Der folgende Artikel beantwortet die Frage, wie sich Saugschlauch und Druckschlauch unterscheiden und zu welchem Anwendungszweck man welchen der beiden Schläuche benötigt.
Bei Saugpumpen, das sind die üblichen Gartenpumpen, Hauswasserwerke und Hauswasserautomaten, unterscheidet man zwischen der Druckseite und der Saugseite der Pumpe. Die Saugseite ist jene Seite, an der das Wasser mit Unterdruck aus dem Brunnen oder aus einer Zisterne gesaugt wird, an der Druckseite wird das Wasser mit erhöhtem Druck weiter zur Verbrauchsstelle befördert.
Der Saugschlauch kommt an der Saugseite der Pumpe zum Einsatz, der Druckschlauch an der Druckseite. Eine Unterscheidung zwischen diesen zwei Arten von Schläuchen ist notwendig, da sie sehr unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen haben.
Anforderungen an einen Saugschlauch
Die Pumpe erzeugt auf der Saugseite einen kleinen Unterdruck, Saugschläuche haben somit, im Unterschied zu Druckschläuchen, nur sehr geringe Anforderungen punkto Druckfestigkeit, brauchen also keinen hohen Maximaldruck aushalten. Im Gegenzug stehen hohe Anforderungen an die Formfestigkeit des Schlauches. Aus diesem Grund sind Saugschläuche aus Hart-PVC gefertigt oder mit eingearbeiteten Metall-Spiralen verstärkt. Auf diese Weise wird vermieden, dass es den Schlauch aufgrund des beim Ansaugen herrschenden Unterdrucks zusammenzieht und in Folge nur mehr ein Teil des Wassers durchkommt. Das wäre der Fall, würde man einen gewöhnlichen Gartenschlauch als Saugschlauch verwenden. Saugschläuche lassen sich wie normale Schläuche einrollen, sind aufgrund ihrer Formfestigkeit aber etwas starrer und unhandlicher als diese.
Man kann entweder nur den Saugschlauch alleine kaufen und diesen dann den Anforderungen entsprechend erweitern oder man kauft gleich eine fertige Saugschlauchgarnitur. Diese enthält neben dem Saugschlauch noch folgendes:
- Anschlussstück an die Pumpe
- Fußventil
- Saugkorb
Das Fußventil ist ein Rückschlagventil, das verhindert, dass nach Stopp der Bewässerung das Wasser wieder aus dem Schlauch zurück in den Brunnen bzw. in die Zisterne fließt. Das wäre sehr nachteilig, weil die Pumpe dann jedes mal wieder komplett von Neuem anpumpen und den Schlauch füllen müsste und es so immer lange dauern würde, bis Wasser verfügbar wäre. Der Saugkorb dient dem Schutz des Schlauches und der Pumpe vor gröberen Verunreinigungen.
Natürlich könnte man diese Komponenten auch separat kaufen und selbst am Saugschlauch montieren, die fertig montierte Saugschlauchgarnitur kostet aber kaum mehr als der Einzelkauf und hat zudem den großen Vorteil, dass man sich sicher sein kann, dass alle Verbindungsstellen korrekt abgedichtet sind. In Eigenregie kann es recht mühsam sein, das ordentlich hinzubekommen.
Die Dimension des Anschlussstückes ist passend zum Saugausgang der Pumpe zu wählen, am häufigsten ist das ein 1 Zoll Ausgang. Passen Schlauch und Saugausgang bezüglich Innen- und Außengewinde nicht zusammen, dann kann man sich mit einem Zwischenstück behelfen. Mit einem solchen ist es auch möglich, die Dimension des Anschlusses zu vergrößern bzw. zu verkleinern, wobei man hier unbedingt innerhalb der Empfehlungen der Pumpenhersteller bleiben sollte, diese geben in vielen Fällen vor, wie groß dimensionierte Schläuche zur Pumpe passen.
Die Länge des Saugschlauches wählt man so, dass er im Brunnen bzw. in der Zisterne an der richtigen Stellen endet. Im Brunnen ist das idealerweise die Zone etwas oberhalb des Filterbereiches der Brunnenrohre.
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Anforderungen an einen Druckschlauch
Beim Druckschlauch, also dem “normalen” Schlauch, den man im Garten zum Gießen verwendet oder auch, um das Wasser von der Pumpe an eine andere Stelle weiterzuleiten, ist die harte Währung der höchstzulässige Betriebsdruck. Auf der Druckseite der Pumpe ist der Wasserdruck viel höher als auf der Saugseite und der verwendete Schlauch muss diesem Druck standhalten, ohne Schaden zu nehmen bzw. zu platzen.
Die Hersteller führen den Betriebsdruck in ihren Verkaufsangeboten mit an. Teilweise wird stattdessen auch der Berstdruck angegeben, dieser ist um ein Vielfaches höher als der zulässige Betriebsdruck, in der Regel 3- bis 4-fach so hoch.
Beim Druckschlauch spielt die Formstabilität insofern eine Rolle, als dass der Schlauch zwar flexibel sein, im Einsatz aber nicht knicken oder sich verdrehen soll.
Der benötigte Durchmesser des Druckschlauches richtet sich nach dem Einsatzzweck. Für das übliche Gießen im Garten kommen 1/2 Zoll Schläuche zum Einsatz, braucht man größere Wassermengen z.B. zum Befüllen des Pools, dann eignen sich 3/4 Zoll Schläuche. Geht es im ersten Schritte einmal nur darum, das Wasser von der Pumpe an einen anderen Ort weiterzuleiten, dann bieten sich auch noch größere Schläuche mit 1 Zoll Dimension an, da man mit diesen den Druckverlust durch das Weiterleiten minimiert. Wie sich Druckschläuche unterscheiden, welche Qualitätsstufen es gibt und wann man im Garten am besten zum 1/2 Zoll und wann zum 3/4 Zoll Schlauch greift, beantworte ich im Detail in folgendem Blogbeitrag über Gartenschläuche.
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Es werden auch Modelle angeboten, die sowohl als Saugschlauch als auch als Druckschlauch nutzbar sind, also durch Einarbeitung einer Spirale oder aufgrund des verwendeten Materials sehr formfest sind und gleichzeitig einen größeren Maximaldruck aushalten. Panzerschläuche sind nicht in jedem Fall, sondern nur dann auch als Saugschläuche geeignet, wenn sie innenliegend eine Metallspirale eingearbeitet haben, die das Zusammenziehen bei Unterdruck unterbindet.
Keine Rolle spielt die Unterscheidung zwischen Saugschlauch und Druckschlauch bei Tauchpumpen. Tauchpumpen wie Tiefbrunnenpumpen oder Zisternenpumpen sind keine Saug- sondern Druckpumpen. Sie saugen das Wasser nicht an, sondern stehen im Wasser und drücken es durch die Pumpenaktivität nach oben. Es gibt hier somit keine Saugseite, sondern nur eine Druckseite. Und auch an dieser verwendet man im Normalfall keinen Schlauch sondern steifes PE-Rohr, da bei Start der Pumpe große Drehkräfte frei werden und sich ein Schlauch dabei verdrehen könnte. Ein Druckschlauch kommt hier ggf. erst nach dem PE-Rohr zum Einsatz.