstreifen, über eine Schicht aus Substrat, die zwischen den beiden Gefäßen liegt, oder über im Wasser platzierte Kegel, die mit Erde gefüllt sind.

Über den Speicher ist das Pflanzgefäß in der Lage, sich mehrere Tage lang selbst zu versorgen, so dass man wesentlich seltener gießen muss und bei Abwesenheit auch einmal einige Tage ohne Gießen überbrücken kann. Etwas aufpassen muss man bei frisch angesetzten, noch nicht gut verwurzelten Pflanzen, hier kann es anfangs notwendig sein, auch zusätzlich von oben zu gießen.

Tipp: Diese Systeme sind ausgereift und funktionieren, wie auch die durchwegs guten Bewertungen bei Amazon zeigen!

Weiterführender Beitrag: So funktionieren selbstbewässernde Blumenkästen

Pflanzgefäße mit Wasserspeicher bei Amazon:

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Kapillarbewässerung (Dochtbewässerung)

Bei der Kapillarbewässerung macht man sich das Prinzip von saugenden Materialien zu Nutze, die Wasser scheinbar gegen die Gesetze der Schwerkraft nach oben transportieren. Das beste Beispiel ist ein Schwamm, der, auch wenn man ihn nur mit einem Eck ins Wasser legt, in kürzester Zeit mit Wasser vollgesaugt ist.

Dieses Verhalten wird in der Kapillarbewässerung mit Schnüren aus speziellen Fasern genutzt, diese werden auch Dochte genannt. Diese funktionieren wie der zuvor beschriebene Schwamm. Berührt auch nur Ende der Schnur das Wasser, dann wird die gesamte Schnur mit Feuchtigkeit durchzogen.

Diese Schnüre ergeben in Kombination mit einem Wasserbehälter ein Bewässerungssystem: Ein Ende der Schnur wird einfach in den Behälter gehängt, das andere Ende in den Pflanzentopf geführt. Soll das Wasser dabei punktgenau nur am Ende der Schnur an die Pflanze abgegeben werden, dann kann man dazwischen liegende Teile der Schnur mit Folie isolieren.

Dochtschnüre bei Amazon:

Wasserspeichermatten, Wasserspeichergranulat (Hydrogel)

Mit Hilfe von Wasserspeichermatten oder auch Bewässerungsvlies kann man auf sehr einfache Art und Weise die Zeitdauer zwischen dem Gießen deutlich erhöhen. Dafür werden einfach die Blumenkästen oder Pflanztöpfe vor dem Einfüllen der Erde mit den Wasserspeichermatten ausgelegt. Diese kann man als Meterware kaufen und nach Bedarf auf die benötigte Größe zuschneiden. Die Matte saugt sich nach dem Gießen mit Wasser voll und dient dann als Speicher aus dem sich die Pflanzen bedienen können. Es werden Matten mit unterschiedlicher Speicherkapazität angeboten, von 3 Litern bis 10 Litern je Quadratmeter Vlies.

Wasserspeichergranulat wird vor dem Aussetzen in die Erde gemischt. Dabei reicht ein relativ kleiner Anteil, beim Granulat von Stockosorb reichen 8 Gramm für 8 bis 10 Liter Erde. Das eingemischte Granulat kann das bis zu 300fache seines eigenen Volumens an Wasser speichern und führt damit zu einer deutlich höheren Wasserspeicherkapazität der Erde. Das hat zur Folge, dass weniger oft gegossen werden muss. Das Granulat behält seine Wasseraufnahmefähigkeit bis zu 5 Jahre lang.

Für spontane Last Minute Einsätze eignen sich bereits aufgequellte, mit Wasser gefüllte Hydrogelkugeln, die abgepackt, in einsatzbereitem Zustand verkauft werden. Diese brauchen einfach nur auf die Pflanzenerde gestreut werden und versorgen lt. Hersteller die Pflanzen bis zu 14 Tage lang kontinuierlich mit Wasser.

Mit Wasser gefüllte Hydrogel Kugeln

Die vorgestellten Bewässerungsprodukte bei Amazon:

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Kostenlose Last-Minute-Lösungen

Wenn man den Koffer für den Urlaub bereits gepackt und keine der oben angeführten Lösungen vorbereitet hat, dann kann man sich notfalls auch noch mit einer der unten angeführten Pfusch-Lösungen behelfen.

Einfache Kapillarbewässerung mit Küchenrolle

Dazu stellt man einen Wassereimer nahe an die Pflanzen und baut mit Küchenrollenpapier eine “Leitung” zwischen Eimer und Pflanzen. Durch den Kapillareffekt (Küchenrolle saugt sich an) wird das Wasser vom Eimer zu den Pflanzen übertragen. Das gleiche kann man auch mit Wollfäden realisieren. Wichtig ist, dass der Wasserbehälter wirklich nahe an den Pflanzen steht, sonst verdunstet das Wasser bevor es bei den Pflanzen ankommt.

Gefüllte PET-Wasserflasche in die Erde stecken

Dafür braucht es eine dünnwandige Plastikflasche. In den Flaschenverschluss bohrt man ein paar kleine Löcher, füllt Wasser in die Flasche, schraubt den Verschluss auf und steckt die Flasche mit dem Verschluss voraus in die Pflanzerde. Die Osmosekräfte der austrocknenden Erde kämpfen nun gegen das Vakuum in der Flasche an und ziehen langsam, nach und nach das Wasser aus der Flasche, so dass sich diese immer mehr zusammen zieht. Wie schnell das geht hängt in erster Linie von der Größe der Löcher in der Verschlusskappe ab.

Auf Vorrat gießen

Also die Blumentöpfe und -kästen ordentlich einwässern, damit die Feuchtigkeit noch einige Tage anhält. Diese Lösung sollte man nur dann ins Auge fassen, wenn es gar nicht anders geht, denn die Wahrscheinlichkeit dass sie nach hinten los geht, ist nicht gering. Für manche Pflanzen kann ein mehrtägiger Wasserüberschuss in der Erde schädlicher sein, als 2 Wochen ohne Wasser. Es kann dadurch z.B. zu Wurzelfäule kommen. Daher sollte man diese Maßnahme nur als letztmögliche Lösung für Pflanzen, die es ohne Wasser auf keinen Fall aushalten würden, einsetzen.